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Du willst nur das Beste? Voilà:
Gemeinhin wird von einem erwartet, über alles eine Meinung zu haben. Was hältst du von Rucola? Wie stehst du zur Flüchtlingsfrage, zu Cipollata, zu Nordic Walking? Sind Birkenstock-Gesundheits-Latschen hübsch, einfach bequem oder die Stil-Apokalypse?
Was man bei diesem Meinungsbildungs-Marathon oft vernachlässigt, ist die Tierwelt. Bis auf Katzen und Hunde, da wissen alle Bescheid. Aber das reicht nicht. Es muss eine differenzierte Ansicht zu JEDEM Tier her.
Ein Tier, das die Fähigkeit besitzt, die Menschheit zu spalten: In Pferde-Verrückte und Pferde-Verächter. Eine beinah unüberwindbare Kluft tut sich zwischen diesen beiden Seiten auf. Wo stehst du?
Es ist eigentlich ziemlich simpel. Entweder hast du als Kind das Pferdemädchen-Magazin «Wendy» gelesen oder du wurdest in irgendeiner Form dazu gezwungen, «Wendy» zu lesen.
Meistens geht dieser Zwang von einer Freundin aus. Im Normalfall heisst sie Franziska oder Barbara. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass die Namen dieser Mädchen Jennifer, Sandy, Jessica oder sogar Mandy lauten.
Mandys Zimmer ist randvoll mit Pferdepostern. Ein freiheitlich am Strand galoppierender Araber mit wallender Mähne hängt über ihrem Bett. Alternativ kann das Ross selbstverständlich auch durch eine Sanddüne sprengen. Für Mandy gibt es nichts Schöneres als diese zügellos-animalische und gleichzeitig sinnlich-anmutige Dramatik.
Das genüsslich kauende Shetland-Pony ziert Mandys Schreibtischunterlage. Und der Lipizzaner trabt auf ihrem Duvet mitten in den Sonnenuntergang hinein, während Mandy «Wendy» darauf liest.
Mandy liebt Pferde in so ausgeprägtem Masse, dass sie sogar wie sie springen kann:
Und Mandy weiss Dinge wie:
>> Wenn du so wie Mandy bist, kannst du diesem Artikel sicher etwas abgewinnen: «Darauf solltest du gefasst sein, wenn du dich auf eine Reiterin einlässt»
>> Wenn du NICHT so wie Mandy bist, kannst du diesem Artikel sicher etwas abgewinnen: «Polizeipferd beisst Frau in New York Fingerglied ab»
Das Ross ist für viele Mädchen sowas wie der erste grosse Schwarm. Der explizite Zusammenhang zwischen Sex und Reiten stammt selbstverständlich von Sigmund Freud. Der Psychoanalytiker deutete zumindest den Reit-Traum als Symbol für Geschlechtsverkehr. Und seine Tochter Anna meinte, Frauen kompensieren mit dem Pferdesport ihren Penisneid. Denn ein Pferd zwischen den Schenkeln zu haben, das toppt nun mal alle Phallen dieser Welt.
Von Katharina der Grossen, der mächtigsten Frau des 18. Jahrhunderts, wird sogar gesagt, sie hätte sich neben ihren 21 Liebhabern auch von Hengsten begatten lassen. Es war nach dieser Legende sogar das Letzte, was sie in ihrem Leben tat: Denn der Gurt, mit dem das Pferd über die 67-jährige Zarin gehängt wurde, riss – und der Hengst zerdrückte die lüsterne Katharina.
Bo Derek, das grosse Sexsymbol der Achtziger, taufte ihre Autobiographie «Riding Lessons». Weil sie alles, was im Leben zählt, von Pferden gelernt habe.
Die Mandys dieser Welt denken, dass sich Freiheit und absolutes Glück so anfühlen:
Selbst wenn die Realität vielmehr so aussieht:
Denn nichts, nicht mal ein Abwurf vom Rücken ihrer Lieblinge, kann Mandys Zuneigung schmälern. Da ist so ein ungebrochenes Urvertrauen in die Pferde. Vielleicht liegt das an den Augen dieser Tiere. Darin scheint das Versprechen nach einer tiefen und guten Seele zu wohnen.
Die Nicht-Mandys allerdings sind von früher Kindheit an traumatisiert. Einmal durch den bereits erörterten «Wendy»-Zwang. Und geht man in die Kindheit der Menschheitsgeschichte zurück, ist da dieser Auftritt des ersten fiesen Pferdes, dessen schlechter Eindruck vielleicht noch in ihnen nachwirkt. Auch wenn das Tier nur aus Holz war.
Denn die Trojaner dachten wirklich, die Griechen hätten ihnen ein Geschenk angeschleppt. Zu einem solch majestätischen Präsent in Form eines riesigen Pferdes sagt man nicht Nein. Und zwar solange nicht, bis aus seinem Bauch deine Feinde klettern und deine ganze Stadt in Schutt und Asche legen. Fazit: Pferden ist nicht zu trauen.
Was dafür spricht:
Was auch eher dafür spricht:
Pferde kennen ihren eigenen Namen.
Was angeblich dafür spricht:
Schau dir nochmal an, ob du tendenziell für oder gegen die Pferde gestimmt hast.
Und nun sage uns: