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Passives Einkommen: Was du dazu wissen musst

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Geld wie von selbst? Das solltest du über passives Einkommen wissen

Wäre es nicht schön, einfach Geld zu verdienen ohne zur Arbeit zu müssen? Oder einen regelmässigen Zustupf für dein Budget zu haben? Passives Einkommen macht es (fast) möglich. Was du darüber wissen solltest.
31.08.2023, 14:1131.08.2023, 14:51
Olga Miler
Olga Miler
Olga Miler
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Klingt doch verlockend: In regelmässigen Abständen bekommst du Geld, ohne dass du dafür arbeiten gehen musst. Geht nicht wirklich? Theoretisch geht es doch, mit passivem Einkommen. Allerdings braucht es dafür vorher oft eine Ansammlung von Geld für eine Investition. Ich habe z.B. so eine Geldanlage, die zahlt monatlich Zinsen aus. Zugegeben, davon leben kann ich nicht, aber es ist ein kleiner Zustupf. Was passives Einkommen ist, welche Vor- und Nachteile entstehen und Tipps, wie du passives Einkommen für dich und deine Finanzen nutzen kannst, liest du hier.

Was ist passives Einkommen?

Passives Einkommen ist, wie es der Name schon vermuten lässt, Einkommen, für welches du wenig oder gar nicht aktiv arbeiten musst. Es generiert sich, in der Theorie, quasi von selbst. In der Praxis ist es nicht ganz so einfach, denn um ein solches Einkommen zu erzielen brauchst du eine Vorleistung: Geld, eine bereits bestehende Investition wie z.B. eine Immobilie oder die nötigen Mittel und das notwendige Know-How für den Aufbau eines Geschäftsmodells oder eines Produktes, dass über eine längere Zeit einen verlässlichen Einkommensstrom generiert.

Beispiele für passives Einkommen sind sehr vielfältig und reichen von Erträgen aus Investitionen über Vermietung von Immobilien bis hin zu digitalen Geschäftsmodellen.

Den wenigsten von uns fällt Kapital für den Start oder den Kauf einer Immobilie einfach so in den Schoss. In der Praxis ist das Erzielen von passivem Einkommen oft mit harter Arbeit und auch, je nach Tätigkeit, einer gehörigen Portion Mut zum Risiko verbunden.

Vor- und Nachteile von passivem Einkommen

Neben finanzieller Unabhängigkeit hat passives Einkommen eine Reihe an Vorteilen, ist aber auch mit entsprechenden Risiken verbunden. Hier einige Beispiele.

Vorteile

  • Zeitliche Flexibilität: Läuft es einmal, dann hast du Zeit für das, was dir am Herzen liegt.
  • Skalierbarkeit: Viele passive Einkommensquellen, wie z.B. im Online-Bereich können mit relativ geringem zusätzlichen Aufwand weiter ausgebaut werden.
  • Diversifizierung: Auch einen traditionellen Job kannst du verlieren, mit einer passiven Einkommensquelle schaffst du zusätzliche Verdienstmöglichkeiten und reduzierst die Abhängigkeit von einem einzigen Arbeitgeber.

Nachteile und Risiken

  • Anfangsaufwand: Die meisten passiven Einkommensquellen erfordern erhebliche Zeit, Energie und Investitionen, z.B. zur Erstellung eines Produktes oder Aufbau eines Anlageportfolios.
  • Risiko und Unsicherheit: Nicht alle Unternehmungen mit passivem Einkommen sind erfolgreich, Investitionen können an Wert verlieren. Fällt die Einnahmequelle zusammen, dann hast du auch weniger Schutz, als wenn du einer geregelten Stelle nachgegangen bist.
  • Langsamer Aufbau: Auch wenn das Potenzial für passives Einkommen attraktiv ist, dauert es oft einige Zeit, bis du Renditen erzielst, von denen du auch gut leben kannst.
  • Wartung und Überwachung: Auch passive Einkommensquellen erfordern laufende Wartung und Überwachung. Immobilien müssen instandgehalten werden, Investitionen müssen neu ausbalanciert werden und Online-Unternehmen brauchen frische Funktionen und Inhalte, um relevant zu bleiben.
  • Vermögensaufbau: Passive Einkommensquellen, wie Investitionen in Aktien oder Immobilien, können im Laufe der Zeit an Wert gewinnen, allerdings wächst dein Vermögen weniger schnell wenn du z.B. bei Fonds Gewinne beziehst anstatt sie zu re-investieren.

Ideen wie du (auch mit kleineren Beträgen) passives Einkommen erzielen kannst

Es gibt unterschiedliche Wege, wie du passives Einkommen erzielen kannst: Die häufigsten sind entweder über Investitionen, die dann ein Einkommen generieren, oder über den Aufbau eines Geschäftsmodells. Hier sind, ganz ohne Empfehlung, ein paar Ideen als Beispiele und Gedankenanstoss.

Das Extrem – die FIRE-Bewegung

Die in den USA entstandene FIRE-Bewegung steht für «Financial Independence, Retire Early» eine Lebensstil- und Finanzphilosophie, die darauf abzielt, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, sodass du dich schon sehr früh, z.B. mit 30 oder 40 quasi selbst pensionierst oder von einer geregelten Arbeit zurückziehst.

FIRE-Anhänger:innen erreichen dieses Ziel, indem sie zuerst sehr bescheiden leben, um einen möglichst grossen Teil, z.B. 50-70% ihres Einkommens, in Investitionen anzulegen, um dann von den Erträgen leben zu können.

Zur Berechnung der persönlichen Zahl werden oft Faustregeln genutzt und angepasst, wie z.B. die 4% Regel: dein gewünschtes Jahreseinkommen X 25 = dein FIRE Betrag. Willst du z.B. 60’000 Franken pro Jahr zur Verfügung haben, dann bräuchtest du Kapital in der Höhe von 1,5 Mio. Franken.

Überhaupt nicht einbezogen sind hier mögliche Marktschwankungen, Inflationsschwankungen und z.B. eine längere Lebenserwartung. Wie bei vielen dieser generischen Formel-Konzepte sollten sie auf keinen Fall eine fundierte, den eigenen Lebensumständen und Zielen angepasste Finanzplanung und entsprechende Strategie ersetzen!

Neben dem Extremansatz gibt es eine Reihe weiterer Möglichkeiten wie du passives Einkommen mit Investitionen oder Geschäftsmodellen erzielen kannst.

Dividendenaktien und ausschüttende Fonds

Dividendenaktien sind Anteile (Aktien) von Unternehmen, welche an Ihre Aktionär:innen regelmässig einen Teil des Unternehmensgewinns auszahlen. Gemäss verschiedener Quellen zahlen z.B. 80% der an der Schweizer Börse SIX gehandelten Firmen eine Dividende aus. Für alle, die sich dafür interessieren, finden kann man solche Aktien in verschiedenen Listen, z.B. im SIX Dividendenkalender oder auf verschiedenen Bestenlisten.

Anstatt auf Einzeltitel zu setzen kannst du auch in Fonds investieren, welche die Gewinne regelmässig, z.B. alle drei Monate, ausschütten. Zu beachten ist, dass du damit zwar passives Einkommen erwirtschaftest, das dir sofort zur Verfügung steht, deine Investition aber weniger schnell wächst, da die Gewinne nicht re-investiert werden. Für alle, die gerne langfristiges Vermögenswachstum mit Investieren erreichen möchten, eignen sich somit thesaurierende Fonds besser.

Anlagen in Anleihen

Wenn du in Staats- oder Unternehmensanleihen anlegst, erhälst du regelmässig Zinszahlungen. Auch hier gibt es verschieden Obligationenfonds, die du nutzen kannst.

Einen ähnlichen Effekt erreichst du mit Anlagen auf dem Sparkonto das einen Zins generiert, nur sind im Moment trotz steigender Zinsen die Erträge für Privatanleger:innen immer noch sehr tief.

Peer-to-Peer Kredite

Du kannst auch als Privatperson Kredite an Unternehmen oder Einzelpersonen vergeben und dafür Zinsen erhalten. Du bist dann Kreditgeber und bekommst eine Rendite, wenn der Kredit pünktlich zurückgezahlt wird. Beispiele für solche Lending-Plattformen sind: Cashare, Credit Gate 24, Creditfolio, Crowd 4 Cash, Lend, Lendora, Swisspeers. Einen Vergleich findest du hier.

Anlagen in Immobilien

Eine der traditionellsten Methoden, um passives Einkommen zu erzielen, ist die Investition in Immobilien, um von der Vermietung zu profitieren. Das Mieteinkommen kann helfen, die Hypothek und andere Ausgaben zu decken, während gleichzeitig das Potenzial für die Wertsteigerung der Immobilie im Laufe der Zeit besteht. Allerdings sind Immobilien in der Schweiz sehr teuer und du benötigst einiges an Eigenkapital für die Hypothek.

Als Alternative kannst du mit Immobilien-Crowdinvesting anlegen. Dabei bringst du dein Geld zusammen mit anderen in Immobilienprojekte ein und darfst dich an Anteilen an Mieteinnahmen und anderen finanziellen Gewinnen erfreuen. Plattformen sind z.B. Crowdhouse, Crowdli, Foxstone.

Passives Einkommen durch Geschäftsmodelle

Neben Investitionen kannst du passives Einkommen durch die Entwicklung einer Geschäftsidee realisieren. Dafür eignen sich Produkte oder Dienstleistungen, die sich beliebig skalieren lassen. Hier gibt es gerade im Onlinebereich mittlerweile sehr viele Möglichkeiten. Allerdings benötigst du die notwendigen Kenntnisse, Ideen und Durchhaltewillen und Zeit. Einen Online-Blog zu betreiben, als Influencer:in zu arbeiten oder Affiliate-Marketing zu betreiben ist sicherlich auch Geschmackssache.

Einige Beispiele für Geschäftsmodelle sind: Onlineshops, Verkauf von E-Books und Online- Kursen, Softwareentwicklung, kommerzielle Apps, aber auch Lizenzvergaben an Produkten oder Werken oder Dropshipping (Online-Shop, bei welchem du den Bestand nicht bei dir hast, sondern direkt vom Lieferanten an den Kunden schicken lässt).

Aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass man durch das Schreiben eines Blogs keine Reichtümer generiert 😉. Wie seht ihr das, ist passives Einkommen sinnvoll oder setzt ihr eher auf langfristige Anlagen, um euer Geld zu mehren? Welche Erfahrungen und Ideen habt ihr?

olga miler, frauen und geld, blog, watson
bild: zvg
Olga Miler ...
... war über zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der UBS tätig, unter anderem hat sie dort das Frauenförderungsprogramm und den UBS Gender ETF aufgebaut. Jüngst gründete sie das Start-up SmartPurse, eine Plattform, auf der sie digitale Kurse und Workshops zum Thema Finanzen für Frauen anbietet. Letztes Jahr schrieb Miler den watson-Blog «Frauen und Geld» und wird uns dieses Jahr mit «MoneyTalks» an ihrer Expertise teilhaben lassen.

Das bestgehütete Geheimnis wurde geknackt

Video: srf/Roberto Krone

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Setschigg
31.08.2023 16:57registriert September 2020
Passives Einkommen funktioniert nur für Leute, die so reich sind, dass sie diesen Artikel gar nicht gelesen haben - weil sie sich die Frage nicht stellen.
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Brasser
31.08.2023 15:52registriert Juli 2015
"In der Praxis ist das Erzielen von passivem Einkommen oft mit harter Arbeit (...) verbunden."
Na, da bin ich ja mal auf die Definition von "aktivem Einkommen" gespannt und woraus dieses stammt!
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