Die US-Bekleidungsmarke GAP hat mit der Werbung für ihre Denim-Herbst-Kollektion einen viralen Hit gelandet. Im Zentrum der Kampagne steht ein Werbeclip, in dem die multinationale Girlgroup Katseye in Jeans-Outfits zu Kelis' Hitsong «Milkshake» aus dem Jahr 2003 eine Tanzchoreografie performt.
Der Clip, Making-Of-Videos und weiterer Content rund um die Kampagne stiessen in den sozialen Medien auf viel Beachtung. Etliche Videos haben mehrere Millionen Aufrufe und unzählige Kommentare von Userinnen und Usern erhalten. Massgeblich dafür verantwortlich dürfte auch eine ähnliche (und doch ganz andere) Jeans-Werbung von American Eagle sein, die kürzlich für einen Shitstorm sorgte.
Diese basierte unter anderem auf einem Wortspiel mit den englischen Worten Genes (deutsch: Gene) und Jeans, die beide gleich ausgesprochen werden. Als Model hat American Eagle die blonde, blauäugige US-Schauspielerin Sydney Sweeney engagiert, die mit tiefem Ausschnitt und lasziver Stimme davon redet, dass ihre Jeans (oder eben ihre Gene?) blau seien. Online hagelte es daraufhin Kritik, die Werbung würde auf die Eugenik anspielen.
Im Gegensatz dazu setzte GAP mit seiner Kampagne jetzt auf einen sehr diversen Cast. Die Mitglieder von Katseye sind aus Südkorea, den Philippinen und den USA. Mit Manon Bannermann hat die Gruppe sogar eine Schweizerin an Bord. Das ist der Clip:
GAP erwähnt die American-Eagle-Werbung nicht direkt, die Botschaft der Kampagne könnte aber als Seitenhieb verstanden werden. So soll sie «kulturelle Vielfalt» und «Individualität» hervorheben. Es ist jedoch unklar, wann GAP mit der Planung dieser Kampagne begonnen hat und ob der Sweeney-Skandal einen Einfluss darauf hatte.
American Eagle hatte nach dem Shitstorm an seiner Kampagne festgehalten und erklärt, dass es in der Werbung immer um die Jeans gegangen sei, und dass «tolle Jeans jedem gut stehen». Unterstützung erhielt American Eagle dafür vor allem von konservativen Stimmen, welche den Eugenik-Vorwurf als sogenannte «woke» Gegenreaktion auf den Werbespot abtaten und scharf kritisierten. Auch Politiker wie US-Präsident Donald Trump, Vizepräsident J.D. Vance oder der texanische Senator Ted Cruz lobten die Werbung.
An der Werbung von GAP hingegen scheinen sich die Konservativen nun zu stören. So bezeichnete sie ein User auf der Plattform X etwa als «woke garbage ad» (Müllwerbung) und erhielt dafür 43'000 Gefällt-mir-Angaben. (lzo)
Mir gefallen beide Werbeclips. Die in diesem Clip haben auch gute Gene... eh... Jeans! Jeans! Ich hab Jeans gesagt.
Genauso wie, ganz für sich auch mit dieser Werbung 98% der Leute kein Problem haben werden