Mancher Reisende blickt mit Sorge auf die Sommerferien, denn der bereits weit im Voraus gebuchte Flug droht ins Wasser zu fallen. Grund dafür ist massiver Personalmangel bei allen Airlines – auch bei der Swiss. Nun hat die Schweizer Fluggesellschaft weitere Flüge für den Sommer gestrichen.
«Die zusätzlichen Anpassungen sind infolge anhaltender Ressourcenengpässe in der gesamten Airline-Industrie nötig geworden», sagt Swiss-Sprecherin Montani. Laut der Sprecherin von den nun geplanten Flugstreichungen etwa 2 Prozent aller Passagiere betroffen, die im Juli und August einen Flug mit der Swiss gebucht haben. Der «Blick», der als erstes über die zusätzlichen Flugstreichungen berichtet hatte, rechnet vor, dass das etwa 30'000 Passagiere sind.
Es hätte aber noch viel ärger kommen können: «Wir haben verschiedene Massnahmen eingeleitet, um die aktuell angespannte Situation zu entschärfen und unseren Kundinnen und Kunden die bestmögliche Flugplanstabilität zu gewährleisten», sagt Oliver Buchhofer, der den Flugbetrieb bei der Swiss verantwortet.
Eine dieser Massnahmen ist, dass Flugpersonal der Lufthansa-Gruppe auf Swiss-Flügen aushilft, wie aerotelegraph.com schreibt. Die Hilfsmassnahme startet im Juli 2022 und ist vorerst bis März 2023 – also auf neun Monate – begrenzt. Hier bestehe die grösste Personalnot. Bereits jetzt protestieren die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter gegen den zunehmenden Arbeitsdruck.
Sie tragen am Revers ihrer Uniform einen Zitronen-Button, um anzuzeigen, dass sie ausgepresst sind. Die zunehmende Arbeitslast geht darauf zurück, dass es in der Corona-Pandemie in der Luftfahrtbranche viele Entlassungen gegeben hat. Nun stiegen die Passagierzahlen unerwartet stark an, darauf sei man nicht vorbereitet, wehrt sich die Branche.
Die Destination Nürnberg wird laut Montani von Juli bis Oktober vollständig aus dem Programm genommen. Zudem gibt es Frequenzreduktionen auf einzelnen Kurzstrecken wie Danzig, Dresden oder Warschau. Ab Genf bietet die Swiss zudem wöchentlich fünf Flüge weniger nach London an als ursprünglich geplant.
Aber nicht nur die Kurzstrecken-Flüge sind betroffen: Die Fluggesellschaft fliegt auch wöchentlich ab Zürich einmal weniger nach San Francisco. Als weitere Massnahme gegen die fehlenden Mitarbeitenden am Boden und in der Luft lagert die Swiss zudem die Flüge nach Wien zwischen dem 4. Juli und dem 4. September an die Schwester-Gesellschaft Austrian Airlines aus. Diese führt neu die Swiss-Flüge in die österreichische Hauptstadt durch, wie Montani erklärte.
Wer von einer Flugstreichung betroffen ist, wird per Mail benachrichtigt. In dieser Mail enthalten seien auch Reisealternativen, die die Fluggäste annehmen oder ablehnen könnten, so Montani. «Eine weitere Option ist der Antrag um Erstattung des Ticketpreises.»
(mlu/leo/sda)
Zu einem solchen Arbeitgeber möchte ich auch nicht zurück.
Wie bereits gesagt, vielleicht solltet ihr mal eure Personalpolitik überdenken.
Einerseits lässt ihr die Flugbegleiter nahe am Existenzminimum Schichten arbeiten, die grenzwertig sind, andererseits habt ihr Entscheidungsträger in Positionen, denen sie nicht gewachsen sind.
Selbst ich als aviatischer Vollpfosten kann nachvollziehen, dass im ersten Sommer nach der Pandemie der Andrang riesig sein wird. Wenn der Anstieg dann als "unerwartet" taxiert wird und man deshalb unvorbereitet ist, kann man nur sagen: Job nicht erledigt.
Man vergleiche die aktuellen Preise und frage sich warum die Airlines heute alle so knauserig sind🤔 Hauptsache billig🙏🙏