Die «New York Times» meldet am Montag, dass die US-Börsenaufsicht die Krypto-Börse Binance verklagt. Es ist die neueste Entwicklung im «Kreuzzug», den die US-Finanzaufsicht gerade gegen den Handel mit Kryptowährungen führt, «um diesen in Einklang mit US-Gesetzen zu bringen», wie die Zeitung schreibt.
Es sind happige Vorwürfe, die die «Securities and Exchange Commission» (S.E.C.) erhebt: «Binance hat sich um Milliarden von US-Dollar bereichert und gleichzeitig das Vermögen der Anleger einem erheblichen Risiko ausgesetzt», schreibt die S.E.C. in der Anklageschrift.
Konkret wird Binance vorgeworfen, Kundengelder illegal in eine Firma transferiert zu haben, die vom Binance-Gründer Changpeng Zhao kontrolliert wird. Mit diesen Geldern mache Zhao massive Gewinne, das Risiko aber liege stets beim Kunden, der davon gar nichts wisse.
Weiter soll Binance die US-Regulatoren absichtlich getäuscht haben. Anleger aus den USA dürften eigentlich nur auf die stark eingeschränkte US-Version von Binance Zugriff haben. Diese Sperre könne man aus den Staaten jedoch problemlos umgehen. Auch die Kontrolle von manipulativem Handel werde von Binance zu stark vernachlässigt, schreibt die S.E.C. im 136-seitigen Dokument.
In einem Blog-Post zeigt sich Binance enttäuscht: «Die heutige Massnahme ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Kommission [...] beschlossen hat, mit den stumpfen Waffen der Durchsetzung und des Rechtsstreits zu regulieren, anstatt den durchdachten, nuancierten Ansatz zu verfolgen, der bei dieser dynamischen und komplexen Technologie erforderlich ist.»
Man nehme die Anschuldigungen zwar ernst, Binance bestreitet aber, dass Kundengelder illegal transferiert worden seien. Die S.E.C. habe den fruchtbaren Austausch mit ihrem jetzigen Vorgehen rüde abgebrochen und damit ihrerseits die Gelder der US-Anleger grossem Risiko ausgesetzt, so die Krypto-Börse.
Es sind zwei Schwergewichte, die sich nun in den USA zoffen. Ähnliche Vorwürfe haben im November bereits die Krypto-Börse FTX zu Fall gebracht. «Die US-Regulierungsbehörden legen Binance ziemlich grosse Steine in den Weg und machen die Kryptowelt weiterhin auf sich aufmerksam», sagt Finanz-Professorin Reena Aggarwal zur «New York Times».
Tatsächlich vermuten Experten, dass etwa 40 Prozent der weltweiten Krypto-Transaktionen über diese Börse getätigt werden. Die Vorwürfe senden also Schockwellen durch die Welt der Kryptowährungen. Der Bitcoinkurs sackte wenige Stunden nach Bekanntwerden der Anklage um fast 5 Prozent ein.
(leo)
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PS: ich bin mir bewusst, dass der Kryptohandel nicht die eigentliche Funktion darstellt. Allerdings ist der Handel heute praktisch die einzige Funktion…