
Sommerzeit ist Mückenzeit.Bild: shutterstock
Über die Mücke gibt es viel Mythen und zahlreiche Hausmittel sollen sie abschrecken. Doch was stimmt wirklich?
23.07.2025, 19:0323.07.2025, 19:03
Sie ist klein, liebt Blut und kann einem gehörig auf die Nerven gehen: die Mücke. Wieso sie sticht, wen sie sticht und wie das zu verhindern ist, erfährst du hier.
Nur Weibchen stechen
Es gibt mindestens 3796 Stechmückenarten (Culicidae). Bei allen gleich ist, dass nur die Weibchen stechen. Sie durchbohren die Haut mithilfe ihres Mundwerkzeugs, einem stechend-saugenden Rüssel, und nehmen mit dem Blut Proteine und Eisen auf, die sie für die Produktion von Eiern benötigen. Das Blut brauchen die Mücken für die Fortpflanzung, ohne das geht es also nicht.
CO2 lockt Mücken an
Weil die Mücken über einen gut ausgebildeten Geruchssinn verfügen, können sie Kohlendioxid (CO₂) auf eine grosse Entfernung riechen. Durch dieses locken wir sie auch primär an, indem wir es ausatmen. Entgegen dem Mythos wirkt Licht nicht als Reiz.

Mücken werden durch den Geruch angelockt.Bild: Shutterstock
Stoffe im Schweiss sind für Mücken attraktiv
Neben CO₂ entscheidet auch der jeweilige Körpergeruch, ob und wie stark Mücken angezogen werden. Dieser entsteht durch die Zersetzung von Fettsäuren, die wir absondern, durch Bakterien auf unserer Haut. Die Bakterienpopulation ist bei jedem Menschen unterschiedlich und somit auch der Körpergeruch.

Im Schweiss sind für Mücken attraktive Stoffe enthalten.Bild: Shutterstock
Einige Chemikalien sind für Mücken besonders attraktiv. Dazu gehören Carbonsäuren, die in unserem Schweiss enthalten sind. Sie sind für die unangenehmen Schweiss- und Käsefussgerüche verantwortlich. Beliebt bei Mücken sind auch Acetoin und Aldehyd Nonanal.
Weitere Faktoren, wieso Mücken uns stechen, sind Körperwärme und -feuchtigkeit. Ist diese erhöht, sticht die Mücke lieber zu als bei Kälte.
Bestimmte Menschen werden öfter gestochen
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass bestimmte Menschen eher gestochen werden als andere. Mit «süssem» Blut hat dies jedoch nichts zu tun. Diese Faktoren spielen dabei eine Rolle:
- Erhöhter Stoffwechsel: Wie schon erwähnt, lockt CO₂ Mücken an. Wer also mehr atmet, beziehungsweise einen erhöhten Stoffwechsel hat, der zieht auch eher Mücken an. Besonders betroffen sind Sportler, grosse oder kräftige Menschen und schwangere Frauen.
- Genetik: Wissenschaftler fanden mittels eines Experiments mit Zwillingen heraus, dass unsere Gene Auswirkung darauf haben, ob Mücken uns attraktiv finden. Welche Gene dafür genau verantwortlich sind, ist jedoch weiterhin unklar.
- Blutgruppe: Mücken stechen laut Studien Menschen mit der Blutgruppe 0 fast doppelt so oft wie solche mit einer anderen Blutgruppe. Danach folgen Blutgruppe B, dann AB und zuletzt A. Da dabei aber nur eine Mückenart untersucht wurde, ist diese Schlussfolgerung mit Vorsicht zu geniessen.
- Alkoholkonsum: Wer Alkohol trinkt, wird häufiger gestochen. Grund dafür ist, dass Alkohol die Blutgefässe weitet, wodurch mehr Wärme abgegeben wird. Alkohol erhöhte zudem die Herzfrequenz und es wird mehr geschwitzt.
Gegen Mücken hilft wenig

Auf Bier sollte verzichtet werden, damit keine Mücken angelockt werden.Bild: Shutterstock
In den grossen Weiten des Internets finden sich zahlreiche Tipps und Tricks gegen Mücken. Viele davon sind jedoch Humbug. Gegen Mücken hilft leider nur wenig. So kannst du die Chance, gestochen zu werden, zumindest etwas beeinflussen:
- Richtige Kleidung: Auch wenn ihre Augen nicht die Besten sind, können Mücken Kontraste gut wahrnehmen. Dunkle oder weisse Kleidung, die sich von der Umgebung abhebt, ist für sie deshalb gut sichtbar. Zudem können sie laut einer Studie anhand der Haut den Unterschied zwischen Mensch und Tier erkennen. Mücken können auch durch dünne oder grobmaschige Kleidung stechen, weshalb lange Ärmel und Hosenbeine sowie dicker Stoff die Mücken auf Abstand halten. Da dies im Sommer aufgrund der Hitze schon unangenehm werden kann und wiederum zum Schwitzen führt, ist das aber keine befriedigende Lösung.
- Duschen: Um Schweissgeruch loszuwerden, helfen Duschen. Zu empfehlen ist dies jedoch mit Produkten ohne Parfumzusatz. Grund dafür ist, dass Mücken sich an Parfüm und anderen Duftstoffen orientieren.
- Insektenspray: Natürliche Mittel wie ätherische Ölen aus Zitrusfrüchten, Lavendel, Eukalyptus oder Minze helfen nur für kurze Zeit, um den eigenen Körpergeruch zu überdecken. Langfristig muss dann doch zum Insektenspray gegriffen werden. Die Wirkstoffe Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin sind dabei unumgänglich.
- Weg von stehenden Gewässern: Mücken legen ihre Eier besonders gerne in stehendem Gewässer ab – zum Beispiel in Teichen, Vogeltränken, aber auch in Regentonnen oder Giesskannen. Diese sollten am besten regelmässig ausgewechselt oder abgedeckt werden.
- Alkohol-Verzicht: Alkohol lässt die Blutgefässe ausdehnen, was zu mehr Durchblutung und Schweissproduktion führt. Der Atem geht schneller und es wird mehr CO₂ ausgestossen. Deshalb: Finger weg!
(kek)
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- duschen
- TAZ anziehen
- beim Schlafen möglichst nicht atmen
das Moskito-Netz.
Und dann gibt es noch Zeitgenossen die waren im Kino, damals, vor Jahren, als Ghostbusters noch lief. Die heimischen Geister-Kanonen leuchten meist bläulich, und wenn eins von den Viechern in die Hochspannung gerät, knistert das jedes Mal.