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Ski: Aleksander Kilde ohne Brüche – FIS reagiert auf Odermatt-Kritik

epa11073317 Aleksander Aamodt Kilde of Norway crashes during the Men's downhill race at the FIS Alpine Skiing World Cup in Wengen, Switzerland, 13 January 2024. EPA/PETER SCHNEIDER
Aleksander Kilde schlug stark im Fangnetz auf – hatte dabei aber Glück und zog sich keine schweren Verletzungen zu.Bild: keystone

Trotz Entwarnung bei Verletzungen: Saisonende für Kilde – FIS reagiert auf Odermatts Kritik

15.01.2024, 00:22
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Aleksander Kilde, der am Samstag bei der Abfahrt am Lauberhorn im Ziel-S schwer stürzte, scheint bei seinem Abflug in die Fangnetze mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Am Sonntagmorgen schrieb der norwegische Ski-Verband: «Aleksander ist am Samstag in Bern operiert worden. Er hat eine ausgekugelte Schulter und eine Schnittwunde in seiner Wade erlitten. Er hat nur Prellungen, aber keine Knochenbrüche erlitten.»

Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, wonach sich der 31-Jährige einen offenen Unterschenkelbruch zugezogen habe. Kilde selbst meldete sich auf Instagram mit einem Foto, das ihn und Freundin Mikaela Shiffrin im Krankenhaus zeigt. Der Norweger schreibt dazu: «Ich werde hier von der einzigartigen Mikaela Shiffrin umsorgt.» Der Ski-Sport könne brutal sein, aber er liebe ihn trotzdem.

Dennoch wird der Norweger in diesem Winter keine Rennen mehr bestreiten. «Die Saison ist vorbei. Wir hoffen, dass er nächste Saison wieder fit ist», erklärte Verbandsarzt Jacob Strauss gegenüber dem norwegischen Sender NRK.

FIS reagiert auf Kritik

Nach den vielen Stürzen – vor Kilde waren bereits Marco Kohler am Donnerstag und Alexis Pinturault am Freitag gestürzt – gab es heftige Kritik von einigen Fahrern. Marco Odermatt sagte: «Ich hoffe, dass das eine Lektion ist, nie mehr drei Rennen in Serie anzusetzen.» Neben dem zweifachen Abfahrts-Sieger äusserte auch Super-G-Sieger Cyprien Sarrazin seinen Unmut: «Drei Renntage hier, die mit der längsten Abfahrt enden, das ist zu viel, viel zu viel. Wenn wir sehen, wie Kilde, der Stärkste von uns allen, so stürzt, ist das nicht normal.»

Es scheint so, als wären die Speed-Spezialisten beim Ski-Verband auf offene Ohren gestossen. FIS-Renndirektor Markus Waldner sagte nach dem Captains Meeting in Wengen: «Man hat gesehen, dass viele Fahrer durch das volle Programm physisch überfordert waren.» Deshalb will der Südtiroler künftig nicht mehr zwingend alle Speed-Rennen nachholen.

Markus Waldner, FIS Chief Race Director, speaks to journalist under the snow during the men's downhill training race on the new ski course "Gran Becca" at the Alpine Skiing FIS Ski Worl ...
FIS-Renndirektor Markus Waldner.Bild: keystone

«Es ist nicht gut, bei einem bereits überladenen Kalender mit Gewalt etwas reinzupressen», führte Waldner weiter aus. Konkret wird der Super-G von Beaver Creek, der aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt werden musste, nun nicht mehr nachgeholt. Geplant war, diesen in Kvitfjell anzusetzen, wo am 17. Februar bereits eine Abfahrt und tags darauf ein Super-G auf dem Programm stehen.

In Wengen kam es am Samstag beim dritten Speed-Rennen in drei Tagen zu insgesamt zwölf Ausfällen. Besonders gravierend war der Sturz des Norwegers Aleksander Kilde, der einen langen Unterbruch zur Folge hatte. Am Donnerstag war am Lauberhorn eine der in Beaver Creek abgesagten Abfahrten nachgeholt worden, wobei das Rennen auf der verkürzten Strecke durchgeführt wurde. (lak/nih/sda)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Therealmonti
14.01.2024 11:39registriert April 2016
Hoffe, der symphatische Norweger ist bald wieder dabei. Er fehlt diesem Zirkus extrem.
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Nummy33
14.01.2024 11:10registriert April 2022
gute Besserung🍀
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Hiker
14.01.2024 14:00registriert Januar 2017
Das ganze hat, wie in jedem Spitzensport eine Kommerzielle Seite. Es wird viel Geld verdient und der Druck der Sponsoren ist riesig. So gesehen hat das Wochenende von Wengen, trotz der schlimmen Ereignisse, eine gute Seite. Die FIS hat jetzt die Möglichkeit sich gegen die übermächtigen Interessen von Sponsoren zu wehren. Ich hoffe nie mehr solche Szenen miterleben zu müssen. Odermatt hat ganz recht. Ich wünsche Kilde gute und schnelle Erholung.
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