Wirtschaft
USA

Inflation in USA steigt stärker als erwartet

Inflation in USA steigt stärker als erwartet

13.07.2022, 17:5813.07.2022, 17:58

In den USA hat sich die Dynamik des Preisanstiegs im Juni weiter verstärkt. Die Inflationsrate stieg auf 9,1 Prozent und erreichte den höchsten Wert seit über 40 Jahren, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Die Teuerung ist so stark wie seit Dezember 1981 nicht mehr.

Volkswirte wurden von der Stärke des Preisschubs überrascht. Sie hatten zwar mit einem Anstieg der Inflationsrate gerechnet, waren aber im Schnitt lediglich von 8,8 Prozent ausgegangen. Im Mai hatte die Teuerung bei 8,6 Prozent gelegen.

Der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA stiegen in einer ersten Reaktion an. Das spricht dafür, dass die Finanzmärkte mit weiteren und deutlichen Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed rechnen. Zuletzt hatte die Fed die Zinsen um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Bei der nächsten Zinssitzung Ende des Monats wird erneut mit einem grossen Zinsschritt gerechnet.

Der starke Anstieg der Teuerung fachte umgehend weitere Zinserhöhungsängste an, was wiederum die Börsen verstärkt auf Talfahrt schickte und dagegen den Dollarkurs weiter anziehen liess. Das Währungspaar USD/CHF stieg in der Spitze bis auf 0,9831 Franken von 0,9769 unmittelbar vor den US-Daten. Am Schweizer Aktienmarkt fiel der Leitindex SMI auf ein Tagestief und notiert nun mehr als 2 Prozent im Minus.

In einer Mitteilung des Weissen Hauses bezeichnete US-Präsident Joe Biden die Rate am Mittwoch als «unzumutbar hoch», aber auch veraltet. Der Energiepreis mache fast die Hälfte des monatlichen Inflationsanstieges aus. Die neuen Daten spiegelten noch nicht die vollen Auswirkungen der sinkenden Gaspreise wider.

Biden sagte, die Bekämpfung der Inflation habe weiterhin «oberste Priorität». Er wolle sich weiter dafür einsetzen, die Preise von Sprit und Öl zu senken – etwa durch die Freigabe von US-Ölreserven. Zudem wolle er mit einem neuen Gesetz die Kosten für alltägliche Ausgaben der Amerikaner reduzieren. (awp/sda/dpa)

(awp/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Warum dich die Inflation betrifft & was der Leitzins damit zu tun hat – kurz erklärt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
«Beschämend»: In der Budget-«Arena» streiten SP und SVP über Femizide
Besinnlich ist anders: In der letzten «Arena» vor den Feiertagen ging es um Geld – und wie viel davon in Opferschutz oder Nachtzüge fliessen soll.
«Für gewaltbetroffene Frauen ist das wichtiges Geld», sagt SP-Nationalrätin Sarah Wyss. «Zentral ist, dass wir die Femizide in diesem Land auf null bringen», pflichtet ihr FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt bei. Und Yvonne Bürgin, Mitte-Nationalrätin, doppelt nach: «Wir müssen Lösungen finden und echten Opferschutz betreiben.»
Zur Story