Separatisten der «West Papua National Liberation Army» haben am 7. Februar in West-Neuguinea einen Neuseeländer als Geisel genommen. Jetzt gibt es ein erstes Lebenszeichen – in einem Video führen sie ihn der Weltöffentlichkeit vor:
Phillip Mehrtens hatte den Auftrag, 15 Bauarbeiter in West-Neuguinea abzuholen. Direkt nach der Landung auf dem Paro-Flughafen in dem abgelegenen Nduga-Bezirk wurde sein Flugzeug vom bewaffneten Flügel der «Free Papua Movement»-Separatisten gestürmt. Das Flugzeug haben sie angezündet, die fünf Passagiere der Maschine freigelassen, weil es sich um Indigene handelte, und den Piloten selbst halten sie weiter gefangen.
Das «Free Papue Movement» kämpft schon lange um West-Neuguineas Unabhängigkeit von Indonesien. Die rohstoffreiche Region auf der Insel Neuguinea gehört seit einer weithin als Betrug angesehenen Abstimmung 1969 zu Indonesien. Mit der Geiselnahme wollen die Separatisten ihrer Forderung nun weiter Nachdruck verleihen.
Mehrtens sei bei ihnen sicher, solange die indonesische Regierung nicht versuche, ihn mit Waffengewalt zu befreien, verlautete der Rebellenführer Egianus Kogoya.
Der koordinierende Minister für politische, sicherheitspolitische und rechtliche Angelegenheiten, Mohammad Mahfud, sagte, die Regierung unternehme alle Anstrengungen, um die Rebellen zur Freilassung von Mehrtens zu bewegen. Die Sicherheit der Geisel habe Vorrang. Überzeugungsarbeit sei die beste Methode, um die Sicherheit der Geiseln zu gewährleisten, aber «die Regierung schliesst andere Bemühungen nicht aus».
Ausserdem vertrete die Regierung weiterhin den Standpunkt, dass West-Neuguinea ein Teil Indonesiens sei. «West-Neuguinea wird für immer ein legitimer Teil des Einheitsstaates der Republik Indonesien bleiben», so Mahfud.
Der Polizeichef von West-Neuguinea, Mathius Fakhiri, teilte Reportern in der Provinzhauptstadt Jayapura mit, dass man versuche, die Freiheit des Piloten zu erlangen, indem man verschiedene Führer der Gemeinschaft, einschliesslich Stammes- und Kirchenvertretern, einbeziehe, um die Kommunikation aufzubauen und mit den Rebellen zu verhandeln. (lzo)