In den sozialen Medien gehen aktuell Videos von verschiedenen sogenannten «Town Halls» in den USA viral. Sie zeigen, wie wütende republikanische Wählerinnen und Wähler ihre Repräsentanten konfrontieren – und ihren Unmut über Donald Trump und seinen Gehilfen Elon Musk kundtun. Sie scheinen mit vielen Entscheidungen des Präsidenten nicht einverstanden zu sein:
Die Ursache für die Unzufriedenheit vieler republikanischen Wählerinnen und Wähler scheinen vor allem das neu geschaffene «Department of government efficiency», auch genannt «DOGE», und die damit einhergehenden Massenentlassungen und Sparmassnahmen zu sein. Aber auch in anderen Belangen, etwa im neuen Kurs im Ukraine-Krieg, sind viele Wählerinnen und Wähler nicht mit Trump einverstanden – und zeigten das an den Town Halls lautstark.
US-Politiker veranstalten regelmässig solche Veranstaltungen für ihre Wählerinnen und Wähler, um mit ihnen in einen Dialog zu treten.
Vor allem zwei Veranstaltungen scheinen dabei ganz besonders entgleist zu sein: Die Town Hall des Abgeordneten Rich McCormick in Roswell, Georgia und diejenige von Jay Obernolte in Yucca Valley, Kalifornien. Im Internet finden sich unzählige Videos von den beiden Events, in den sozialen Medien haben sie hunderttausendfach angeschaut.
Wählerinnen und Wähler wollten beispielsweise wissen, wie sie gedenken, «dem Grössenwahnsinnigen im Weissen Haus Einhalt zu gebieten». Als sie den kritischen Fragen auswichen, mussten sich die Abgeordneten Buhrufe anhören und das Publikum skandierte «Schande!» oder «Macht euren Job!».
Die Vorfälle sorgten in den USA für Schlagzeilen und mittlerweile wurde auch Präsident Trump damit konfrontiert. Eine Reporterin fragte ihn, was er zu den ausgearteten Town Halls zu sagen habe. Der Präsident ging jedoch nicht auf die Frage ein und stellte es so dar, als sei dies eine haltlose Behauptung der Medien. Dann behauptete er, seine Umfragewerte seien aktuell so hoch wie nie zuvor.
Ganz kalt dürften die Vorfälle die Republikaner aber nicht lassen. Aufgrund der Vorkommnisse drängen nun nämlich anscheinend führende Republikaner ihre Parteimitglieder dazu, keine Town Halls mehr durchzuführen, wie ein Vertreter der «Grand Old Party» laut NBC News sagte.
Die Town Halls und all die vielen negativen Schlagzeilen darum waren für die Republikaner aus dem Repräsentantenhaus, die sich im nächsten Jahr den Wählern stellen müssen, die erste öffentliche Reaktion auf die Politik ihres Präsidenten. Das Zögern, weitere Town Halls abzuhalten, könnte laut US-Medien darauf hindeuten, dass es bei der GOP Bedenken über ihre Auswirkungen geben könnte. Die Republikaner haben eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus und wollen nicht riskieren, diese zu verlieren. (lzo)
2. in 4 jahren würden die reps wenn möglich trotzdem wieder trump wählen