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Seit 2003 geht die Zahl der jährlichen Neuanmeldungen bei der IV insgesamt zurück. Das klingt erfreulich, wenn da nicht eine andere Entwicklung wäre, die Fachleuten Bauchschmerzen bereitet: Offenbar nimmt die Zahl der jungen Leute, die Unterstützung von der IV brauchen, zu.
Im Kanton Bern haben sich 2011 367 junge Erwachsene unter 24 Jahren neu angemeldet. 2015 waren es 548. Schweizweit sieht es ähnlich aus: In den letzten fünf Jahren ist die Zahl um 23 Prozent gestiegen – auf 12‘101 Neuanmeldungen im Jahr 2015. Das berichtete die Sendung «Schweiz aktuell» von Schweizer Fernsehen SRF am Montag.
Einer, der die Hintergründe des Trends kennt, ist Roger Schmied. Er ist Leiter der IV-Abteilung Eingliederungsmanagement und sagt in der Sendung: «Heute raten die Fachleute den jungen Leuten schneller zu einer Anmeldung als vor 5 Jahren.» Die IV werde als Eingliederungsversicherung wahrgenommen. «Das ist gut so.» Je rascher man einem jungen Menschen unter die Arme greifen kann, desto besser seien die Chancen, diesen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Das gilt besonders für psychisch erkrankte junge Erwachsene. Sie machen einen Grossteil der jungen Neu-Anmeldungen und -Renten aus, wie die Studie «Profile von jungen IV-Neurentenbeziehenden mit psychischen Krankheiten». Um sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren, vermitteln ihnen die IV-Stellen Arbeits- und Ausbildungsplätze in einer EingIiederungsinstitution oder in einem Unternehmen in der Privatwirtschaft. Im zweiten Fall werden die Jugendlichen und der Arbeitgeber durch eine IV-Fachperson begleitet. Der Arbeitgeber erhält den Aufwand mit maximal 100 Franken pro Tag entschädigt.
Im Kanton Bern werden mittlerweile 1087 junge Erwachsene mit solchen Massnahmen unterstützt. «Das lohnt sich für die IV», sagt Schmied. Eine lebenslange IV-Rente auszurichten, sei viel teurer. (rwy)