13 Jahre ist es her, dass ein Passagierflugzeug mit Überschall-Geschwindigkeit den Atlantik überquerte. Das amerikanische Startup Boom will nun die nächste Concorde bauen – kleiner, leichter, schneller und vor allem günstiger.
Am Dienstag wurde in Colorado der Prototyp für den XB-1 vorgestellt. Für die Tests, die nächstes Jahr beginnen sollen, spannt Boom mit Virgin Galactic zusammen, dem Raumfahrt-Unternehmen von Richard Branson.
Laut den Ingenieuren von Boom hat die Wissenschaft seit der Concorde bahnbrechende Fortschritte gemacht. Ihr Design musste etwa in echten Windkanälen getestet werden, was bedeutete, dass nur einige Entwürfe geprüft wurden. Boom habe den XB-1 bereits in über 1000 verschiedenen Designs in virtuellen Windkanälen getestet, so Chef-Ingenieur Joe Wilding.
Der XB-1 besteht aus leichten Kohlenstofffasern, während die Concorde aus Aluminium gebaut wurde. Drei moderne Triebwerke, wie sie auch in herkömmlichen Flugzeugen zum Einsatz kommen, beschleunigen das Flugzeug auf Mach 2,2. (Concorde schaffte Mach 2,04). Unter dem Strich soll der XB-1 mindestens 30 Prozent effizienter sein als die Concorde.
Mit 45 Sitzen wird seine Kabine bedeutend kleiner sein als jene der Concorde mit 128 Sitzen. Ticketpreise von 5000 Dollar sollen auf einem Transatlantikflug möglich sein, vergleichbar mit dem heutigen Business-Tarif bei herkömmlichen Flugzeugen. Dafür wird die Flugzeit auf knapp 3,5 Stunden halbiert. (kri)