Es ist mit Talent-Listen so eine Sache. Wenn man drauf steht, ist das schön. Aber es heisst noch lange nicht, dass man den Durchbruch geschafft hat. Denn wer als 16- oder 17-Jähriger überragend ist, muss erst den Schritt vom Jugendlichen zum Erwachsenen bewältigen – auf und neben dem Rasen.
Vor zwei Jahren schaffte es Andi Zeqiri, ein Romand mit Wurzeln im Kosovo, auf die Liste des «Guardian». Der mittlerweile 19-jährige Stürmer gehörte damals schon Juventus, war von den Turinern an Lausanne ausgeliehen. In 19 Super-League-Einsätzen erzielte Zeqiri zwei Tore, nach dem Abstieg blieb er in Lausanne. In der Challenge League wartet er in dieser Saison nach acht – zumeist kurzen – Einsätzen noch auf den ersten Treffer.
Auch Lorenzo Gonzalez ist ein Stürmer. Der Genfer, Sohn einer Schweizerin und eines Spaniers, wechselte im Sommer 2016 von Servette zu Manchester City. Dort wird er mit Sergio Agüero verglichen, im Nachwuchs trifft er mit schöner Regelmässigkeit. Gonzalez' Entwicklung ist viel versprechend, der 18-Jährige darf oft mit der ersten Mannschaft des englischen Meisters unter Pep Guardiola trainieren.
Nun also hat es Julian von Moos auf die Liste der Top-Talente geschafft, wie Zeqiri und Gonzalez ein Stürmer. Der 17-Jährige wuchs in Salmsach am Bodensee auf und hat seinen Thurgauer Dialekt noch nicht verloren, obwohl er zunächst im Nachwuchs von GC gespielt hatte und in diesem Sommer zum FC Basel wechselte – gemäss dem «Blick» für eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Franken.
Viel Geld für einen Teenager, der bislang erst im U21-Team in der Promotion League eingesetzt wurde und dort in elf Einsätzen zwei Tore erzielte. Doch FCB-Sportdirektor Marco Streller will das Juwel nicht verheizen. Er attestierte von Moos bei der Verpflichtung, ein «unglaublich grosses Talent» zu sein, und sagte, man wolle ihn behutsam an die erste Mannschaft heranführen.