Die südkoreanische Metropole Seoul hat seit einigen Jahren ein neues Phänomen. In dieser Jahreszeit wir die Stadt nämlich neuerdings von massiven Schwärmen von Liebeskäfern heimgesucht. Ihren Namen hat die Art durch ihr auffälliges Paarungsverhalten, bei dem sich die Partner aneinanderkoppeln und auch so herumfliegen.
Die Käfer sind weder gefährlich noch schädlich für die Umwelt. Sie sind Bestäuber und auch ihre Larven gelten im Boden als Nützlinge. Einzig die Anzahl der Käfer bereitet nicht allen gleich viel Freude.
Diese Art der Liebeskäfer (Plecia longiforceps) war bislang im Südosten Chinas, Taiwan und Teilen von Japan beheimatet. Durch den Klimawandel breitet sie sich zunehmend in den Norden aus. Erst 2022 wurde sie erstmals in Südkorea nachgewiesen. Gerade die urbane Wärmeinsel um Seoul scheint der Art besonders zu gefallen.
Für alle, die dem Naturspektakel keine Freude abgewinnen können, gibt es keinen Grund zur Sorge. Nach der Paarungszeit sterben die Männchen nach wenigen Tagen und auch die Weibchen verschwinden nach der Eiablage innert ca. 2 Wochen.
Entsprechend reagieren auch die Behörden nicht sehr besorgt und raten insbesondere davon ab, die Käfer mit Pestiziden oder ähnlichem zu bekämpfen, da so nur andere Arten gefährdet werden. Die Käfer lassen sich auch (vorübergehend) mit Wasser vertreiben. Zudem soll das Tragen von dunkler Kleidung helfen, um weniger angeflogen zu werden.
(msh)