Die Altersvorsorge 2020 ist Geschichte, das Problem aber bleibt ungelöst. Das Schweizer Rentensystem ist dringend reformbedürftig. Nur etwas mehr als einen Monat nach der Abstimmung findet am Freitag eine erste Aussprache über das weitere Vorgehen statt.
Bundesrat Alain Berset hat die Parteien und Verbände eingeladen, damit sie ihre Ideen präsentieren können. Die Anliegen der jüngeren Generation dürften dabei eine wichtige Rolle spielen. Sie hat gemäss der Tamedia-Nachwahlbefragung die Rentenreform am deutlichsten abgelehnt.
Umso befremdlicher fanden es Junge CVP, Junge Grünliberale und Junge Grüne, dass sie als Befürworter der Altersvorsorge 2020 nicht zu Bersets «Renten-Gipfel» eingeladen waren – im Gegensatz zu Jungfreisinnigen und Juso, die die Rentenreform in einer «unheiligen Allianz» bekämpft hatten.
Es sei «nicht nachvollziehbar», dass sie keine Möglichkeit erhielten, sich zur nächsten Altersvorsorge zu äussern und Ideen zu präsentieren, hielten die drei Nachwuchsparteien in einem gemeinsamen Brief an den Sozialminister fest. Nun hat das Departement des Innern sie erhört: Am Dienstag erhielten sie per Mail die Einladung, je einen Vertreter an die Aussprache zu entsenden.
Die drei Parteien bestätigten auf Anfrage entsprechende Recherchen und zeigten sich erfreut. «Es wäre ein falsches Zeichen gewesen, nur die extremen Kräfte einzuladen», sagt Pascal Vuichard, Co-Präsident der Jungen GLP. «Es ist wichtig, dass alle Parteien miteinander sprechen», ergänzt JCVP-Präsident Tino Schneider. Und Luzian Franzini, Co-Präsident der Jungen Grünen, verweist darauf, dass für einen neuen Anlauf auch «junge, unkonventionelle Ideen» nötig seien. (pbl)