Wissen
China

«Ich bin stolz» – Forscher He verteidigt Gen-Tech-Babys

«Ich bin stolz» – Forscher He verteidigt Gen-Tech-Babys

28.11.2018, 10:1928.11.2018, 11:03
Mehr «Wissen»
epa07194188 Mainland Chinese scientist He Jiankui defends his work during a panel discussion at the Second International Summit on Human Genome Editing, at the University of Hong Kong in Hong Kong, Ch ...
He Jiankui.Bild: EPA/EPA

Angesichts scharfer weltweiter Kritik hat der chinesische Forscher He Jiankui seine Arbeit verteidigt, die zur Geburt der weltweit ersten genetisch veränderten Babys geführt haben soll. Aufgrund der weltweiten Empörung setzt er seine Experimente nun aus.

Am Mittwoch stellte sich He auf einem Genomforscher-Kongress in Hongkong den Fragen aufgebrachter internationaler Experten. Die klinischen Versuche seien «aufgrund der aktuellen Situation» gestoppt worden, sagte He. Jedoch verteidigte er sein Vorgehen: Die Wissenschaft müsse mehr tun, um Menschen mit Krankheiten zu helfen.

Es war sein erster Auftritt, seit er am Montag mit einem auf Youtube veröffentlichten Video bei Wissenschaftlern und Ethikern weltweit Empörung ausgelöst hatte. Darin hatte er die Geburt der ersten genmanipulierten Babys mit den Pseudonymen «Lulu» und «Nana» verkündet.

Die an Embryonen vorgenommenen Eingriffe mit dem noch jungen Verfahren Crispr/Cas9 sollten die Kinder, deren richtige Identität der Wissenschaftler geheim halten will, demnach resistent gegen HIV machen. Eine unabhängige Bestätigung für die Behauptung gibt es bislang nicht.

Hes ganzer Vortrag:

Stolz auf Erfolg

In Hongkong wiederholte He, dass er insgesamt acht kinderlose Paare aus gesunder Mutter und HIV-infiziertem Vater dazu brachte, bei den Versuchen mitzumachen. Am Ende habe eines der Paare Zwillinge bekommen. «Auf diesen speziellen Fall bin ich wirklich stolz», sagte He. Nach der Geburt der Kinder habe er vom Vater eine Nachricht erhalten, in der dieser versprach, hart zu arbeiten, Geld zu verdienen und sich immer um seine beiden Töchter und seine Frau zu kümmern.

Eines der acht Paare sei aber vor dem Ende des Experiments ausgestiegen. Daher sei das Ergebnis «unerwartet» bekannt geworden, sagte He. Dafür müsse er sich «entschuldigen».

Der Fall rief die chinesischen Behörden auf den Plan: Die Nationale Gesundheitskommission kündigte eine «minutiöse Untersuchung» an. Der Vize-Minister für Wissenschaft und Technologie, Xu Nanping, bezeichnete das Experiment als illegal. Die angeblich an dem Experiment beteiligte Klinik in Shenzhen schaltete die Polizei ein. (aeg/sda/dpa/afp)

Das eigene Erbgut verändern und schauen, was passiert?

Video: www.explain-it.ch
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
21 Dinge, die jeder über Bitcoin wissen sollte

Man kann sie mögen oder auch nicht. Aber die Mutter aller Kryptowährungen ist gekommen, um zu bleiben. Und deshalb gehören Kenntnisse über Bitcoin heute zu einem guten Allgemeinwissen. Unser Bitcoin-Essential gibt dir eine Übersicht!

Zur Story