Es ist das Ende der RTL-Eventwoche. Sie gipfelte in einer ganz speziellen «Wer wird Millionär?»-Sendung. Denn Günther Jauch bot seinen Kandidaten aus den letzten drei Sendungen an, ihr gewonnenes Taschengeld nochmals aufs Spiel zu setzen, um noch mehr Gewinn einzufahren. Denn die Summen gehen bei dieser Frageleiter sehr viel steiler nach oben und enden nicht bei einer, sondern bei drei Millionen Euro. Dafür mussten sie ihr bisher gewonnenes Geld abgeben, kriegten von Jauch aber eine Sicherheitssumme.
Ein Beispiel: Timo Zang erspielte sich am Mittwoch in extremis 500'000 Euro. Nun bot ihm der RTL-Moderator 150'000 Euro Sicherheit, wenn er nochmals von vorne beginnt. Damit müsste Zang tatsächlich die vorletzte Frage für 900'000 Euro schaffen, um mit noch mehr Gewinn – und zwar 1'050'000 Euro – aus der Sendung nach Hause zu gehen. Deshalb lehnt er dankend ab.
Die Chef-Flugbegleiterin Anja Beyer lässt sich das Angebot hingegen nicht entgehen. Sie gewann am Montag 125'000 Euro und kriegt nun 40'000 Euro Sicherheit. Sie muss also die Frage für 100'000 Euro schaffen, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. Und das schafft sie tatsächlich mehr oder weniger souverän. Wie weit wärst du gekommen? Probier es hier:
Den ersten Joker braucht Beyer bei der Frage für 10'000 Euro. Danach zockt sie sich mit gefährlichem Halbwissen durch die Frage nach Dusty Hill. Allgemein ist die Flugbegleiterin in Zockerlaune. Sowohl beim IPL-Gerät als auch bei den lusophoben Ländern weiss sie eigentlich nicht genau, was die Begriffe bedeuten. Durch cleveres Ausschlussverfahren und einer gehörigen Portion Mut tippt sie aber jedes Mal richtig.
Bei der Frage für 250'000 Euro hat Beyer den richtigen Telefonjoker parat, der ihr die richtige Antwort weist. Erst bei dieser Frage kommt die Kandidatin so richtig ins Schwitzen:
Sie studiert hin und her. Könnten mit den Akren die höchsten gemeint sein? Also die Zugspitze und der Montblanc? Oder sind doch Götter gefragt? Sie hätte gerne gezockt, Günther Jauch konnte es ihr aber mehr oder weniger unaufdringlich ausreden. Damit geht Beyer mit insgesamt 290'000 Euro nach Hause, sie schafft damit eine Verbesserung von 165'000 Euro.
Doch sie hätte fast auf die Berge gezockt, dabei steht Akros im Griechischen für «das Äusserste», gesucht waren also Finger und Zehen. Da hat sie nochmals Glück gehabt. Und was macht die Frau mit dem Geld? Als Flugbegleiterin hat sie bereits 101 Länder besucht, nun würde sie auch gerne noch die andere Hälfte sehen.
Beyer ist aber nicht die einzige, die in der Spezialsendung abräumte. Pedro Rodriguez Sanchez konnte sich von 32'000 auf 257'000 Euro verbessern. Er musste bei dieser Frage für 900'000 Euro aufgeben:
Er setzte zwar seinen Telefonjoker ein, dieser konnte ihm aber auch nicht weiterhelfen. Getippt hätte er auf Dürers «Feldhasen», den Jauch in der Sendung so inszenierte:
Die richtige Antwort wäre jedoch das Tagebuch der Anne Frank. Sie hatte ihr Tagebuch nämlich nach einem Aufruf im Radio nochmals überarbeitet, bevor sie in einem Konzentrationslager starb. Deshalb gibt es zwei Versionen des Tagebuches.
Geld verloren hat hingegen Ann-Kathrin Krause. Sie dachte, es gebe eine Altersgrenze von 47 Jahren für Bundeswehr-Piloten, dabei gilt diese für Bundesliga-Schiedsrichter. Damit fällt sie auf 6'000 Euro zurück, zuvor hatte sie 16'000 gewonnen. Sie nimmt es gelassen: «Der Auftritt meiner Mutter im Fernsehen kostete mich also 10'000 Euro», witzelt sie zum Schluss.