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Arsenal London

Granit Xhaka steht bei Arsenal nach fatalen 12 Sekunden in der Kritik

Er will einen Mitspieler lancieren, doch Xhaka spielt gleich einen katastrophalen Fehlpass.
Er will einen Mitspieler lancieren, doch Xhaka spielt gleich einen katastrophalen Fehlpass.bild: youtube

Xhakas fatale 12 Sekunden – Arsenal-Fans wüten: «Sogar Charlie Adam ist besser»

Arsenal hat sich gestern mal wieder bis auf die Knochen blamiert und bei Crystal Palace 0:3 verloren. Die «Gunners» drohen erstmals seit 2000 die Champions League zu verpassen. Sündenbock ist nicht mehr nur Trainer Arsène Wenger.
11.04.2017, 11:0611.04.2017, 17:12
Philipp Reich
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Arsenal verliert in der Premier League die Champions-League-Plätze immer weiter aus den Augen. Die «Gunners» kassierten am Montagabend beim Stadtrivalen Crystal Palace mit 0:3 ihre höchste Saisonniederlage. In der Tabelle liegt das Team von Trainer Arsène Wenger nur noch auf Rang 6. Auf einen Champions-League-Platz beträgt der Rückstand bereits sieben Punkte.

Die Tabellenspitze:

Bild
bild: srf

Arsenal hat in 20 Premier-League-Jahren unter Wenger immer mindestens Platz vier belegt. Jetzt könnte der Dauergast in der Champions League aber erstmals seit 2000 die Qualifikation für die Königsklasse verpassen. Und für die Fans fast noch schlimmer: Erstmals seit 1995 wird der Klub am Saisonende wohl hinter dem Erzrivalen Tottenham Hotspur landen, der aktuell Zweiter ist.

Der Absturz erfolgte vor allem aufgrund einer katastrophalen Rückrunde:

  • Nach 10 Runden lag Arsenal punktgleich mit ManCity und Liverpool an der Tabellenspitze, bei Halbzeit immerhin noch auf Rang 3.
  • Aus den letzten acht Premier-League-Spielen resultierten lediglich zwei Siege.
  • Zum ersten Mal unter Arsène Wenger hat Arsenal viermal in Folge auswärts verloren.
  • Arsenal hat zum ersten Mal seit 1929 in vier Auswärtsspielen in Serie je drei Tore kassiert.
  • Arsenal hat mehr Gegentore (39) kassiert als der Zweitletzte Middlesbrough (37).
  • Für Crystal Palace ist es in der Premier League der erste Sieg gegen Arsenal seit zwölf Spielen und erst der zweite Erfolg überhaupt.

Insgesamt zeigten die «Gunners» gegen Crystal Palace trotz 72,4 Prozent Ballbesitz und 523:147 Pässen erneut einen ziemlich leblosen Auftritt. Von Superstar Alexis Sanchez war nicht viel zu sehen, Theo Walcott ein Schatten seiner selbst und Mesut Özil tauchte mal wieder komplett ab. Das Resultat hätte durch einige Konterchancen in der Schlussphase sogar noch höher ausfallen können.

Ziemlich unschön verlief auch der Abend von Granit Xhaka. Der Schweizer Nati-Spieler gehörte zwar zu den aktivsten Spielern im Arsenal-Dress. Doch alles, was von ihm an diesem Abend in Erinnerung bleiben wird, sind zwölf fatale Sekunden. In der ersten Halbzeit spielte der 24-jährige Spielmacher in der Vorwärtsbewegung einen miserablen Fehlpass und rutschte dann beim Zurückeilen auch noch aus.

Der Fehlpass und der Ausrutscher von Xhaka.Video: streamable
Seine Passwerte sind dennoch beeindruckend.
Seine Passwerte sind dennoch beeindruckend.bild: screenshot fourfourtwo

Ein Steilpass für die Fans, die mit dem 45-Millionen-Euro-Mann hart ins Gericht gingen. Gnadenlos wurden Xhaka und seine Teamkollegen auf dem Weg von der Garderobe zum Teambus ausgebuht.

Arsenal-Fans beschimpfen die Spieler beim Teambus.Video: streamable

Auf Twitter teilten unzählige User das Video von Xhakas Faux-Pas mit ihrer ganz persönlichen Kritik am Ex-Basler. Den Vogel schoss allerdings ein Anhänger auf Arsenals FanTV ab. Dieser liess seinem Ärger in unvergleichlicher Weise freien Lauf und sagte, Xhaka sei ja nicht mal besser als Charlie Adam.

Die Wutrede des Arsenal-Fans ist selbst bei guten Englisch-Kenntnissen nur schwer verständlich.Video: streamable

Zur Erinnerung: Charlie Adam ist bei Stoke City Teamkollege von Xherdan Shaqiri und vor allem für eine Szene berühmt. Vor gut einer Woche trat der nicht gerade als Filigran-Techniker bekannte Schotte den wohl schlechtesten Eckball aller Zeiten. 

Der Eckball von Charlie Adam.Video: streamable

Im Zentrum der Kritik steht aber nach wie vor Trainer Arsène Wenger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Schon während der Partie sangen die «Gunners»-Fans lautstark «Arsène Wenger, we want you to leave» («Arsène Wenger, wir wollen, dass du gehst.»). Höhnisch stimmten die Palace-Fans mit ein und skandierten ihrerseits: «Arsène Wenger, we want you to stay» («Arsène Wenger, wir wollen, dass du bleibst.»).

Die Palace-Fans singen: «Arsène Wenger, we want you to stay.»Video: streamable

Der Franzose analysierte die Situation hingegen gewohnt sachlich. «Ich habe Arsenal mehr als 1100 Spiele lang gecoacht und wir sind uns nicht gewohnt, so zu verlieren. Wir müssen jetzt schnell reagieren.» Die Reaktion der Fans kann Wenger nachvollziehen. «Ich wünsche mir zwar, dass sie das Team unterstützen. Aber ich kann verstehen, dass sie extrem frustriert sind. Das sind wir alle.»

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bulwark
11.04.2017 11:39registriert April 2015
Auch Pogba spielt mal einen Fehlpass und der hat mehr als das doppelte gekostet.. Ich sehe da jetzt wirklich nicht, weshalb man sich darüber aufregen sollte.
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beisi
11.04.2017 11:43registriert Januar 2017
Naja Xhaka war noch einer der Besseren.

Es ist Zeit zu gehen Arsène.
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's all good, man!
11.04.2017 13:37registriert September 2014
Das Interview mit dem Fan... 😂😂😂 Der geht ja voll durch die Decke! Dieser Akzent! Hahaha! ❤️
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