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Sorgen um Whisky-Tourismus wegen Plänen für Werbeverbot

Schottland macht sich Sorgen um Whisky-Tourismus wegen Plänen für Werbeverbot

10.02.2023, 06:2310.02.2023, 06:23
EDINBURGH, SCOTLAND - MARCH 19: Bottles of whisky on display in the Diageo Claive Vidiz Collection, the world's largest collection of Scottish Whisky on display at The Scotch Whisky Experience on ...
Bild: Getty Images Europe

Pläne der schottischen Regionalregierung für ein weitreichendes Alkohol-Werbeverbot bedrohen nach Ansicht von Unternehmen die Tourismus- sowie die Whisky-Industrie.

Der Chef des Verbands Association of Scottish Visitor Attractions, Gordon Morrison, sagte jüngst der Zeitung «Herald», die Vorschläge hätten immense Folgen. «Den Verkauf von allen mit Alkohol verbundenen Artikeln effektiv zu verbieten, würde sich auf sehr viele Tourismusunternehmen auswirken, nicht nur auf die Brennereien», sagte Morrison. Am Freitag wollte der Verband Scotch Whisky Association die Whisky-Exportzahlen des vergangenen Jahres bekanntgeben.

Die Vorschläge sollen Schottlands «tiefe, langjährige und problematische Beziehung zum Alkohol» beenden. Dabei geht es um ein Werbeverbot auf Tafeln und in Zeitungen sowie um ein Verbot von Merchandising mit Alkoholbezug. Das würde bedeuten, dass Brennereien oder Pubs keine T-Shirts oder Gläser mehr verkaufen dürften. «Wenn alle Massnahmen, die diskutiert werden, zu Gesetz werden, könnte dies sogar bedeuten, dass Geschäfte ihren Alkohol verstecken müssen», so der «Herald».

84 Millionen Pfund durch Whisky-Tourismus

Verbandsvertreter Morrison betonte die Rolle des Whisky-Tourismus, der Schätzungen zufolge rund 84 Millionen Pfund (rund 94 Millionen Franken) pro Jahr beiträgt. «Die Brennereien befinden sich oft in Teilen von Schottland, die recht abgelegen sind», sagte er. «Dort gibt es häufig nichts anderes zu tun. Sie bringen Besucher in die Gemeinden.»

Die Konservative Partei, die im Regionalparlament in Edinburgh in der Opposition ist, sprach von «drakonischen» Regeln. «Das wird nicht nur Jobs in Schottland kosten, sondern es für die Branche auch erheblich erschweren, in die EU und nach anderswo zu exportieren», kritisierte der Abgeordnete David Mundell im britischen Unterhaus.

In Grossbritannien sind 2021 nach offiziellen Angaben so viele Menschen wie noch nie an den Folgen schweren Alkoholkonsums gestorben, in Schottland war die Quote am höchsten. (aeg/sda/dpa)

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