Wissen
Medien

Warum das Coronavirus bei Asterix und Obelix bereits 2017 auftauchte

Warum das Coronavirus bei Asterix und Obelix bereits vor drei Jahren auftauchte

27.02.2020, 13:3027.02.2020, 15:35

Was die Simpsons schon lange können, schaffen nun auch Asterix und Obelix: Sie haben die Zukunft vorweggenommen. Schon 2017 taucht bei Asterix und Obelix eine Bedrohung auf, die momentan weltweit Unruhe auslöst: das Coronavirus.

>> Hier geht's zum Liveticker mit den neusten Meldungen

>> So kannst du dich vor dem Coronavirus schützen

Die länderübergreifende Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 hat einem «Asterix»-Comic aus dem Jahr 2017 neue Aufmerksamkeit beschert. Im französischen Original und in der englischsprachigen Fassung heisst der maskierte Bösewicht dort nämlich Coronavirus. Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 kann Covid-19 auslösen.

In sozialen Medien bescheinigen manche User daher den Abenteuern des tapferen Galliers bereits ähnliche prophetische Qualitäten wie der US-Zeichentrickserie «Die Simpsons». Diese hatte schon im Jahr 2000 eine Präsidentschaft von Donald Trump in der Handlung platziert.

Dazu posten Nutzer Bilder aus dem Band «Asterix in Italien», in dem eine Menge bei einem Wagenrennen «Coronavirus» schreit. Gemeint waren diese Rufe damals aber eher als Anfeuern eines skrupellosen römischen Wagenlenkers dieses Namens, der Asterix und Obelix übel zu schaffen machte.

Aber nicht in der deutschen Version …

Bemerkenswert ist, dass der Name Coronavirus in der deutschen Fassung des Bandes nicht auftaucht. Übersetzer Klaus Jöken hatte sich damals entschieden, den Fiesling aus der Feder von Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen) im Deutschen lieber umzutaufen.

Warum er das getan hat, erklärte Jöken in einem Interview der Zeitung «Die Welt» im Oktober 2017: «Coronavirus ist eine Krankheit. Wir Deutsche empfinden Krankheiten als etwas sehr Unappetitliches, Ekliges. Für Franzosen ist ein Virus eher Synonym für etwas Gefährliches und Gemeines.»

Der deutsche Verlag und er hätten daher damals einen anderen Namen nutzen wollen. «Was durchaus schwierig war: Als römischer Name musste er auf -us enden, gleichzeitig musste er auch mit C anfangen, weil sein Wagen jeweils mit dem Logo gezeichnet ist. So wurde aus Coronavirus auf Deutsch Caligarius.» (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Wenn die Simpsons Geschichte schreiben
1 / 15
Wenn die Simpsons Geschichte schreiben
Millhouse weint um das gefallene Frankreich. Das Original-Foto stammt von W. Eugene Smith. Er hat es 1940 geschossen, als die Nazis in Paris einmarschierten.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
The oder ich
27.02.2020 19:54registriert Januar 2014
Und wieder einmal beweist sich: wenn man die Sprache kann, unbedingt im Original lesen. Wobei bei den Asterix-Bänden traditionell die deutsche noch eine von den besseren Übertragungen ist. Die englische Übersetzung ist (zumindest bei denen, die ich kenne) jeweils so langweilig, dass man beim Lesen fast einschläft; jeglicher Wortwitz fehlt da.
(und ein Geheimtipp für Latinophile: dort sind die Wortspiele richtig liebevoll)
373
Melden
Zum Kommentar
4
Der Grenzfall Testa Grigia
Der Bau einer Seilbahn vom italienischen Breuil auf die Testa Grigia rief 1937 die Bundesbehörden auf den Plan: Die Endstation lag im sensiblen italienisch-schweizerischen Grenzgebiet.
Es war ein Projekt von bis dahin ungekannten Ausmassen. 1935 begann das italienische Unternehmen S.A. Cervino mit dem Bau der damals höchstgelegenen Luftseilbahn der Welt. Sie führte von Breuil im Aostatal hinauf zur Felskuppe Testa Grigia auf 3479 Metern über dem Meer. Auf einer Strecke von 7,3 Kilometern überwand die Bahn 1450 Höhenmeter und konnte 256 Personen pro Stunde transportieren. Die Ruhe auf der Testa Grigia, die bis dahin nur von unerschrockenen Bergsteigerinnen und pflichtbewussten Grenzwächtern besucht wurde, fand damit ein Ende.
Zur Story