Schweiz
Wirtschaft

Affäre Schweizer Hochseeflotte: Ermittlungen gegen früheren Stabschef

Das schweizerische Frachtschiff Albula, undatierte Aufnahme. (KEYSTONE/Str)
Das Schweizer Frachtschiff Albula, undatierte Aufnahme.Bild: KEYSTONE

Affäre Schweizer Hochseeflotte: Ermittlungen gegen früheren Stabschef

28.02.2018, 12:0028.02.2018, 12:12
Mehr «Schweiz»

Die Bundesanwaltschaft führt im Zusammenhang mit der angeschlagenen Schweizer Hochseeflotte eine Strafuntersuchung gegen den früheren Stabschef des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL). Dies geht aus einem Beschluss des Bundesstrafgerichts hervor.

Der Beschuldigte hatte gegen die Wiederaufnahme des Strafverfahrens eine Beschwerde eingelegt. Die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts in Bellinzona hält in einem am Mittwoch publizierten Entscheid fest, dass die Beschwerde nicht ausreichend begründet worden sei. Das Gericht hat sie deshalb abgewiesen.

Falsche Angaben zum Kaufpreis

Gemäss Beschluss des Bundesstrafgerichts hat der Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) im Juni 2016 bei der Bundesanwaltschaft eine Strafanzeige eingereicht. Es bestand der Verdacht, dass mit der Verlängerung einer Bürgschaft der Schweiz Delikte begangen worden seien.

Einen Monat später ergänzte die EFK ihre Anzeige. Eine Person wurde beschuldigt, falsche Angaben zum Kaufpreis eines Schiffes gemacht zu haben, womit sie einen Leistungsbetrug begangen haben soll.

Ungetreue Amtsführung

Ausserdem wurde dem früheren Stabschef ungetreue Amtsführung im Zusammenhang mit der Bewilligung von Stundungen der Amortisationen verbürgter Schiffe zugunsten einer Finanzierung nicht verbürgter Schiffe vorgeworfen.

Die Bundesanwaltschaft trat Ende Oktober 2016 nicht auf die Strafanzeige ein. Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) erstattete Mitte August 2017 jedoch ebenfalls Strafanzeige gegen den Ex-Stabschef. Sie reichte weitere Beweismittel ein und machte neue Tatsachen geltend.

200 Millionen Franken

Darauf basierend nahm die Bundesanwaltschaft das Strafverfahren wieder auf. Sie stützte sich dabei unter anderem auf einen Bericht der EFK vom April 2017 zur Administrativuntersuchung über die Gewährung und Begleitung von Bürgschaften für die Schweizer Hochseeflotte.

Die EFK stellte in ihrem Bericht Mängel bei der Aufsicht über die Hochseeflotte fest. Die Bürgschaft für die Schweizer Hochseeschiffe kostete den Bund über 200 Millionen Franken. Der Bund ist für Schiffe unter Schweizer Flagge Bürgschaften über insgesamt 770 Millionen Franken eingegangen. (whr/sda)

So sehen die neuen SBB-Züge von Innen aus

Video: srf/SDA SRF
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Netflix erhöht die Preise in der Schweiz – und zwar nicht nur «es bitzli»
Netflix feiert in der Schweiz sein 10-jähriges Bestehen. Um diesen Erfolg zu feiern, hat der Streaming-Gigant beschlossen, die Preise für seine drei Abonnements massiv zu erhöhen: bis zu 12 Prozent, und um 8 Prozent für das billigste.

Das teuerste Netflix-Abo ist nicht teuer genug: Der Marktführer und bereits teuerste Streaming-Anbieter der Schweiz erhöht erneut seine Preise – um bis zu 12 Prozent, wie der Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch am Mittwoch berichtete.

Zur Story