Etwa eine halbe Milliarde Franken setzen die 200 Geschäfte und Restaurants im Zürcher Hauptbahnhof jedes Jahr um. Der Knotenpunkt gehört zu den grössten Einkaufszentren der Schweiz. Dank der hohen Besucherfrequenzen und der Möglichkeit, die Läden an sieben Tagen in der Woche zu öffnen, stehen Interessenten Schlange, wenn Flächen neu vermietet werden.
Zuletzt war die Bahnhofshalle eine Baustelle: Die SBB sanierten den Südtrakt. Vergangenes Jahr wurde er neu eröffnet – unter anderem mit Flagship-Stores und einem Fine-Dining-Restaurant. Die hohen Preise der neuen Mieter sorgten für Kritik. Die SBB zügelten im Zuge der Sanierung ihr eigenes Reisezentrum von einer prominenten Fläche im Nordtrakt bei den Gleisen in den neuen Südtrakt. Auf ihrer bisherigen Fläche soll nach einer Sanierung ein Flagship-Store des US-Sportartikelherstellers Nike einziehen. Es ist eine der wohl besten Ladenflächen der Schweiz.
Wie viel der Betreiber des Nike-Ladens, die israelische Firma Retailors, an Miete bezahlen wird, machte die Bahn nicht öffentlich. In der Branche wird ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag jährlich für realistisch gehalten. Zusätzlich soll es im Nordtrakt einen Take-away-Bereich geben.
Doch der Umbau verzögert sich, die Bauarbeiten sind monatelang im Verzug. Aus der für Ende 2025 angekündigten Eröffnung wird nichts. Das bestätigt SBB-Sprecherin Carmen Hefti. Die Bahn liege «im Zeitplan zurück», sagt sie. Derzeit gehe sie von einer Eröffnung in der zweiten Jahreshälfte 2026 aus – etwa ein Jahr später als geplant.
Bereits nächste Woche kommt ein anderer Sportartikel-Hersteller in den Zürcher Hauptbahnhof: Decathlon eröffnet am 14. Mai seine erste Bahnhofsfiliale. Einen Nachmieter gefunden haben die SBB auch für die Fläche des in Konkurs gegangenen Dekoladens Depot. In der zweiten Jahreshälfte übernimmt der dänische Einzelhändler Søstrene Grene. Den Laden von The Body Shop wiederum – ein britisches Ladenformat, das von der Schweizer Lizenznehmerin Coop per Ende Mai eingestellt wird – übernimmt im Rahmen einer Zwischennutzung ab Juli der Telekom-Anbieter Salt. (aargauerzeitung.ch)