Apple will attraktiver für App-Entwickler und Inhalte-Anbieter werden und überlässt ihnen einen höheren Anteil an den Abo-Einnahmen. Aktuell behält Apple grundsätzlich 30 Prozent ein. Künftig sollen es nach dem ersten Jahr nur noch 15 Prozent sein.
Beim Verkauf von Apps bleibe die Verteilung wie bisher, sagte Marketing-Chef Phil Schiller dem Technologieblog The Verge am Mittwoch. Die Änderung könnte mehr Anbieter dazu bewegen, vom einmaligen Verkauf auf ein Abo-Modell umzusteigen.
Google will laut einem Medienbericht nachziehen. Der Internet-Konzern wolle bei Abo-Einnahmen ebenfalls 85 statt 70 Prozent den Entwicklern überlassen – und zwar nicht erst nach Ablauf des ersten Jahres, sondern von Anfang an, schrieb der Technologieblog Recode in der Nacht zum Donnerstag.
Apples App Store gilt als lukrativer für Software-Entwickler und Inhalte-Anbieter als Googles Android, weil iPhone-Nutzer eher dazu bereit seien, Geld auszugeben. Zugleich aber hat Android einen Marktanteil von über 80 Prozent am Smartphone-Markt und die iPhones rund 15 Prozent. Das macht Android als Plattform wiederum ebenfalls attraktiv.
Bei einer Suche in Apples App Store soll künftig auch bezahlte Werbung für Apps in der Ergebnis-Liste auftauchen, sagte Schiller weiter. Das heisst, Entwickler können ihre Produkte gegen Geld promoten – also in den Such-Ergebnissen an prominenter Stelle einblenden lassen.
Apples Marketing-Chef begründete den Entscheid unter anderem damit, dass so auch kleinere Softwarefirmen die Chance hätten, an prominenter Stelle auf ihre Produkte hinzuweisen. Zur Preispolitik gibt's noch keine Details.
Die Werbe-Einblendungen sollen im Herbst mit iOS 10 Einzug halten. Vorläufig aber wohl nur im amerikanischen App Store. Das «Search Ads»-Betaprogramm startet «diesen Sommer». Weitere Informationen gibt Apple in diesem Beitrag.
Offen bleibt die Frage, wie Apple die in den letzten Jahren stark kritisierte Suchfunktion für den App Store anderweitig verbessern wird. Bei über 1,5 Millionen Apps im Angebot ist es für die grosse Mehrheit der Anbieter schwierig, Aufmerksamkeit zu erzielen.
Zum Schluss eine gute Nachricht: Der Konzern habe das Verfahren bei der Zulassung neuer Apps beschleunigt, lässt Schiller verlauten. Die Hälfte der Anträge werde innerhalb von 24 Stunden geprüft und 90 Prozent nach 48 Stunden.
Früher dauerte es auch mal eine Woche, bis eine bei Apple eingereichte Anwendung es in den App Store schaffte.
(dsc/sda/dpa)