Die Sternschnuppen-Saison 2025 hat begonnen! Seit dem 14. April sind die Meteore der Lyriden am Himmel sichtbar. Sie markieren jeweils das Ende der «Sternschnuppen-Durststrecke» zwischen Januar und April. In der Nacht vom Dienstag, 22. April, auf Mittwoch wird der Meteorstrom seinen Höhepunkt erreichen.
Die schönen Lichtblitze lassen sich natürlich am besten in der Nacht beobachten. Der Höhepunkt dieses Jahr wird zwar bereits am Nachmittag erreicht, doch es sollte für Sternengucker auch ab etwa 20.25 Uhr (Sonnenuntergang) viel zu sehen geben.
In einzelnen Jahren war der Meteorschauer der Lyriden ungleich aktiver. So gab es im Jahr 1982 einen «Ausbruch», als bis zu 90 Meteore pro Stunde registriert wurden. Der nächste solche Ausreisser wird laut EarthSky allerdings erst wieder im Jahr 2042 erwartet.
Der Mond wird auch in diesem Jahr kein Problem darstellen. Die Mondsichel ist noch klein und geht erst um 4.30 Uhr auf. Das Problem liegt 2025 leider an einem anderen Ort: in den Wolken.
Laut mehreren Wetterdiensten dürfte es nämlich die ganze Nacht bedeckt bleiben. So wird ein Blick in den Himmel schwierig. Zwischen Zürich, St. Gallen und Schaffhausen könnte es kurz nach Sonnenuntergang (etwa 20.30 Uhr) ein kurzes Fenster geben, bei dem die Wolken aufreissen. Spätestens ab Mitternacht ist jedoch die ganze Schweiz von einer dicken Wolkendecke besetzt.
Das Spektakel der Lyriden setzt sich bis zum 30. April fort. Für die nächsten Tage bleibt das Wetter leider schlecht, es bleibt die Hoffnung auf eine Besserung gegen Ende der Woche.
Die Lyriden erscheinen jedes Jahr um die Zeit, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn die Trümmer des Kometen «Thatcher» passiert. «Thatcher» wurde im April 1861 entdeckt, als er sich in unmittelbarer Nähe der Erdbahn befand. Der Komet umkreist die Sonne, allerdings braucht er für eine ganze Runde genau 417 Jahre – es wird also lange dauern, bis man ihn von der Erde aus das nächste Mal erspähen kann. Da die Lyriden aus Überbleibsel des Kometen entstehen, nennt man «Thatcher» auch deren «Mutterkörper».
Sternschnuppen-Schauern haben ihren Namen vom Sternbild, in dem sie sich befinden. Der Punkt am Nachthimmel, von dem aus ein Meteorschauer seinen Anfang zu nehmen scheint, nennt man Radiant. So liegt beispielsweise der Radiant für die Perseïden im Sternbild Perseus.
Die Lyriden haben ihren Radianten im Sternbild der Leier, lateinisch auch «Lyra». Dieses Jahr wird der Radiant der Lyriden gegen Mitternacht im Nordosten aufgehen. Zum Sternbild der Leier gehört übrigens auch einer der hellsten Sterne am Himmel: «Wega».
Sternschnuppen sind in der Regel winzig kleine Teilchen, oft sogar kleiner als ein Sandkorn. Da sie aber mit einer enorm hohen Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometern pro Sekunde (!) auf die Erdatmosphäre treffen, wird die Luft bei ihrem Verglühen ionisiert (elektrisch aufgeladen). Das Leuchten, das dabei entsteht, wird als Meteor bezeichnet. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Meteoroiden – oftmals auch «Meteorid» –, das Teilchen, das die Sternschnuppe verursacht.
Nicht zuletzt gibt es noch die Meteoriten: So werden die Teile (zumeist sind es grössere «Teilchen») genannt, die aus der Atmosphäre auf die Erde treffen, beim Auftreffen aber nicht ganz verglühen, sondern effektiv auf der Erde landen. (leo/lak)