Das Finale der französischen Präsidentschaftswahl hat in einem Überseegebiet bereits begonnen. Die Menschen auf der französischen Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon vor der kanadischen Ostküste konnten schon von Samstagmittag MESZ an ihre Stimmen abgeben.
Dort stehen rund 5000 Franzosen auf den Wählerlisten. Auch in mehreren weiteren Überseegebieten sollten die Wahllokale wegen der Zeitverschiebung bereits samstags öffnen. Der Grossteil der rund 47 Millionen französischen Wahlberechtigten kann dann am Sonntag abstimmen.
Der frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron geht laut Umfragen als klarer Favorit in die Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Die Abstimmung gilt wegen Le Pens Anti-EU-Kurs als Richtungsentscheidung für den ganzen Kontinent.
Das Wahlwochenende wurde von einem gross angelegten Hackerangriff auf Macrons Kampagne überschattet: Kurz vor der Stichwahl gelangten Dokumente seiner Mitarbeiter ins Internet. Die französische Wahlkampf-Kontroll-Kommission warnte, dass ein Teil davon wahrscheinlich gefälscht sei. (viw/sda/dpa)
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Russland hat seine Angriffe auf Kiew intensiviert. Natalia Zarytska erzählt vom Alltag in der ukrainischen Hauptstadt und warum sie nur noch mit Turnschuhen aus dem Haus geht.
Frau Zarytska, Sie leben in Solomianskyi, einem Distrikt in Kiew, der zurzeit besonders häufig angegriffen wird, meist in der Nacht. Was machen Sie, wenn Russland angreift? Natalia Zarytska: Wenn es einen Luftalarm gibt, wecke ich meinen Sohn und wir rennen in den Unterschlupf, den wir uns mit zwei weiteren Nachbarsfamilien teilen. Er ist etwa zwei Quadratmeter gross, Platz zum Schlafen hat es dort nicht. Wir sitzen dort und ich halte meinen Sohn in den Armen. Dann warten wir. Manchmal unterhalten wir uns, manchmal beten wir. Und wir beobachten die Lage über unsere Mobiltelefone. Sobald die Entwarnung kommt, gehen wir zurück ins Bett. Manchmal gibt es auch zwei Alarme pro Nacht, dann fängt alles wieder von vorn an. Und am nächsten Morgen stehen wir wieder auf und gehen zur Arbeit.