Nachdem ein unbekannter Kläger die Schiffshorn-Geräusche vom Zürichsee verbannt und damit einen nicht abklingenden Shitstorm ausgelöst hatte, schlägt eine Rentnerin zurück – mit einer ebenso kreativen wie effektiven Protestform: Sylvia Bachofen, 85-jähriges «Seemeitli», schwimmt, wann immer es das Wetter erlaubt, so nahe an die Zürichsee-Schiffe heran, dass diese das Horn betätigen müssen.
Der Clou: Während das Schiffshorn bei An- und Ablegemanöver nach der Lärmklage neu stumm bleibt, müssen die Schiffskapitäne bei drohender Gefahr weiterhin tuten.
Das Schiffshornen gehöre für sie zu den Geräuschen des Zürichsees wie das Schnattern der Enten oder das Kreischen der Möwen, erklärt sie in der NZZ ihre aussergewöhnliche Widerstandsform.
Bachofen ist nicht die Einzige, die sich stört an der Lärmklage des unbekannten Anwohners. Die Leserbriefspalten der Lokalzeitungen füllten sich laut NZZ mit wütenden Kommentaren. Und SVP-Nationalrat Gregor Rutz ist gar mit einer Anfrage an das Bundesamt für Verkehr gelangt.
Gut möglich also, dass Bachofen dereinst nicht mehr in der Nähe der Kursschiffe mit den Füssen paddeln muss, um das Geräusch der Schiffshorne öfters zu hören. (wst)