Wirtschaft
Sunrise

Sunrise kehrt am Freitag an die Schweizer Börse zurück

Das Logo des Telekommunikationsunternehmens Sunrise, aufgenommen am Montag, 27. November 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Nur drei Börsengänge waren grösser: Sunrise kehrt zurück.Bild: KEYSTONE

Sunrise kehrt nach vier Jahren Abwesenheit mit einem Knall an die Schweizer Börse zurück

15.11.2024, 07:35
Mehr «Wirtschaft»

Sunrise kehrt am (heutigen) Freitag an die Schweizer Börse SIX nach vierjähriger Abwesenheit zurück. Gemäss dem Handel von amerikanischen Hinterlegungsscheinen (ADS) am Vorabend wird dies einer der grössten Börsengänge weltweit.

Am Donnerstag legten die Sunrise-ADS an der US-Technologiebörse Nasdaq um 6,2 Prozent auf 48,00 Dollar zu. Damit hätte Sunrise eine Marktkapitalisierung von 3,4 Milliarden Dollar.

Nur die Börsengänge von Lineage in den USA (5,1 Milliarden Dollar) und von der Midea Group in China (4,0 Milliarden Dollar) waren noch grösser. In der Schweiz läge Sunrise damit deutlich vor dem Hautpflegespezialisten Galderma, dessen Börsengang im März knapp 2,3 Milliarden Franken auf die Waage brachte.

Allerdings handelt es sich aber bei Sunrise nicht um einen klassischen Börsengang mit einer Kapitalaufnahme (IPO), sondern um eine Abspaltung vom Mutterkonzern Liberty Global. So erhielten die bisherigen Liberty-Aktionäre Sunrise-ADS, die seit vergangenem Mittwoch an der Nasdaq gehandelt werden.

Die Liberty-Aktionäre können ihre ADS nun entweder an der Nasdaq verkaufen oder in Sunrise-Aktien umtauschen. Pro ADS gibt es eine Aktie des Schweizer Telekomunternehmens. Der Handel der Sunrise-Aktien an der Schweizer Börse SIX startet um 9 Uhr mit dem traditionellen Leuten der Börsenglocke durch die Konzernspitze.

Verschiedene Aktienkategorien

Das Zuteilungsprozedere war kompliziert, da Liberty Global drei Aktienkategorien hat. Auch bei Sunrise wird es zwei Aktienkategorien geben. Die bisherigen Liberty-Aktionäre erhalten eine A-Aktie von Sunrise für 5 Aktien von Liberty Global.

Nur die A-Aktien von Sunrise mit dem Tickersymbol «SUNN» werden an der Schweizer Börse kotiert. Sie werden voraussichtlich fünf Handelstage nach der Kotierung in den breiten Börsenindex SPI aufgenommen. Das wäre dann am nächsten Freitag, dem 22. November.

Daneben gibt es eine zweite Aktienkategorie B mit zehnfacher Stimmkraft. Diese bleibt zum Grossteil im Besitz der Liberty-Bosse John Malone und Mike Fries, die damit zu gut einem Viertel am Schweizer Konzern beteiligt sind.

Die Sunrise-B-Aktien werden nicht an der Börse kotiert. Besitzer dieser B-Titel können ihre Aktien im Verhältnis 1:10 in A-Aktien von Sunrise tauschen. Insgesamt sind 68'759'702 Sunrise Aktien der Klasse A und 25'977'316 Sunrise Aktien der Klasse B im Umlauf.

Unternehmerische Freiheit

Mit dem Börsengang wird Sunrise unternehmerisch wieder in die Freiheit entlassen. Das Schweizer Unternehmen wird operativ vom US-Kabelnetzgiganten getrennt. Um die Verschuldung von Sunrise zu senken, investiert Liberty 1,2 Milliarden Franken.

Ganz nabelt sich Sunrise auch künftig nicht vom Mutterkonzern ab. So bleiben noch Geschäftsbeziehungen bestehen. «Dank verschiedener Dienstleistungsverträge wird Sunrise weiterhin von der Partnerschaft mit Liberty Global profitieren», hatte es am Kapitalmarkttag im September geheissen. Zudem bleiben die Liberty-Bosse John Malone und Mike Fries Grossaktionäre und haben damit einen grossen Einfluss. (leo/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Im Schnitt fast 4.60 Franken für Café crème: Preis für eine Tasse Kaffee steigt und steigt
Neun Rappen mehr als im Vorjahr zahlen Kundinnen und Kunden 2024 im Schnitt für eine Tasse Kaffee in einem Schweizer Lokal. Damit ist der Kaffeepreis das fünfte Jahr in Folge gestiegen, wie der Verband CafetierSuisse am Montag mitteilte. Und er dürfte weiter zunehmen.

«Ich lache niemals, bevor ich meinen Kaffee hatte», soll einst Clark Gable gesagt haben. Fraglich ist, ob dem US-Schauspieler überhaupt noch zum Lachen zu Mute gewesen wäre, wenn er den Preis für einen heutigen durchschnittlichen Café crème in der Schweiz hätte zahlen müssen. Dieser liegt nämlich bei 4.58 Franken. In manchen Regionen zahlt man sogar bis zu 6 Franken für einen ganz gewöhnlichen Kaffee.

Zur Story