Sag das doch deinen Freunden!
Als der US-Künstler Kyle Williams neulich auf Google Street View stöberte, staunte er nicht schlecht: Auf seinem Bildschirm tauchte eine junge Frau auf, der ein Bein aus dem Oberkörper zu wachsen scheint. Er schoss rasch einen Screenshot und begann, sich Street View etwas genauer anzuschauen.
«Ich landete schliesslich an einem Strand in Nizza und klickte auf die kleinen, blauen Kreise, die auf 360-Grad-Fotos in Google Street View hinweisen», erzählt Williams dem US-Newsportal Quartz. Er wählte ein 360-Grad-Foto und wurde mit diesen verblüffenden Szenen konfrontiert: Die Zombies weilen offenbar doch unter uns!
«Über mehrere Tage verteilt verbrachte ich etwa acht Stunden mit der Suche nach etwa 20 Fotos, die mir wirklich gefielen», sagt der Künstler.
Die bizarr aussehenden Fehler finden sich in den 360-Grad-Aufnahmen, die Google aus mehreren Einzelbildern zusammensetzt, die von Street-View-Nutzern hochgeladen werden. «Der Trick ist, sich auf gerammelt volle Plätze zu konzentrieren, um rasch solche Pannenfotos zu finden», sagt Williams.
Wo sich massig Touristen tummeln, werden auch zahlreiche Fotos auf Google Maps hochgeladen. Offenbar ist die Technologie, die aus den Schnappschüssen spektakuläre 360-Gad-Fotos erstellt, noch nicht ganz ausgereift.
Williams fand auch diesen kopflosen Mann …
Auch in der weltbekannten Grand Central Station in New York geht Unheimliches vor sich.
«Solche Fotos könne man bei jeder beliebten Touristenattraktion in jeder grossen Stadt finden», sagt Williams. Er bevorzuge aber Fotos, die an ruhigeren Plätzen entstanden sind.
Sein Lieblingsmotiv zeigt eine Frau, die von Kieselsteinen bedeckt friedlich zu schlafen scheint, verrät er dem Newsportal Quartz. Es war eines der ersten Pannenbilder, das er aufgestöbert hat: «Die Gänsehaut, das iPhone und der fehlende Kopf – alles in Nahaufnahme. Das ist schon ziemlich sonderbar.»
Strände sind offenbar besonders gute Orte, um bizarre Fotos zu finden: Hier sehen wir einen obskuren Mix aus einer unsichtbaren Frau, die ein Foto schiesst und einer zweiten Dame, die das Sonnenbad am Strand geniesst.
Und dann gibt es diese Frau, die sich langsam in Luft aufzulösen scheint, während sie in jeder Hand ein Bier hält.
Williams fand sogar einen zweiköpfigen Hund.
Ist das nun Kunst? Williams lässt die Frage offen. Im Moment sammle er die Motive bloss zum Spass. «Die Aufnahmen gehören nicht mir», sagt er gegenüber Quartz. «Andere haben die Fotos geschossen und hochgeladen. Ich stehle nur meine liebsten Szenen aus den Fotos anderer und präsentiere sie als Sammlung ähnlicher Motive.»
Mein liebstes Pannenbild auf Google Maps ist übrigens dieses hier.
(oli via quartz)