Wirtschaft
Auto

VW-Chef stellt Aus für neue Verbrennerautos im Jahr 2035 infrage

VW-Chef stellt Aus für neue Verbrennerautos im Jahr 2035 infrage

26.04.2025, 06:3626.04.2025, 06:36
Mehr «Wirtschaft»

VW-Chef Oliver Blume hat das Datum 2035 für das Aus für neue Benziner und Diesel-Fahrzeuge in der EU infrage gestellt. Gegebenenfalls brauche es politisch flexible Übergangszeiträume, sagte er im Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» vom Samstag.

Bei der Verkehrswende brauche es «immer wieder Prüfpunkte, die sich an den Realitäten orientieren, wie schnell sich die E-Mobilität verbreitet», sagte Blume der «Neuen Osnabrücker Zeitung» am Rande der Automesse in Shanghai.

epa11955162 CEO of Volkswagen Group and Porsche, Oliver Blume, gestures as he speaks at Volkswagen's annual press conference in Wolfsburg, Germany, 11 March 2025. In 2024, Volkswagen marked a 30. ...
Oliver BlumeBild: keystone

Der VW-Vorstandschef lobte in diesem Zusammenhang den Vorstoss der EU-Kommission, einen dreijährigen Ausgleichsmechanismus für die CO2-Flottenziele von 2025 bis 2027 einzuführen. Dadurch gehe «kein Gramm an CO2-Einsparung zum Schutz des Klimas verloren», versicherte Blume. Die Hersteller erhielten aber Flexibilität, ihre CO2-Ziele zu erreichen. «Es ist ein richtiger Realitätscheck», sagte Blume der «NOZ». «Das Gleiche brauchen wir bei künftigen Meilensteinen wie 2030 und 2035.»

«Rahmenbedingungen müssen stimmen»

Zugleich forderte der VW-Chef Blume mehr Unterstützung durch die Politik. «Der Hochlauf der E-Mobilität gelingt nicht allein mit den richtigen Autos», sagte er in dem Interview. «Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen.» Dazu gehörten die Ladeinfrastruktur, die Energiepreise sowie «eine verbindliche Förderung der E-Mobilität».

Die EU-Kommission hatte sich Anfang April dafür ausgesprochen, den Autoherstellern statt wie vorgesehen bis Ende 2025 nun drei Jahre Zeit zu geben, um strengere Vorgaben für den CO2-Ausstoss ihrer Fahrzeuge einzuhalten. Elektroautos gelten dabei als emissionsfrei – sie können im Rahmen der Flottengrenzwerte mit anderen, klimaschädlicheren Fahrzeugen desselben Herstellers verrechnet werden.

Konzerne wie Volkswagen und Renault haben Probleme, die verschärften Abgasvorgaben zu erreichen. Sie hatten in Brüssel mehr Flexibilität gefordert, denn bei einem Verfehlen von EU-Zielvorgaben drohen Bussgelder. Über die Lockerungsvorschläge der Kommission müssen nun das Europaparlament und die 27 EU-Staaten verhandeln. Die Verhandlungsführenden könnten theoretisch weitere Änderungen an den Grenzwerten und sogar am Verbrenner-Aus für 2035 einbringen. (sda/afp)

Mehr zum Thema Auto:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 20 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2024
1 / 22
Die 20 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2024
Rang 20: Volvo EX40 (468 Verkäufe).
quelle: shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Mit Hybrid-Fahrzeug einfach über den Stau hüpfen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
119 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
niemandbesonderes
26.04.2025 07:16registriert Dezember 2021
der mann hat recht: wir müssen einmal festgelegte ziele immer wieder einem realitätscheck unterwefen.
angesicht der aktuellen klimadaten sollten wir spätestens ab 2030 weltweit keine mit fossilen energien betriebenen autos verkaufen dürfen.
17348
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wurstgesicht
26.04.2025 07:12registriert Dezember 2018
Dann wird es wohl ein Lichterlöschen in Europa geben. CATL, BYD, Nio entwickeln zeigen gerade wie E-Mobilität geht und zwar in Technologie, Software und Preisen. Leider!
13221
Melden
Zum Kommentar
avatar
Trio_Duo
26.04.2025 07:52registriert Februar 2025
Hinterher kommt wieder das grosse Weinen, weil man gegen China kein Land mehr sieht und der Staat muss dann wieder rettend einspringen. Wie immer sehenden Auges ins Verderben, weil man als Systemrelevanter Wirtschaftzweig machen kann, was man will. Gewinne privatisieren die nächsten Jahre noch und dann die Verluste sozialisieren. Die alte kapitalistische Leier...
11323
Melden
Zum Kommentar
119
    Keller-Sutter setzt Zollgespräche mit US-Finanzminister fort

    Die Schweiz setzt ihren Dialog mit den USA wegen der angekündigten Strafzölle von 31 Prozent am Freitag in Genf fort. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent zusammen.

    Zur Story