Die deutsche «Bild»-Zeitung hat beim Landgericht Köln eine Klage gegen «Focus Online» eingereicht. Das Online-Medium schreibe systematisch exklusive Bezahl-Inhalte von «Bild plus» ab und und mache sie zum Teil des eigenen auf Reichweite zielenden Geschäftsmodells, teilte die «Bild» am Dienstag mit.
Das sei eine gezielte Behinderung des Geschäftsmodells eines Wettbewerbers und verletze ausserdem das sogenannte Datenbankrecht im Urheberrechtsgesetz. Ein Sprecher von Hubert Burda Media sagte am Dienstag auf Anfrage, die Klage gegen «Focus Online» liege in München noch nicht vor. Daher könne man sich noch nicht dazu äussern.
«Bild» hat nach eigenen Angaben über mehrere Monate sämtliche «Bild plus»-Artikel und deren exklusive Inhalte mit den kostenlosen Inhalten von «Focus Online» abgeglichen. Dabei habe sich gezeigt, dass «Focus Online» die «Bild plus»-Geschichten «systematisch und oft schon unmittelbar nach der Erstveröffentlichung» für die eigene Homepage verwerte.
«Das überschreitet die Grenze des Zulässigen», sagte Rechtsanwalt Felix Stang, der in dem Verfahren die «Bild» vertritt. Man klagt nun auf Unterlassung, verlangt Auskunft über die Arbeitsweise bei «Focus Online» und will eine Schadenersatzfeststellung erreichen.
«Für uns geht es hier um das Wertvollste, was wir als journalistische Marke haben: unsere mit eigenen Ressourcen recherchierten Inhalte», sagte der Chefredaktor Bild Digital, Julian Reichelt.
(sda/dpa)