Elfmal traf Silas Wamangituka Fundu diese Saison für Aufsteiger VfB Stuttgart in der Bundesliga. Elfmal wäre sein Name also von den Fans geschrien durch die Mercedes-Benz Arena geschallt. Doch Silas Wamangituka Fundu ist gar nicht der richtige Name des Kongolesen. Wie der Klub heute mitteilt, heisst der Stürmer Silas Katompa Mvumpa und ist auch noch ein Jahr älter als gedacht.
ℹ️ Silas klärt seine Identität. Zur Meldung ⬇️https://t.co/kqigvpa5rO #VfB
— VfB Stuttgart (@VfB) June 8, 2021
«VfB-Stürmer Silas Wamangituka hat dem VfB kürzlich offenbart, dass er Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers geworden ist und Wamangituka nicht sein richtiger Name ist», schreibt der Klub in seiner Mitteilung. Der Spieler habe mit der Unterstützung des Vereins in den vergangenen Tagen und Wochen intensiv an der Aufklärung der Situation gearbeitet und vor wenigen Tagen offizielle Dokumente der Demokratischen Republik Kongo erhalten.
Auch mit der Deutschen Fussball-Liga (DFL) und dem deutschen Verband sei man in Kontakt. Stuttgart gehe davon aus, dass Silas stets im Besitz einer gültigen Spielerlizenz war und dies auch weiter ist und dass der Spieler deshalb keine Konsequenzen zu befürchten habe.
Zur falschen Identität soll es durch einen ehemaligen Spielervermittler von Silas gekommen sein. Dieser habe den damals 19-Jährigen in Paris bei sich wohnen lassen und laut Silas auch Namen und Geburtsdatum verändert. Der Berater habe Silas eingebläut, dass dieser nicht mehr in den Kongo zurückdürfe, da er sonst nicht mehr nach Europa zurückkehren könne.
Der VfB vermutet, dass dies zum einen passierte, um die Verbindung des Stürmers zu seinem Ausbildungsverein im Kongo zu unterbrechen, zum anderen habe sich dadurch Silas' Abhängigkeit vom Vermittler erhöht – da er von nun an erpressbar gewesen sei.
Egal welcher Nachname: Silas bleibt ein VfBler und Silas bleibt der King. 🙏♥️
— pabLost (@P4blo0711) June 8, 2021
Silas Katompa Mvumpa oder Wamangituka... Mir egal wie er heißt er ist einer von uns!⚪🔴
— Luca (@forzastuttgart) June 8, 2021
«Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo grosse Sorgen gemacht. Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren», sagt der betroffene Spieler.
Stuttgarts Sportchef Sven Mislintat findet: «Silas bleibt der Spieler und der Mensch, der sich in die Herzen unserer Fans und seiner Mitspieler gespielt hat, seit er hier in Stuttgart ist. In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer. Entsprechend werden wir ihn auch schützen.»
2019 hatte die französische Zeitung «L'Équipe» zum ersten mal berichtet, dass Wamangituka mit vollem Namen eigentlich Silas Mvumpa Katompa heissen und sich auch ein Jahr jünger gemacht haben soll. Damals dementierte Stuttgart die Berichte noch. Der Stürmer war im August 2019 vom französischen Zweitligisten FC Paris zu Stuttgart gewechselt. (abu/sda)
Sven Mislintat ist übrigens der Sportdirektor des VfB Stuttgart. Trainer ist Pellegrino Matarazzo.