Durchschnittlich kostet ein deutscher Döner Kebab zwischen 5 und 8 Euro. Worüber wir Schweizerinnen und Schweizer nur staunen können, verkommt bei unserem nördlichen Nachbarn gerade zum Politikum. Der Grund: Die Preise haben stark zugenommen.
Wie eine Erhebung des Essensdienstes Lieferando zeigt, erreichen die Dönerpreise gerade reihenweise Rekordhöhen. Der Durchschnitt in Berlin, zum Beispiel, liegt demnach bei 5,41 Euro. In Hamburg kostet der Döner im Schnitt sogar über 6 Euro. Teilweise haben die Preise über 13 Prozent zugenommen. Schuld daran sind die stark gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie.
Diese Preise sind zu hoch, findet nun die Partei Die Linke. Sie hat deshalb eine Dönerpreisbremse skizziert – wohl in Anlehnung an die Schuldenbremse, die ebenfalls in Deutschland gerade heftig diskutiert wird. Wie der «Stern», dem ein Papier aus dem Parteivorstand vorliegt, meldet, soll ein Döner nicht mehr als 4,90 Euro kosten – wenn es nach der Partei ginge. Die Mehrkosten soll dabei der Staat übernehmen.
Jedes Jahr würden in Deutschland 1,3 Milliarden Döner gegessen, schreibt der Parteivorstand der Linken. Und weiter: «Wenn der Staat für jeden Döner drei Euro zuzahlt, kostet die Dönerpreisbremse knapp vier Milliarden.» Doch damit nicht genug, Die Linke fordert zudem nämlich einen «Dönergutschein», der pro Woche allen Bundesbürgern zugeschickt werden soll und mit dem man für fünf Euro einen Döner erwerben kann – Schülerinnen und Schüler erhalten eine Ermässigung für 2,50 Euro.
Die Dönerpreisbremse wird von der Linken im Rahmen einer allgemeinen Forderung zu günstigeren Preisen genannt. So sollen die grossen Supermarktketten dazu verpflichtet werden, Grundnahrungsmittel sowie Hygieneartikel zu «bezahlbaren Preisen» anzubieten. Als Orientierungsgrösse solle dafür der sogenannte Bürgergeld-Regelsatz für Nahrungsmittel dienen. Damit ist die finanzielle Unterstützung von Leistungsberechtigten gemeint, die vom Staat Sozialhilfe erhalten. Der Regelsatz errechnet, dass über 30 Prozent davon für Nahrungsmittel und nichtalkoholische Getränke ausgegeben werden.
Zwar liegen die Chancen auf eine Umsetzung des Vorschlags der kleinen Partei praktisch bei null. Trotzdem dürfte der Vorschlag der Linken besonders bei jungen Menschen einen Nerv getroffen haben, schreibt der «Stern». Auf TikTok zumindest macht die Dönerpreisbremse bereits die Runde. Zudem sei es für viele zu einer Art Running Gag geworden, Politikerinnen und Politiker wie den deutschen Kanzler Olaf Scholz dazu aufzufordern, die Dönerpreise zu senken.
Tatsächlich gibt es auf TikTok zahlreiche Videos von solchen Szenen zu sehen. So ruft ein junger Mann dem Kanzler nach einem Auftritt in München zu: «Ich zahl acht Euro für Döner. Rede mit Putin!» (lak)
Auch hier sind die Preise ein grosses Thema, aber es scheint unseren Politikern egal zu sein.
Und dies sagt eine Regierungspartei des wichtigsten Landes der EU.
Einfach kurz als Erinnerung, wenn ihr euch wundert warum Deutschland grad gegen die Wand fährt...