Das ist bitter! Die Schweizer Skirennfahrerin Joana Hählen steht am Samstag in der Abfahrt von Crans-Montana zum ersten Mal in ihrer Karriere auf dem Weltcup-Podest. Und nun ist ihr der zweite Platz aberkannt worden. Stattdessen ist die Bernerin auf Platz vier zurückgestuft worden. Das Podest verpasst Hählen um zwei Hundertstel.
Das Rennen war chaotisch verlaufen, nachdem die Zeitmessung bei vier Schweizer Fahrerinnen nicht funktioniert hatte. Die zunächst drittklassierte Nicole Schmidhofer wurde nach der Abfahrt zurückversetzt, dafür rückte Lara Gut-Behrami auf Rang drei nach. Doch nun darf sich die Österreicherin freuen: Sie tauscht mit Hählen die Plätze und ist neu Zweite hinter der unbestrittenen Siegerin, der italienischen Abfahrts-Olympiasiegerin Sofia Goggia.
Die Zeiten der Fahrerinnen, bei welchen die Zeit nicht automatisch gestoppt wurde, mussten von Hand berechnet werden. Gemäss der FIS wurde dabei ein (ziemlich peinlicher) Fehler begangen: Der Korrekturfaktor von 13 Hundertstel war fälschlicherweise von der handgestoppten Zeit abgezogen statt hinzugerechnet worden.
Neue Dritte ist mit Corinne Suter eine andere Schweizerin. Nach zwei WM-Medaillen in Are ist es der erste Podestplatz der Schwyzerin im Weltcup. Gut-Behrami, zunächst für Schmidhofer aufgerückt, büsst dafür Plätze ein. Die Tessinerin belegt in der offiziellen Rangliste neu Rang sechs.
Mittlerweile wurde der Fehler in der Zeitmessanlage gefunden. Sie war laut einem Communiqué des Ski-Weltverbands FIS in zu grosser Höhe montiert. Nach zwei Trainings sei die Schneedecke durch die starke Beanspruchung dünner geworden, auch Sonnenschein habe einen Einfluss für das Verschwinden des Schnees gehabt.
Swiss Timing, die verantwortliche Firma für die Zeitnahme, nahm ihre Aufzeichnungen in der Zwischenzeit noch einmal genau unter die Lupe und stellte Berechnungen an. «Die FIS ist befriedigt, dass die Rangliste nun genau ist und die Zeiten sämtlicher Teilnehmerinnen korrekt sind», heisst es weiter. «Die FIS und Swiss Timing möchten sich bei allen Fahrerinnen, Teams und den Medien für diesen unglücklichen Zwischenfall entschuldigen.»