Wissen
Tier

61 neue Tierarten am Mekong entdeckt – so sehen sie aus

Neue Tierarten am Mekong

1 / 9
Neue Tierarten am Mekong
Hylomys macarong: Diese neue Art von Rattenigel stammt aus Vietnam. Der Artname Macarong leitet sich vom vietnamesischen Wort für Vampir ab, was auf die langen Reisszähne der Tiere zurückzuführen ist.
quelle: wwf/alexei v. abramov / wwf/alexei v. abramov
Auf Facebook teilenAuf X teilen

«Vampir-Igel» und «Wimper-Otter»: 61 neue Tierarten am Mekong entdeckt – die Bilder

16.12.2024, 01:0016.12.2024, 13:22
Mehr «Wissen»

Ein Igel mit Vampir-Zügen und eine Otter, die Wimpern zu haben scheint: In der südostasiatischen Mekong-Region haben Wissenschaftler im vergangenen Jahr über 230 zuvor nicht beschriebene Wirbeltier- und Pflanzenarten neu registriert.

Die Umweltstiftung WWF präsentiert in einem neuen Bericht nun die Arbeit von Hunderten von Experten, die in rund zwölf Monaten 173 Gefässpflanzen, 26 Reptilien, 17 Amphibien, 15 Fische und 3 Säugetiere entdeckt haben. Damit sei die Gesamtzahl der seit 1997 in der Region um den mächtigen Fluss Mekong neu beschriebenen Arten auf 3623 gestiegen, schreibt die Umweltstiftung. Sie umfasst die Länder Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam.

Zu den skurrilsten Entdeckungen aus dem Jahr 2023 zähle eine oft gut getarnte Eidechse (Laodracon carsticola), die angesichts ihres steinernen Aussehens «bei «Game of Thrones» mitspielen könnte», wie der WWF schreibt. Das zu den Kleinen Rattenigeln zählende Tier Hylomys macarong mit weichem Fell und scharfen Reisszähnen wurde nach dem vietnamesischen Wort Ma ca rong für Vampir benannt.

Gefunden wurde auch eine grün-schwarze Grubenotter (Trimeresurus ciliaris), deren Marmorierung wirke, als habe sie lange Wimpern. Auf einem Markt entdeckten die Wissenschaftler eine blattlose Orchidee (Chiloschista quangdangii), die wahrscheinlich bereits durch Raubbau bedroht ist.

Wohl schon seit Jahrtausenden da

«Obwohl diese Arten erst im vergangenen Jahr von der Wissenschaft beschrieben wurden, leben sie schon seit vielen Jahrtausenden in den einzigartigen Lebensräumen der Mekong-Region», erklärte der Asien-Experte Stefan Ziegler vom WWF. Da viele dieser Arten bereits durch menschliche Aktivitäten vom Aussterben bedroht sind, forderte der WWF die Regierungen der Region auf, den Schutz dieser seltenen Lebewesen und ihrer Lebensräume zu verstärken.

Die Tier- und Pflanzenwelt der Greater Mekong Region stehe unter starkem Druck durch Lebensraumverlust und -verschlechterung, illegalen Wildtierhandel, Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten. Trotz der intensiven forst- und landwirtschaftlichen Nutzung in den vergangenen 50 Jahren gelte Südostasien, insbesondere die Region rund um den Mekong, aufgrund der biologischen Vielfalt als eine «Schatzkammer der Biodiversität». (dab/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Von Gier und Geistern – Schatzgräberei in der Schweiz
In der Frühen Neuzeit strebten viele Menschen nach Reichtum und gruben nach Schätzen. Doch Betrüger und Geister kreuzten ihren Weg, und nicht wenige landeten vor Gericht.
Es war eine kühle Herbstnacht im Jahre 1736, als vier Männer im Schein einer Öllampe in der Scheune eines Bauernhofs in der Region Willisau zusammenkamen. Der Wind pfiff durch die Holzbalken, während einer der vier, ein «Herr aus Konstanz», mit ernster Miene einen Kreis in die Erde zog. Bauer Kaspar Müller und seine Begleiter Rochi Zeder und Hans Bättig standen unsicher daneben. «Ein verborgenes Vermögen, unberührt seit Jahrhunderten – wer sich als würdig erweist, wird es in Händen halten», flüsterte der Fremde geheimnisvoll.
Zur Story