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UBS streicht Ziele zur Förderung von Frauen und Minderheiten

UBS streicht Ziele zur Förderung von Frauen und Minderheiten

Die UBS verzichtet neu auf konkrete Ziele zur Förderung von Frauen und Minderheiten in Führungspositionen. Auch beim Klimaschutz hat die Grossbank ihre Ambitionen zurückgeschraubt.
18.03.2025, 09:1318.03.2025, 09:13
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Commuters walk past a logo of the Swiss bank UBS in Zurich, Switzerland, on Tuesday, February, 4, 2025. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Die UBS verzichtet neu auf konkrete Ziele zur Förderung von Frauen und Minderheiten in Führungspositionen.Bild: keystone

Noch Anfang Jahr hielt das Institut an seinen Diversitätszielen fest. Bis 2025 wollte der Konzern in höheren Führungspositionen weltweit 30 Prozent Frauen beschäftigen. In den USA und Grossbritannien hatte die Grossbank das Ziel, auf dieser Stufe 26 Prozent ethnische Minderheiten zu beschäftigen. Im Nachhaltigkeitsbericht, den die Grossbank gestern Montag veröffentlicht hat, sind diese Ziele jedoch verschwunden.

Die UBS verfüge über eine diverse Belegschaft, die vielfältige Fähigkeiten, Erfahrungen und Hintergründe mitbringe, sagt ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur AWP. «Wir werden weiterhin vielfältige Mitarbeitende rekrutieren, entwickeln und fördern, wobei das Leistungsprinzip bei allen Entscheidungen im Vordergrund steht.»

Programme zur Förderung von Diversität, die unter Abkürzung DEI (Diversity, Equity and Inclusion) bekannt sind, sind zuletzt massiv unter Druck geraten. Vor allem in den USA.

Präsident Donald Trump und seine Regierung führen gegen die Programme einen Feldzug. Ein Argument ist, durch die Bevorzugung einiger Bevölkerungsgruppen würden andere wiederum benachteiligt. Trump, seine Minister und auch Tech-Milliardär Elon Musk behaupten, durch solche Initiativen leide die Kompetenz. Nach zum Teil auch juristischem Druck entschieden sich viele US-Unternehmen, ihre Diversitäts-Programme einzustampfen oder zurückzufahren.

Eigenes CO₂-Reduktionsziel verschoben

Wie der Nachhaltigkeitsbericht weiter zeigt, hat die UBS auch beim Klimaschutz ihre Ambitionen zurückgefahren. Bisher wollte die Grossbank ihre betrieblichen Emissionen (Scope 1 & 2) bis 2025 netto auf null senken.

Neu will der Konzern dies bis 2035 erreichen. «Das Ziel spiegelt unser grösseres Immobilienportfolio nach der Übernahme der Credit Suisse wider», schreibt das Institut im Nachhaltigkeitsbericht. Mit diesen Ambitionen bewegt sich die Grossbank nun im Mittelfeld der Unternehmen aus dem Swiss Market Index. (sda/awp/lak)

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278 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)
18.03.2025 09:17registriert Januar 2020
Ich weiss, was ich bei der UBS streichen werde: mein Konto.
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Idealisst, Fabulisst, Alchemisst
18.03.2025 09:24registriert Januar 2014
Das ist der richtige Weg! Fort mit diesem Integrationsblödsinn. Man stelle sich mal vor, die Schweiz würde sich bemühen, verschiedene Sprachregionen, Religionen oder Gebiete mit unterschiedlichen Strukturen zu vereinen. Oder städtische und ländliche Gebiete, grosse und kleine Kantone hätten im Parlament oder Abstimmungen gleichviel Gewicht? Wo käme wir dahin? «La Suisse n'existe pas», schliesslich!
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Ahura
18.03.2025 11:53registriert Februar 2024
Stellen sollten 100% nach Fähigkeiten besetzt werden, egal ob männlich, weiblich, jung, alt, weiss, gelb, braun, ob man jemanden kennt usw.

Die am besten qualifizierte Person sollte die Stelle erhalten.
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