Hörst du morgens auch wieder die Vögel zwitschern und hast langsam wieder mehr Lust, deine Zeit draussen zu verbringen? Der Frühling ist eingetrudelt und der 20. März – die Tagundnachtgleiche – markiert seinen offiziellen Beginn. Tag und Nacht sind heute etwa gleich lang, also je 12 Stunden.
Das mit dem Frühlingsanfang ist aber so eine Sache: Je nach Betrachtungsweise fällt dieser auf unterschiedliche Daten. Der meteorologische Frühlingsbeginn ist am 1. März – die Wetterforscher brauchen für ihre Beobachtungen fixe Zeiträume und unterteilen die Jahreszeiten in jeweils drei Monate. An der Tagundnachtgleiche, dem sogenannten Äquinoktium , das zwischen dem 19. und 21. März stattfindet, spricht man vom astronomischen Frühlingsbeginn – dieser orientiert sich eher an der inneren Uhr des Menschen.
Der komplizierte Namen lässt eine noch kompliziertere Erklärung vermuten, aber eigentlich ist es ganz simpel: Zwei Mal im Jahr sind Tag und Nacht überall auf der Welt (mit Ausnahme der beiden Pole) ungefähr gleich lang – bis sich Tag oder Nacht wieder auf Kosten des anderen ausdehnen. Astronomisch gesehen bedeutet das, dass zweimal jährlich die Sonne senkrecht über dem Äquator steht. Dieses Jahr geschieht dies am 20. März, kurz vor 22.30 Uhr.
Es ist jedoch nicht so, dass Tag und Nacht je exakt 12 Stunden dauern – für diese Rechnung wurde nämlich die Erdatmosphäre nicht berücksichtigt. Diese sorgt dafür, dass das Sonnenlicht gebrochen wird und uns die Sonne gleich über dem Horizont etwas höher erscheint, als sie wirklich ist. Und weil es auch kurz bevor die Sonne aufgeht und kurz nachdem sie untergegangen ist, bereits – beziehungsweise immer noch – hell ist, dauert der helle Teil des Tages zumindest gefühlt einige Minuten länger.
Das Wort Äquinoktium setzt sich ausserdem zusammen aus den lateinischen Wörtern aequus (=gleich) und nox (=Nacht).
Auf Bali feiern beispielsweise die Hinduisten den Frühlingsbeginn, indem sie fasten, meditieren und den ganzen Tag auf Licht und Feuer verzichten. In Kirgistan hingegen spielt man eine Art von Polo – genannt Buzkashi –, nur halt mit einer toten Ziege statt einem Ball.
Und auch die Schweiz kennt Traditionen zum Frühlingsanfang – mit der Fasnacht beispielsweise soll der Winter vertrieben und der Frühling eingeläutet werden. Das Gleiche gilt auch für das Böög-Verbrennen am Sechseläuten auf dem gleichnamigen Platz in Zürich.