Neues Jahr, neue Preise: Neben Krankenkasse, Miete und Strom müssen Herr und Frau Schweizer 2024 auch für die Briefpost mehr berappen. A- und B-Post-Briefe sind im neuen Jahr je 10 Rappen teurer geworden: Neu kostet ein A-Post-Brief 1.20 Franken, ein B-Post-Brief 1 Franken.
Es ist die vierte (A-Post) respektive die fünfte (B-Post) Tariferhöhung seit Einführung der A-Post im Jahr 1991, aber bereits die zweite in den letzten zwei Jahren. Schon 2022 wurden die A-Post-Tarife um 10 Rappen, die B-Post-Briefe um 5 Rappen erhöht. Davor waren die Preise 18 Jahre stabil geblieben.
Auch Pakete werden teurer: Ein Economy-Paket bis zwei Kilogramm kostet neu 8.50 Franken (bisher 7 Franken), ein Priority-Paket 10.50 Franken (bisher 9 Franken), also jeweils 1.50 Franken mehr als bisher.
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Grund für die höheren Tarife sind zum einen der anhaltende Rückgang der Briefmengen, zum anderen die Mehrkosten bei Energie, Transport, Material und Löhnen. «Diese Preiserhöhungen sind dringend notwendig», rechtfertigte Postchef Roberto Cirillo im «Tages-Anzeiger» im Juli die Preisanpassungen.
Es gebe nie einen richtigen Zeitpunkt für Preiserhöhungen, es sei aber jetzt höchste Zeit für die Post. «2022 und 2023 trugen wir die Zusatzkosten vollständig selbst. Aber irgendwann ist es nicht mehr möglich, dies allein zu stemmen», so Cirillo. Deshalb wälze man nun einen Teil durch die Preiserhöhungen auf die Kundschaft ab.
Eigentlich wollte die Post die Tarife noch mehr erhöhen, der Preisüberwacher konnte die Forderungen der Post aber noch «deutlich bremsen». Nach zähen Verhandlungen sind die Preiserhöhungen rund 70 Millionen tiefer ausgefallen, als von der Post beantragt. Die Post wollte die Preise für einen A-Post-Standardbrief zunächst auf 1.40 Franken anheben, schliesslich hat man sich auf 1.20 Franken geeinigt.
Cirillo hält diese Preiserhöhung für die privaten Haushälte für «zumutbar». Im Schnitt gebe ein Haushalt pro Monat weniger als 5 Franken für postalische Dienstleistungen aus und die Alternative zu den Tarifanpassungen – ein Abbau beim Service public, bei der Grundversorgung und der Qualität – sei noch weniger attraktiv. (pre)
Die Inflation in der Schweiz hat in derselben Zeit um nur 26% zugenommen.