Das Coronavirus kapert einen Zellmechanismus, um ansteckender zu werden. Diese Ansteckungs-Taktik haben Forscherinnen und Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) aufgedeckt.
Die im Fachblatt «Nature Communications» veröffentlichte Studie konzentrierte sich auf das Spike-Protein des Virus, das den Eintritt in menschliche Zellen ermöglicht, wie die EPFL am Mittwoch mitteilte.
Das Virus übernimmt die Kontrolle über ein Enzym namens ZDHHC20. Dieses Enzym markiert Proteine mit kleinen Fettmolekülen – auch das Spike-Protein des Coronavirus. Dies ist entscheidend, damit das Virus mit seinen Zielzellen verschmelzen kann.
In der neuen Studie konnten die Forscherinnen und Forscher zeigen, dass das Virus ZDHHC20 optimiert. Konkret modifiziert es den genetischen Bauplan des Enzyms. Diese Veränderung führt dazu, dass das produzierte Enzym 67 zusätzliche Aminosäuren enthält.
Durch diese genetische «Optimierung» wird das Enzym in die Lage versetzt, die Lipid-hinzufügende Aktivität am Spike-Protein des Virus um das 37-fache zu erhöhen. Das wiederum führt zu einer stark erhöhten Infektiosität.
Diese Entdeckung könnte schlussendlich helfen, effektivere Behandlungen gegen das Coriavirus zu entwickeln, hiess es von der EPFL. Ausserdem vermuten die Forschenden, dass auch andere Viren diese Taktik anwenden, um ansteckender zu werden.
(yam/sda)