Neues Jahr, neuer Blogname. In 12 Monaten hat «Frauen & Geld» über eine halbe Million Menschen erreicht, und nicht nur Finanzbildung aus einer weiblichen Perspektive beleuchtet, sondern auch einige Diskussionen zum Titel ausgelöst 😉. Finanzbildung ist und bleibt mein Herzensthema, und so freue ich mich sehr, dieses Jahr mit «MoneyTalks» zu starten. Einem Blog mit Geschichten, Erfahrungen und jeder Menge praktischer Tools zum alltäglichen Umgang mit Geld.
«Hab meine Internet und Energielieferanten gewechselt und über 100 gespart». Dominic strahlt. Finanzkurs. Wir reden über die Erfahrungen mit Geldhygiene. Dominic ist überhaupt kein Einzelfall. Mehrfach bezahlte Rechnungen, Impulskäufe, zu teure Handy-Abos, nicht bezahlte Kreditkarten die jetzt Zinsen kosten, fehlende Beiträge für Steuern, Vorsorge, Notgroschen….Viele Menschen entdecken neue Möglichkeiten, wenn sie ihr Budget aufstellen, überarbeiten oder überprüfen.
Am Anfang schämen sich einige, dies anzupacken. Weil ein Budget oft als eine Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wird. Dabei ist das gar nicht selbstverständlich. Viele von uns hatten nie die Gelegenheit das zu lernen. Das zeigt sich auch an den Schulden: Fast jede fünfte Person in der Schweiz lebt in einem Haushalt mit mindestens einem Zahlungsrückstand in den letzten 12 Monaten (am häufigsten bei Steuern und Krankenkasse) und insgesamt leben 42,5% der Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens einer Schuldenart (BFS). Gemäss Studien sind besonders jüngere Menschen von der Gefahr einer Verschuldung betroffen.
Das Budget ist nicht ein Polizist der dauernd deine Ausgaben und Einnahmen kontrolliert, sondern eine Planungs- und Ordnungshilfe, die dir dabei hilft, deinem Geld den Weg zu zeigen, wohin es soll und wohin nicht. Mit einem Budget ...
Für die Budgeterstellung gibt es eine ganze Reihe Möglichkeiten und mehr oder weniger automatisierten Tools. Oft ist das Erstellen überhaupt kein Problem. Die Herausforderung ist die regelmässige Kontrolle und Umsetzung der Massnahmen, vor allem wenn du mehrere Bankanbieter, Karten etc. hast. Hier ein paar Tipps und nützliche Tools.
Bist du knapp bei Kasse? Hast du Schulden? Dann braucht dein Budget mehr Kontrolle und ein Tool, das dir erlaubt schnell zu sehen, wo du stehst um allenfalls bereits vor dem Ausgeben eine Überblick zu haben und du prüfst deine Finanzen idealerweise monatlich.
Ist deine finanzielle Lage eher entspannt, dann genügt es das Budget aufzustellen, alle notwendigen Ausgaben wie z.B. Vorsorge, Steuern, Sparziele etc. als Daueraufträge zu erfassen und ca. 3 Monate zu prüfen, wo du stehst.
Grössere Budgetanpassungen stehen an, wenn sich deine persönliche Situation verändert, z.B. Beförderung, Jobwechsel, Jobverlust, Familienplanung etc. Um die laufende Kontrolle beizubehalten, hilft es, die Zeitfenster für die Budgetübersicht schon im Voraus zu planen. Sei das monatlich beim Bezahlen der Rechnungen, oder einfach ein fix reserviertes Zeitfenster das regelmässig stattfindet.
Es gibt jede Menge Vorlagen in Excel und verschiedene Apps. Schwieriger ist es, wenn du mehrere Karten und Bankanbieter hast, da wir in der Schweiz wenig coole Applikationen haben welche für Privatpersonen die Anbindung mehrerer Konti und Multi-Banking ermöglichen. Hier ist eine Liste verschiedener Budgettools, die nützlich sein können:
Je nach Tool und Vorlage erstellst du ein Budget, als Faustregel hier einige Anhaltspunkte was da alles reingehört.
Die grösste Herausforderung ist nicht die Erstellung des Budgets, sondern die Kontrolle. Damit das Geld auch dorthin geht, wo es hin soll, am besten alles was geht mit Daueraufträgen automatisieren, vor allem für Vorsorge, Steuern, Notgroschen und für Sachen für welche du langfristig sparst 😉.
Die Tipps und Berichte sind ja die alle Leute interessant.