Grill-Saison! Jubelt! Aberrr ...
... holt ihr wirklich das Beste heraus?
Hand aufs Herz – wie viele von euch schmeissen die erstbeste Bratwurst oder Cervelat auf den Grill und hauen sich den Bauch mit Pommes-Chips voll? Oder man kauft sich husch husch eines dieser merkwürdig orangefarbenen marinierten Fleisch- oder Fisch-Stücke im Supermarkt. Vielleicht kann man ja am Schluss alles mit einer Heinz-Fertigsauce übertünchen.
Das geht besser! Nichts gegen eine gute Bratwurst, aber wenn man auch nur ein kleines Bisschen kulinarisch interessiert ist, kann man mit kleinstem Aufwand weitaus mehr aus einem Grill-Abend rausholen.
Das Stichwort dazu: Marinade!
Es gibt sie in 'zig Versionen: süsse, saure, scharfe, Essig-, Öl- oder Joghurt-basierte, trockene oder feuchte Marinaden.
Je nach Rezept kommt es darauf an, wie lange das Fleisch mariniert werden muss. Aber selbst eine halbe Stunde ist besser als gar nichts, zumal man die Stücke während des Grillierens mit der Restmarinade beträufeln soll.
Nun zu den Rezeptvorschlägen! Das wird euer bester Grill-Sommer, glaubt uns!
Für alle, die es richtig scharf mögen! Thymian, Piment, Ingwer gehören da rein. Und Zimt, Muskat, Essig, Zwiebeln und je nach Version anderes auch. Doch immer dabei: Scotch Bonnet Chilis. Ein Feuerwerk. Ein Traum. Rezept hier.
Nigella macht so etwas Ähnliches – wir hauens noch auf den Grill: 2-4 Rinds-Hohrückensteaks mariniert man mit 1 TL Meersalz, 2 EL zerstossenen schwarzen Pfefferkörnern, 3 EL feingehacktem italienischem Prezzemolo (Petersilie), 2 EL feingehacktem, frischem Thymian (oder 1 TL getrocknetem Thymian), 3 gepressten Knoblauchzehen, 80 ml Wodka und 60 ml Olivenöl ... und danach will man sein Steak nie wieder anders essen.
Das ist nun wahrlich keine Wissenschaft (Limettensaft, abgeriebene Limetten-Schale, gehackter Koriander, Olivenöl, Salz und Pfeffer – die Mengen Handgelenk mal Pi)! Aber so was von lohnend!
Die birnenförmigen Butternusskürbisse eignen sich grossartig zum Grillieren, zumal man sie in Scheiben wie Steaks braten kann. Rezept hier.
Ein Hauch Griechenland für zuhause: 2 gepresste Knoblauchzehen, die abgeriebene Schale und der Saft einer Zitrone, ein TL getrockneter Oregano, 1 TL Honig, 4 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer – und jene Bio-Lammkoteletten, die um die Hälfte günstiger waren, da du am Samstagnachmittag erst um 18 Uhr in den Supermarkt gestresst bist. Strike!
In Goa wird dieses Hähnchen-Gericht traditionell in der Pfanne gekocht, aber auf dem Grill wirds noch besser. Rezept hier.
«Butterflied leg of lamb» – Lammkeule wie ein Schmetterling – nennen es die Engländer, wenn man den Gigot entbeint und flach drückt. Hier eine indisch-angehauchte Version von Jamie , bei der man das Lamm zuerst 40 Minuten in Alufolie gewickelt in den Ofen legt (genug Zeit, um auf dem Grill eine anständige Glut hinzubekommen) und anschliessend grilliert.
Wenn man die Beilage gleich auch noch auf dem Grill kochen will: super-einfach, super-fein. Rezept hier.
Tja, eigentlich werden Tandoori-Gerichte in jenem speziellen, mit Holzkohle geheizten indischen Backofen namens Tandur gebacken ... aber in Tandoori-Marinade eingelegte Fisch- oder Poulet-Filets lassen sich auch herrlich grillieren. Rezept hier.
Okay, nun hatte es im Supermarkt 30 Minuten vor Ladenschluss keine Fleisch- oder Fischstücke, die anmächelig waren ... was nun? Ganz einfach: Gutes Hackfleisch kaufen und Burger kochen!
Hamburger? Werdet mal kreativ! Speck? Ja, gerne! Eine Scheibe Avocado, Jalapeno-Chilis, Rucola, Blauschimmelkäse? Geht alles! Auf die Kombination kommts an – und darauf, dass ihr den Burger von Hand macht (aus hochwertigem Hackfleisch) und ihn allerhöchstens medium-rare (also nicht komplett durch) grillt.
Geschmackstechnisch auf der Achse England-Italien-Indien unterwegs, wo man sich offenbar Gedanken zu vegetarischen Grill-Gerichten gemacht hat, die über den langweiligen Gemüse-Spiess hinausgehen. Hey alle, ihr müsst unbedingt diese Burger probieren! Rezept hier.