Mit einem Frauen-Riesenslalom und einem Männer-Slalom ist am Sonntag auf der Lenzerheide die Weltcup-Saison der Skirennfahrer zu Ende gegangen. Auch die Skicrosser (in Veysonnaz) und die Biathleten (im schwedischen Östersund) hatten gestern ihr letztes Hurra für diesen Winter, die Langläufer hatten ihre Saison bereits vor einer Woche beendet.
Einzig die Skispringer hängen noch ein Wochenende dran. Die Männer reisen nach Slowenien fürs Skifliegen in Planica, die Frauen beenden die Saison im russischen Tschaikowski.
Gut für viele Sportler, dass sie nicht vom Preisgeld allein leben, sondern auch von Sponsoreneinnahmen und der Unterstützung durch ihre Verbände. Für einige wäre der Beruf ansonsten eine sehr teuer bezahlte Leidenschaft gewesen.
Eine Auswahl von Wenig- und Vielverdienern im Winter 2020/21 – in aufsteigender Reihenfolge:
Der Langläufer mit dem seltenen Vornamen (er bedeutet sinngemäss «Bogenschütze») ist in diesem Winter zu einem Preisgeld von 150 Franken gesprintet. Sein Topresultat ist ein 19. Platz beim Weltcup in Davos.
495 Franken beträgt das Preisgeld der Skirennfahrerin in diesem Weltcupwinter. Die Summe wurde ihr für Rang 29 in der Abfahrt von Val d'Isère überwiesen – als Namensvetterin Corinne Suter gewann. Zur Abfahrts-Weltmeisterin kommen wir etwas später.
Der Ostschweizer erlebte eine Saison zum Vergessen. Der Riesenslalom-Spezialist kam bei zehn Rennen nur einmal in die Weltcuppunkte, Rang 28 am Chuenisbärgli in Adelboden beschert Noger eine Börse von 600 Franken.
Im Einzel an der WM auf der Pokljuka lief die Biathletin das einzige Mal in diesem Winter ins Preisgeld, das es bei den laufenden Schützinnen für die ersten 20 jedes Rennens gibt. Rang 19 in jenem Rennen brachte ihr 883 Franken ein. Ihre Schwestern kassierten 2207 Franken (Aita Gasparin) bzw. 14'406 Franken (Selina Gasparin).
Der vierfache Olympiasieger aus dem Toggenburg hat in dieser Saison bisher 7700 Franken verdient. Ammanns persönlicher Preisgeld-Rekord stammt aus dem Winter 2008/09, als er 334'000 Franken einsprang.
Auch der Langläufer hat vier Goldmedaillen von Olympischen Spielen zuhause – und läuft seinen besten Zeiten hinterher. Cologna hat zwar am meisten aller Schweizer Langläufer verdient, sein Preisgeld war aber auch schon höher als die 14'800 Franken in diesem Winter.
Ein Viertel ihres Preisgeldes sicherte sich die Biathletin gestern in der Windlotterie von Östersund, in der sie Vierte wurde. Häcki bringt es in diesem Winter auf ein Preisgeld von 29'358 Franken und damit auf ein bisschen mehr als der erfolgreichste Schweizer Biathlet, Benjamin Weger mit 28'850 Franken.
Auf schmalen Latten war die Sprintspezialistin die bestverdienende Schweizerin. Zu 31'700 Franken lief Fähndrich, die in Dresden ihr erstes Weltcuprennen gewonnen hatte und tags darauf auch mit Laurien van der Graaff (13'250 Franken) im Teamsprint siegte.
Die Slowenin führt vor dem finalen Wochenende hauchdünn im Gesamtweltcup der Skispringerinnen. Kriznar, die drei Bewerbe gewann, kommt auf ein Preisgeld von 35'538 Franken.
Es war nicht der beste Winter der Schwyzerin, die an der WM bittere Enttäuschungen verkraften musste. Im Weltcup schaffte es Holdener drei Mal aufs Podest, fuhr einige weitere Topresultate ein und damit zu einem Preisgeld von 88'587 Franken.
Die Skicrosserin hat eine Traumsaison hinter sich: Bei elf Starts stand sie zehn Mal auf dem Podest, sechs Mal davon als Siegerin. Hinzu kommt ein Sieg im Team-Event. Die FIS führt für die Freestyler keine Preisgeldranglisten. Die Veranstalter sind an ein Reglement mit Mindestbeträgen gebunden. Orientiert man sich an diesem, hat Smith in diesem Winter mindestens 98'000 Franken eingefahren.
Der grossgewachsene Slalom-Spezialist aus dem Wallis darf sich über ein Preisgeld in der Höhe von 111'822 Franken freuen. Den Hauptanteil, nämlich 45'000 Franken, strich Zenhäusern für seinen Sieg in Alta Badia ein.
Der Romand war auf höchstem Niveau konstant – nur der Sieg fehlte. Neun Mal in den Top 5, davon zwei Podestplätze, bringen Meillard 146'213 Franken ein. Schwester Melanie Meillard, die nach einer schweren Verletzung in den Weltcup zurückkehrte, verdiente 6909 Franken.
Die Gesamtweltcup-Siegerin im Langlauf verdiente sich in diesem Winter ein Preisgeld von 157'450 Franken. Unter anderem gewann die Amerikanerin die Tour de Ski.
Die Summe von 204'300 Franken sprang der Norweger mit seinen weiten Flügen von den Schanzen dieser Welt ein. Damit ist er in seinem Sport der Topverdiener.
Die Olympiasiegerin hat einen fabelhaften Winter hinter sich, in der sie in Semmering ihren ersten Weltcupsieg feierte. Gisin fuhr in drei Disziplinen aufs Podest, wurde Dritte im Gesamtweltcup und verdiente 205'424 Franken.
Der dominierende Langläufer des Winters kommt auf ein Preisgeld von 219'500 Franken. Bolschunow gewann Gesamtweltcup und Tour de Ski, an der WM aber «nur» einmal Gold – und er wurde im packenden Finish des 50-Kilometer-Rennens zur tragischen Figur, als nach einem Rencontre mit dem Norweger Johannes Kläbo (76'000 Franken) sein Stock brach.
Im vierten Winter in Folge ist der Emmentaler der beste Abfahrer der Welt. Sein Meisterstück waren die beiden Siege in Kitzbühel. Sie trugen mehr als die Hälfte zum gesamten Preisgeld von 226'440 Franken bei.
Mit einem Sieg und sechs weiteren Podestplätzen hat Suter ein Jahr nach ihrem Gewinn von zwei kleinen Kristallkugeln bestätigt, dass sie zu den besten Speedfahrerinnen der Gegenwart gehört. Die Abfahrts-Weltmeisterin von Cortina d'Ampezzo strich ein Preisgeld von 233'150 Franken ein.
Den Sieg im Gesamtweltcup verpasste der Nidwaldner knapp – aber aufgeschoben ist hoffentlich nicht aufgehoben. Der 23-jährige Odermatt, der drei Rennen gewann und sechs weitere Male auf dem Podest stand, verdiente 285'920 Franken.
Der Gesamtweltcupsieger im Biathlon hat eine unfassbar gute Saison hinter sich. Bei den 26 WM- und Weltcuprennen des Winters war ein 11. Platz sein schlechtestes Resultat, 14 Mal stand Bö in Einzelrennen auf dem Podest. Der Skijäger verdiente ein Preisgeld von 336'510 Franken.
379'065 Franken beträgt das gesamte Preisgeld des besten Skirennfahrers des Winters. Über die Hälfte kam bei den fünf Saisonsiegen des Franzosen zusammen, der sechs weitere Male auf ein Podest fuhr und den Gesamtweltcup gewann.
Der Saisonstart war mit den Rängen 67 und 43 eine Katastrophe – doch dann drehte die norwegische Biathletin auf. Eckhoff gewann 13 der 26 Rennen des Winters, damit überlegen den Gesamtweltcup und ein Preisgeld von 383'464 Franken.
Es ist ein Jammern auf allerhöchstem Niveau, wenn man feststellt: Shiffrin hatte schon erfolgreichere Winter. Und dies nach vier WM-Medaillen (1x Gold), drei Weltcupsiegen und sieben weiteren Podestplätzen – eine Bilanz, die immer noch herausragend ist und der Amerikanerin ein Preisgeld von 410'978 Franken eingebracht hat.
Das Rennen um den Gesamtweltcup entschied die Slowakin für sich. Dennoch hat sie 2020/21 nicht am meisten verdient. Die Siegerin von sechs Weltcuprennen erhielt ein Preisgeld von 444'501 Franken.
Soviel Preisgeld wie die Tessinerin kassiert in diesem Winter niemand anders: 485'091 Franken. Doppel-Weltmeisterin Gut-Behrami gewann acht Weltcuprennen und damit zwei mehr als Vlhova. Unerreicht bleibt Shiffrins Preisgeld-Rekord aus dem Winter 2018/19: Damals strich sie 886'387 Franken ein.
(Quellen: FIS, Wikipedia, focusbiathlon)