Coronavirus international: Alle News zur Lage im Liveticker

International: Trump aktiviert Kriegswirtschaftsgesetz +++ Fast 1000 neue Tote in Italien

Die Pandemie trifft die Welt mit voller Wucht. Die internationalen News zum Coronavirus im Ticker.
27.03.2020, 12:1928.03.2020, 06:26
  • Italien verzeichnete in den letzten 24 Stunden 969 neue Todesopfer. Damit steigt die Opferzahl auf insgesamt 9134, Italien ist das Land mit den meisten Todesopfern weltweit.
  • Auch Spanien hat China in Sachen Todesopfern überholt. Am Freitagmittag lag die Zahl der Toten bei 4858.
  • Weltweit haben sich bis Donnerstag mehr als eine halbe Million Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.
  • Das internationale Olympische Komitee hat die Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr verschoben.
  • In China wurde die verhängte Abriegelung der Provinz Hubei weitgehend aufgehoben. Die Stadt Wuhan bleibt jedoch bis zum 8. April isoliert.
  • Die neuesten Informationen zur Lage in der Schweiz erhältst du hier.
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22:22
Italien ruft EU zu «Marshall-Plan» für Wirtschaft auf
Die italienische Regierung ruft die EU-Kommission zu einem grossen «Marshall-Plan» für den Neustart der europäischen Wirtschaft am Ende der Coronavirus-Epidemie auf. «Wir erleben eine Situation, die von einem sanitären zu einem wirtschaftlichen Notstand wird. Auf diesen Notstand müssen alle 27 EU-Mitgliedsstaaten geschlossen reagieren», sagte der Premier Giuseppe Conte.

Die EU müsse sich voll einsetzen, um Arbeitnehmern, Familien und Unternehmern Liquidität zu garantieren. Zugleich sei es wichtig, die sozialen Schutzmassnahmen auszudehnen.

«Diese Krise hat derartige Auswirkungen, dass wir die Schutzmassnahmen auf breitere Schichten der Bevölkerung ausdehnen müssen. Wir erwarten, dass alle EU-Länder begreifen, dass Europa dieser Herausforderung geschlossen Stand halten muss», sagte der Premier bei einer Pressekonferenz in Rom.

«Das Leben der Europäer, das soziale und wirtschaftliche Netz aller EU-Mitgliedstaaten ist von einem Tsunami erschüttert worden. Es muss daher zu einer ausserordentlichen Reaktion auf sanitärer und wirtschaftlicher Ebene kommen», forderte der Premier. Er kündigte die Erhöhung im April des staatlichen Beitrags für Selbstständige ohne Einkommen an, der im März 600 Euro betrug.

Wie lange der Stopp nicht lebenswichtiger Aktivitäten in Italien noch dauern wird, sei noch schwer zu sagen. «Unsere Priorität bleibt die Gesundheit der Bürger», sagte Conte.
22:07
22:06
New York verlegt Vorwahlen für die Präsidentschaft auf 23. Juni
Der US-Bundesstaat New York verlegt seine Vorwahlen im Präsidentschaftsrennen wegen der Corona-Krise. Statt am 28. April würden die Abstimmungen nun am 23. Juni stattfinden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag.

Damit folgt New York einer Reihe weiterer Staaten, die ihre Wahlen angesichts der Pandemie bereits verschoben haben. Im Rennen der Demokraten liegt der ehemalige Vize-Präsident Joe Biden vor Senator Bernie Sanders. (sda/dpa)
21:19
Zahl der Corona-Toten in Frankreich auf mehr als 2300 gestiegen
In Frankreich sind inzwischen mehr als 2300 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Innerhalb von 24 Stunden seien 319 weitere Todesopfer verzeichnet worden, teilte die Regierung am Samstagabend mit. Insgesamt seien somit 2314 Menschen an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Premierminister Edouard Philippe warnte, dass der Kampf gegen das Virus gerade erst begonnen habe. Die ersten beiden Aprilwochen würden härter als die beiden letzten Märzwochen, sagte er. In Frankreich gilt noch bis mindestens 15. April eine Ausgangssperre.

Gesundheitsminister Olivier Véran sagte bei der Pressekonferenz mit Philippe, die Regierung habe mehr als eine Milliarde Atemschutzmasken bestellt, die meisten davon in China. Frankreich selbst könne lediglich acht Millionen Masken pro Woche herstellen. (sda/afp)
This GoPro image provided Saturday March 28, 2020 by the French Army shows doctors taking care of evacuated patients infected with the Covid-19 disease, aboard a military plane from Mulhouse, eastern  ...
Bild: AP
20:58
Spanien verschärft Ausgangsbeschränkungen weiter
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat im Kampf gegen das Coronavirus eine weitere Verschärfung der bereits seit zwei Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen angekündigt.

Ab Montag sollen alle Arbeitnehmer, die keine unbedingt notwendigen Arbeiten verrichten, zwei Wochen lang zu Hause bleiben, erklärte der Regierungschef am Samstagabend in einer Fernsehansprache. Welche Sektoren genau gemeint sind, sagte er nicht. Das Gehalt werde den Betroffenen in dieser Zeit weiter gezahlt, die nicht geleisteten Arbeitsstunden könnten sie später schrittweise nachholen.

Seit dem Inkrafttreten des Alarmzustandes am 15. März durften Angestellte und Selbstständige trotz Ausgangsbeschränkungen weiter in ihre Büros gehen. Jedoch war die Bevölkerung aufgefordert, so viel wie möglich von Zuhause aus zu arbeiten.

Jetzt schickt Sánchez die meisten Arbeitnehmer komplett in eine Art «Zwangsurlaub». Die Bevölkerung darf bereits seit zwei Wochen nur noch in Ausnahmefällen aus dem Haus, so etwa zum Einkaufen und nur alleine. Spazieren gehen oder Sport im Freien sind in Spanien derzeit nicht erlaubt.

«In Spanien stehen wir vor den schwersten Stunden, das Virus trifft uns mit erbarmungsloser Gewalt», betonte Sánchez. Erst am Mittag war bekannt geworden, dass allein seit Freitag 832 Covid-19-Patienten gestorben waren - das war der bisher höchste Anstieg überhaupt.

Insgesamt sind knapp 5700 Menschen an dem Virus gestorben. Die Zahl der Infizierten kletterte auf rund 72'000. Der Anstieg nimmt prozentual gesehen aber seit Tagen ab. Die Regierung hatte zuletzt beschlossen, das ursprünglich für 15 Tage geplante Ausgehverbot bis zum 11. April zu verlängern. (sda/dpa)
19:31
Vier weitere Notkliniken für New York - Über 200 neue Tote
Die Millionenmetropole New York plant in der Corona-Krise vier weitere provisorische Notkliniken. Neben den bereits aufgebauten Spitälern und einem am Montag erwarteten Lazarettschiff der US-Armee sollen Gebäude in den Stadtteilen Brooklyn, Queens, Staten Island und der Bronx umfunktioniert werden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag bei seiner täglichen Krisen-Pressekonferenz.

Zudem verkündete Cuomo, dass die Zahl der Corona-Toten im Bundesstaat im Vergleich zum Vortag um 209 auf 728 gestiegen sei. Es gebe mehr als 52'000 nachgewiesene Infektionen. Das ist ein beträchtlicher Teil der von der Johns-Hopkins-Universität gezählten mehr als 1700 Toten in den gesamten USA. In den Vereinigten Staaten gibt es demnach mehr als 105'000 nachgewiesene Fälle - weltweit mit Abstand die meisten.

Der Ostküstenstaat New York hat sich dabei zum Zentrum der Pandemie in dem Land entwickelt. Lokalen Medien zufolge könnten die Kliniken in den kommenden Tagen punktuell erstmals an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen.

New York City ist mit über acht Millionen Einwohnern die grösste US-amerikanische Stadt und eines der kulturellen und wirtschaftlichen Zentren der Welt. Restaurants, Bars, Schulen, Museen und Broadwayshows sind geschlossen. Alle Bürger sind aufgerufen, Zuhause zu bleiben, «nicht lebenswichtige» Einrichtungen und Firmen sind geschlossen. (sda/dpa)
Emergency room nurses transport buckets of donated flowers up a ramp outside Elmhurst Hospital Center's emergency room, Saturday, March 28, 2020, in New York. The hospital has been heavily taxed  ...
Bild: AP
19:22
Zahl der Corona-Toten in der Türkei steigt auf über 100
Die Zahl der Toten durch das Coronavirus in der Türkei ist auf über 100 gestiegen. Innert 24 Stunden seien 16 weitere Menschen gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Damit stieg die Gesamtzahl der Todesfälle auf 108. 1704 Neuinfektionen wurden registriert. Insgesamt haben sich in der Türkei bislang 7402 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert.

Wie in zahlreichen anderen Ländern wurden auch in der Türkei drastische Massnahmen verhängt, um die Pandemie einzudämmen. Schulen und Universitäten wurden geschlossen und Versammlungen zum Gebet verboten. (sda/afp)
epa08324485 People with face masks walk at Istiklal Street as the city is almost deserted over coronavirus concerns, in Istanbul, Turkey, 26 March 2020. Turkish Health Minister Koca said on 25 March t ...
Bild: EPA
18:59
Jetzt mehr als 10'000 Corona-Tote in Italien
In Italien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 10'000 Corona-Patienten gestorben. Der Zivilschutz meldete am Samstag 889 neue Todesfälle. Damit stieg deren Gesamtzahl auf 10'023. Das ist die höchste Zahl weltweit.

Die Gesamtzahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Italien erhöhte sich am Samstag um 5974 auf 92'472. Die Zahl der geheilten Menschen stieg auf 12 384. Das sind 1434 mehr als am Freitag.

Schon seit dem 10. März dürfen in Italien die Menschen im ganzen Land nur noch in Ausnahmefällen aus dem Haus gehen. Die Beschränkungen waren am 20. März noch einmal verschärft worden. Es wird allgemein erwartet, dass Italien die Sperren, die bisher bis zum 3. April gelten, verlängert. Wann das allerdings geschieht, ist unklar.
epa08328881 Italian Carabinieri officers, along with the Army and Civil Protection members, load the coffins of people deceased because of the coronavirus on military funeral cars, in Ponte San Pietro ...
Bild: EPA
18:10
Italien verschärft wegen Coronavirus Einreisebestimmungen
Italien hat wegen der Corona-Pandemie die Einreisebestimmungen verschärft. Nach einer am Samstag vom Verkehrsministerium veröffentlichten Mitteilung muss jeder, der auf dem Luft-, See- oder Landweg einreist, unter anderem ganz genau den Grund seiner Reise, seinen Aufenthaltsort in Italien und seine Telefonnummer angeben.

Die Reisenden müssen ausserdem mitteilen, wie sie ihren Zielort in Italien erreichen werden.

Auch Personen, die keine Symptome für eine mögliche Covid-19-Erkrankung zeigen, müssen sich demnach bei den örtlichen Gesundheitsbehörden melden und in eine 14-tägige Selbstisolation begeben. Flug- und Schifffahrtsgesellschaften werden verpflichtet, bei ihren Passagieren schon beim Einchecken die Körpertemperatur zu messen und Personen ab 37,5 Grad nicht an Bord zu lassen.

Italien ist das in Europa am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Bis Freitagabend wurde 86'498 Infektionen registriert. 9134 Patienten starben, 10'950 wurden geheilt. Viele Flugverbindungen sind schon eingestellt und einige Flughäfen bereits geschlossen worden. (sda/dpa)
18:05
Trotz Corona-Pandemie: Weissrussischer Präsident spielt Eishockey
Die Sportwelt ruht weitgehend wegen der Corona-Pandemie – doch Weissrusslands Präsident Alexander Lukaschenko zeigt sich davon unbeeindruckt. In der Hauptstadt Minsk spielte er am Samstag demonstrativ Eishockey, wie die Staatsagentur Belta meldete.

Die Gefahr einer Ansteckung redete er dabei klein: «Hier gibt es keinerlei Viren.» Er habe nicht bemerkt, dass sie herumfliegen. «Das ist ein Kühlschrank. (...) Sport, besonders Eissport, ist die beste Antiviren-Medizin.» Die Mannschaft des Präsidenten siegte bei dem Turnier. Auf Bildern war zu sehen, wie Zuschauer auf der Tribüne eng beieinander standen.

In dem Land zwischen Russland und Polen pausiert auch der Fussball nicht. Der als «letzter Diktator Europas» kritisierte Präsident sah zuletzt keinen Grund für «drakonische Massnahmen» gegen die hochansteckende Krankheit. «Mit dieser Psychose haben wir heute die Wirtschaft fast auf der ganzen Welt zum Stillstand gebracht», meinte Lukaschenko am Freitag. In Weissrussland haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 85 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. (sda/dpa)
epa08200596 Belarus President Alexander Lukashenko takes part in a friendly ice hockey match with Russian President Vladimir Putin (not pictured) in the Black Sea resort of Sochi, Russia, 07 February  ...
Bild: EPA
17:20
Opposition in Österreich kritisiert rückläufige Corona-Tests
In Österreich ist in der Coronakrise die Zahl der täglichen Tests entgegen des Ziels der Regierung in der vergangenen Woche deutlich zurückgegangen. Nach Berechnung der liberalen Partei Neos sank die Zahl der täglichen Tests von knapp 5000 Anfang der Woche auf 3200 am Freitag.

«Offenbar steigt nur die Zahl an Pressekonferenzen rapide, nicht aber die der überlebenswichtigen Corona-Tests, die essenziell zur Bekämpfung des Virus sind», sagte Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker am Samstag.

Auch die Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ kritisierten das Minus bei den Tests scharf. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte angekündigt, dass die Zahl der Tests auf 15'000 gesteigert werden soll. In Österreich waren bis Samstag rund 8000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. (sda/dpa)
17:18
Covid-19: Touristenschwund am Trevi-Brunnen belastet Sozialhilfe
Durch das Ausbleiben von Touristen aufgrund der Corona-Krise entgehen der Stadt Rom beträchtliche Spenden für Bedürftige. Darauf machte Bürgermeisterin Virginia Raggi am Samstag laut der Agentur Kathpress aufmerksam.

Sie bezog sich auf den Brauch von Besuchern, eine Münze in den Trevi-Brunnen zu werfen. Das Geld wird regelmässig eingesammelt und der Caritas übergeben, die damit Notleidende unterstützt.

Im vergangenen Jahr seien dies 1,4 Millionen Euro zur Hilfe für Familien in Schwierigkeiten, Obdachlose und Migranten gewesen, betonte Raggi auf ihrer Facebook-Seite. Ohne die vielen Besucher fehle diese Summe, schrieb die Politikerin.

Es handle sich um «einen der vielen Kollateralschäden» der Pandemie. Raggi warb dafür, die römische Caritas mit einer Online-Spende auf einer eigens eingerichteten Internetseite zu unterstützen. (sda/apa)
epa08316407 The Trevi Fountain is deserted during the Coronavirus emergency lockdown in Rome, Italy, 23 March 2020. Police and soldiers are deployed across the country to ensure that citizens comply w ...
Bild: EPA
17:15
Aufteilung der Kosten als «grosse Herausforderung»
Der Präsident des Organisationskomitees von Tokio 2020, Yoshiro Mori, fürchtet offenbar heftige Diskussionen um die Aufteilung jener Kosten, die aus der Verschiebung der Olympischen Spiele resultieren. Es werde eine «grosse Herausforderung», sagte Mori am Samstag laut der Website « insidethegames» in einem Schreiben an die 33 Weltverbände der olympischen Sommersportarten.

Offiziell hat das Organisationskomitee Kosten von rund 11,5 Milliarden Euro ausgewiesen, die Verschiebung könnte laut japanischer Experten weitere Milliardenkosten verursachen. Die Spiele sollten ursprünglich vom 24. Juli bis zum 9. August und die Paralympischen Spiele vom 25. August bis zum 6. September stattfinden. (sda/dpa)
16:38
Barcelona und Sponsor spenden 30'000 Masken
Der FC Barcelona hat 30'000 Schutzmasken an die katalanische Regierung geliefert, um damit beim Kampf gegen die Corona-Krise zu helfen. Das teilte der Klub am Samstag mit. Die Masken seien in China produziert und vom Unternehmen Taiping gespendet worden, hiess es in einer Mitteilung. Die Versicherung gehört zu den Sponsoren des Vereins für den chinesischen Markt. (sda/dpa)
epa08274317 FC Barcelona's Gerard Pique (L) performs during his team's training session at Sant Joan Despi sports complex near Barcelona, Spain, 06 March 2020. FC Barcelona will face Real So ...
Bild: EPA
16:06
Airbus bringt Millionen Schutzmasken aus China nach Europa
Für den Kampf gegen die Corona-Pandemie ist am Samstag ein Flugzeug mit rund vier Millionen Schutzmasken im spanischen Getafe in der Nähe von Madrid gelandet. Das Material soll in Spanien, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien verteilt werden, wie der Luftfahrtkonzern Airbus mitteilte.

Die Maschine des Typs A330-200 sei am Donnerstag in Spanien gestartet, am Freitag in Tianjin im Nordosten Chinas gelandet und mit den Masken beladen umgehend nach Spanien zurückgekehrt. Bereits in den vergangenen Tagen habe das Unternehmen Flüge zwischen Europa und China organisiert, um zahlreiche europäische Spitäler mit Masken zu versorgen, hiess es. (sda/dpa)
Ankunft von dringend benoetigten Schutzmasken mit Filter zur Vorbeugung einer Infektion mit dem CoronaVirus COVID-19 in einer Apotheke in Stabio, am Mittwoch, 26. Februar 2020. (KEYSTONE/Ti-Press/Davi ...
Bild: Ti-PRESS
15:23
Agnelli sieht existenzielle Bedrohung für Europas Fussball
Andrea Agnelli, der Präsident der Europäischen Fussball-Clubvereinigung ECA sieht eine «existenzielle Bedrohung» des europäischen Fussballs durch die Corona-Pandemie.

«Weil der Fussball suspendiert ist, sind das auch unsere Einnahmen, von denen wir abhängen, um unsere Spieler, das Personal und andere operative Kosten zu bezahlen. Niemand ist immun», schrieb Agnelli in einem Brief an die ECA-Mitglieder, aus dem die italienische Nachrichtenagentur Ansa zitierte.

Der Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin erklärte, für die ECA gebe es zwei klare Ziele. Es gelte, eine «realistische Strategie» zu definieren, um auf nationaler und europäischer Ebene den Spielbetrieb wieder aufzunehmen und dabei Gesundheit von Publikum und Spielern voranzustellen. Ausserdem sei wichtig, den Klubs in dieser schwierigen Phase zu helfen, ihre Bilanzen zu managen.

Nach Ansicht Agnellis sind die Verschiebung der Europameisterschaft und der Finals der Champions League und der Europa League «erst ein Anfang». So werde beispielsweise auf Ebene der UEFA bereits über ein möglichen neues Kalendermodell diskutiert. (sda)
epa07832149 Italy's Andrea Agnelli, chairman of the European Club Association (ECA), speaks during a press conference after the general assembly of the ECA in Geneva, Switzerland, 10 September 20 ...
Bild: EPA
15:01
Russland schliesst Einkaufszentren und Parks in Moskau
Russland verschärft seine Anstrengungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Seit Samstag sind in Moskau alle Einkaufszentren, Restaurants und grösseren Parks für mindestens eine Woche geschlossen. So etwas gab es seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr.

In Bussen, U-Bahnen und auf den Strassen waren weniger Menschen in der grössten Stadt Europas unterwegs als sonst. Dennoch zog es bei frühlingshaftem Wetter viele Menschen an die frische Luft.

Die Vertreterin der Weltgesundheitsorganisation in Russland, Melita Vujnovic, beklagte der Staatsagentur Tass zufolge, dass viele Menschen nicht wenigstens zwei Meter Abstand voneinander nehmen: «Ich bin gerade durch Moskau gefahren, und der Anblick schmerzt.»

In Russland gibt es noch vergleichsweise wenige Corona-Fälle, doch deren Zahl steigt rasant: Am Samstag wurden mehr als 1264 Infizierte offiziell registriert. Gegen die Ausbreitung des Virus desinfizierten Spezialisten am Samstag viele Trottoirs und Strassen.

Im Kampf gegen die hochansteckende Krankheit werden die Russen von Montag an in siebentägige Zwangferien geschickt. Ausserdem gibt es keine Flüge und Zugverbindungen mehr ins Ausland.

Am Samstag wurden deshalb rund 600 in der Ukraine gestrandete Russen mit einem Sonderzug nach Moskau gebracht. Die Staatsagentur Ria Nowosti meldete unter Berufung auf Quellen, es werde nun erwogen, auch alle Flüge und Züge im grössten Land der Erde vorübergehend zu stoppen. (sda/dpa)
13:38
Einzige katholische Kirche in Afghanistan geschlossen
Die Kapelle der italienischen Botschaft in Kabul, einziges katholisches Gotteshaus in Afghanistan, hat ihre Gottesdienste wegen der Corona-Krise eingestellt. Das meldete der vatikanische Pressedienst Fides am Samstag laut Kathpress unter Berufung auf Giovanni Scalese, Leiter der katholischen Mission in dem Land.

Nach vatikanischen Angaben leben unter den schätzungsweise 36 Millionen Einwohnern Afghanistans etwa 210 Katholiken. Scalese sagte dem Pressedienst, er habe Ende Februar seine Gemeindemitglieder über Schutzmassnahmen informiert und vergangenen Montag die vorerst letzte Messe gemeinsam mit Ordensfrauen in der Botschaftskapelle gefeiert.

Bereits in den vergangenen Wochen sei die Zahl der Gottesdienstteilnehmer merklich zurückgegangen, weil viele der Auslandskatholiken in ihre Heimatländer zurückgekehrt seien, sagte der Barnabiten-Pater.

Seit Bekanntwerden der ersten Infektionen in Kabul sei der Botschaftskomplex geschlossen. Der Meldung zufolge zählte das Land am Freitag 80 registrierte Corona-Fälle, unter ihnen zwei Diplomaten und vier italienische Soldaten. Afghanistan verfügt nicht über angemessene medizinische Strukturen für eine mögliche Krise; die innenpolitische Lage ist prekär. (sda/apa)
13:35
Irakischer Geistlicher: Homo-Ehen sind mit Grund für Corona-Krise
Im Irak hat der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr gleichgeschlechtliche Ehen als einen der Gründe für die Ausbreitung des Coronavirus bezeichnet. «Ich rufe deshalb alle Regierungen dazu auf, dieses Gesetz (zur Legalisierung von Homo-Ehen) unmittelbar und ohne Zögern aufzuheben», schrieb Al-Sadr am Samstag bei Twitter. Damit könnten sie auch Busse tun für ihre Schuld.

Homosexualität ist nach islamischem Glauben streng verboten. Im Irak, der mehrheitlich von Schiiten bewohnt wird, steht gleichgeschlechtlicher Sex zwar nicht explizit unter Strafe.

Irakische Behörden nutzen aber Gesetze zu Prostitution und zum Erhalt der öffentlichen Ordnung, um zu bestrafen. Menschenrechtler werfen der Regierung zudem vor, insbesondere schwule Männer nicht ausreichend vor Verfolgung zu schützen.

Im Irak haben sich nach offiziellen Angaben bisher rund 500 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 42 Menschen sind nach einer Erkrankung an Covid-19 verstorben. (sda/dpa)
13:33
Polizei schiesst mit Gummimunition auf Drängler vor Supermarkt
Südafrikanische Polizisten haben mit Gummimantelmunition auf Menschen gefeuert, die sich trotz der Corona-Sicherheitsvorschriften vor einem Supermarkt drängelten. Ein AFP-Fotograf beobachtete, wie rund 200 bis 300 Menschen am Samstagmorgen vor einem Geschäft im Johannesburger Stadtteil Yeoville Schlange standen. Im Kampf um ihren Platz in der Menge hielten viele dabei den wegen des Coronavirus vorgeschriebenen Sicherheitsabstand nicht ein.

Daraufhin fuhren zehn Streifenwagen der Polizei vor, die Beamten schossen mit Gummimunition in Richtung der Menschen. In der Menge brach Durcheinander aus, flüchtende Menschen rannten einander um, eine Frau mit Baby auf dem Rücken stürzte zu Boden.

In Südafrika gilt seit Freitag eine dreiwöchige Ausgangssperre, deren Einhaltung von Polizei und Militär überwacht wird. Viele Bewohner, vor allem in armen Vierteln, verstossen jedoch gegen die Auflagen.

Nach offiziellen Zahlen infizierten sich in Südafrika bislang mehr als 1000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus, zwei Menschen starben. (sda/afp)
12:45
Spanien meldet 832 Corona-Tote binnen 24 Stunden
In Spanien hat die Zahl der Toten durch die Corona-Pandemie einen traurigen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden starben 832 Menschen – so viele wie nie zuvor an einem Tag, wie die Regierung am Samstag mitteilte. Damit starben in Spanien bislang insgesamt 5690 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19. Die Zahl der Infizierten stieg auf mehr als 72'000.

Spanien ist nach Italien das Land, das weltweit die meisten Toten durch die Pandemie zu beklagen hat. Die Tests auf eine Infektion werden derzeit deutlich ausgeweitet.

Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Zahlen vom Samstag haben sich mittlerweile weltweit mehr als 600'000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Knapp 28'000 Menschen starben. Betroffen sind 183 Länder und Gebiete.

Die Zahlen bilden aber nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fallzahlen ab, da viele Länder lediglich die Patienten registrieren, die im Spital behandelt werden müssen. (sda/afp)
12:42
Uno fordern dringend Waffenruhe in Syrien wegen erster Coronafälle
Die Vereinten Nationen haben angesichts der ersten Fälle von Erkrankungen mit der Lungenkrankheit Covid-19 in Syrien zu einer Waffenruhe aufgerufen. Es gelte, eine weitere Katastrophe zu verhindern, sagte der Chef der Uno-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, am Samstag in Genf.

Nach neun Jahren Bürgerkrieg seien viele Gesundheitseinrichtungen zerstört, ausserdem hätten 70 Prozent der Menschen, die einst im Gesundheitswesen gearbeitet hätten, das Land verlassen, warnte Pinheiro. Die Kommission unterstrich, dass vor allem die Angriffe auf Helfer, Kliniken und Arznei-Transporte sofort eingestellt werden müssten.

Zu den besonders Gefährdeten zählen demnach die 6,5 Millionen Menschen, die in Syrien ausserhalb ihrer Heimatorte unter oft schlimmen hygienischen Bedingungen leben müssten.

Durch Luftangriffe der syrischen Armee und des Verbündeten Russland sind viele Spitäler zerstört worden. Verbreitet sich das Virus, drohen auch die verbliebenen Einrichtungen zusammenzubrechen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der Rebellenprovinz Idlib mit flächendeckenden Tests begonnen. Auch dringend benötigte Schutzkleidung wird dorthin gebracht. (sda/dpa)
epa08313219 Volunteers from Violet Organization prepare to disinfect shelters as precautionary against coronavirus in Idlib, Syria, 20 March 2020 (issued 22 March 2020). EPA/YAHYA NEMAH
Bild: EPA
12:16
Italien überlegt Notstandseinkommen für alle
Angesichts des mehrwöchigen Produktionsstopps infolge der Coronavirus-Epidemie prüft Italien die Einführung eines «Notstandseinkommens» für alle Bürger. «Wir wollen jedem Bürger ein Einkommen garantieren. Wir können das Notstandseinkommen nennen und es soll solange bezogen werden, bis Normalität wieder eintritt», sagte Italiens Vize-Wirtschaftsministerin Laura Castelli.

Zugleich überlegt die italienische Regierung eine Vereinfachung der Prozeduren für den Zugang der 2019 eingeführten Mindestsicherung für einkommensschwache Familien. Die Regierung wolle den Bürgern einen «würdevollen Betrag» garantieren, erklärte Castelli im Interview mit der italienischen Tageszeitung «La Stampa».

Für die Ausdehnung einer Mindestsicherung spricht sich auch der Minister für Süditalien Giuseppe Provenzano aus. Er warnte, dass der wirtschaftlich benachteiligte Süden Italiens zu einem «sozialen Pulverfass» werden könnte, sollte der Produktionsstopp noch länger dauern. «Diese Krise hat in einer Zeit begonnen, in der es bereits tiefe Unterschiede im Land gibt», sagte der Minister im Interview mit der römischen Tageszeitung «La Repubblica».

Wichtig sei es, auch viele Selbstständige zu unterstützen, die wegen der Krise ihr Einkommen verloren haben. «Wir müssen ein würdevolles Einkommen garantieren», hielt der Minister fest (sda/apa)
11:41
Zahl der Corona-Toten im Iran auf mehr als 2500 gestiegen
Im Iran ist die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf mehr als 2500 gestiegen. 139 weitere Menschen seien seit Freitag an den Folgen ihrer Coronavirus-Infektion gestorben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Samstag in Teheran.

Innerhalb von 24 Stunden seien zudem 3076 neue Infektionsfälle registriert worden, sagte der Sprecher Kianusch Dschahanpur. Die Gesamtzahl der Infektionen liege damit bei 35'408.

Teheran hat strikte Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie verhängt. Unter anderem wurden Versammlungen und Inlandreisen verboten. Im Staatsfernsehen war am Freitag zu sehen, wie Polizisten an den Zufahrtsstrassen zu Teheran Autofahrer kontrollierten. Bewohner Teherans dürfen die Stadt nicht verlassen; wer seinen Wohnort andernorts hat, darf ihn nicht betreten.

Zuvor waren bereits landesweit Schulen, Universitäten und wichtige Pilgerstätten geschlossen worden. Die zentralen Freitagsgebete wurden abgesagt und das Parlament vorübergehend geschlossen. (sda/afp)
epa08255631 An anti-government protester wears a face mask during a protest in front of the Lebanese Ministry of Health under the slogan 'Our life is not a toy in your hands' in Beirut, Leba ...
Bild: EPA
11:34
Auch Spanien ruft Militär zum Transport der Leichen
Nach Italien wird auch im schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien das Militär beim Transport der Leichen helfen. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Samstag im Amtsblatt mit.

Die Streitkräfte würden wegen der grossen Zahl der Toten und des Fehlens verfügbarer Bestattungsinstitute während der Dauer des Alarmzustandes eingesetzt, hiess es.

Wegen der vielen Todesopfer war zuletzt bereits die Eishalle in Madrid zum Leichenhaus umfunktioniert worden. Die Regierung hat den Alarmzustand und die strenge Ausgangssperre um weitere zwei Wochen bis zum 11. April verlängert. Spanien ist nach Italien das am schwersten von der Krise betroffene Land Europas. (sda/dpa)
11:09
Von der Leyen fürchtet in der Corona-Krise um Zusammenhalt der EU
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fürchtet in der Corona-Krise um den Zusammenhalt der Europäischen Union. Nach der Einführung von Grenzkontrollen habe das Schengen-Abkommen für freien Reiseverkehr auf der Kippe gestanden, sagte von der Leyen in einem Interview der Nachrichtenaagentur DPA.

Nun sähen alle, dass sich die Staaten durch extreme Abschottung selbst am meisten schadeten. «Wir haben es selbst in der Hand», sagte die Kommissionschefin. «Wir haben anfangs in den Abgrund geschaut, aber wir haben in dieser Krise auch wieder rasch das Positive und den Zusammenhalt gesehen. Ich sehe viele ermutigende Zeichen, dass die Europäer erkennen, wie kostbar unsere Gemeinschaft ist.»

Die Grenzschliessungen einzelner EU-Staaten hätten das Coronavirus nicht aufgehalten, aber vielen Firmen sehr geschadet und wichtige Lieferketten in Europa unterbrochen, sagte von der Leyen. Dabei habe nur der Binnenmarkt die EU so wohlhabend und stark gemacht.

Nun wachse die Erkenntnis wieder, dass jeder Mitgliedsstaat mit gegenseitiger Hilfe bessere Karten habe. «Deswegen liegt in dieser grossen Krise auch die Chance, dass sich Europa noch einmal neu erfindet», sagte von der Leyen. (sda/dpa)
epa08283513 European Commission President Ursula Von Der Leyen gives a press statement on Coronavirus/ COVID-19 at the European Council, in Brussels, Belgium, 10 March 2020. EPA/STEPHANIE LECOCQ
Bild: EPA
9:43
Mattarella geht viral
Italiens Präsident Sergio Mattarella hat sich in einer ungewollt komischen Situation die Sympathie seiner Landsleute zugezogen, als er sich am Freitag für eine Ansprache im Fernsehen vorbereitete.

Als sich der in Italien äusserst respektierte Staatschef hüstelte und räusperte, ertönte die Stimme seines Beraters Giovanni Grasso aus dem Off. Grasso forderte Mattarella auf, eine rebellische Haarsträhne zu glätten.

Der 78-jährige Präsident kam der Aufforderung zunächst ohne grosse Überzeugung nach und erklärte dann: «Eh Giovanni, auch ich gehe nicht mehr zum Friseur.»

Mattarellas Auftritt wurde in allen Medien übertragen, ohne dass die fragliche Szene, die nicht zur Sendung bestimmt war, herausgeschnitten wurde. Der Präsidentenpalast entschuldigte sich später für den Fehler. In Onlinenetzwerken sorgte die Szene dagegen für Erheiterung: Der Hashtag #ehGiovanni verbreitete sich rasend schnell. (sda/afp)
9:07
Tausende auf dem Heimweg
In ganz Indien herrscht seit Mitte Woche eine strikte Ausgangssperre. Das zweitgrösste Land der Welt befindet sich im Lockdown. Millionen von Menschen fürchten nun um ihre Existenz.

Fotos der Nachrichtenagentur AFP zeigen, wie tausende Arbeitsmigranten zurück in ihre Heimatdorf laufen. Normalerweise arbeiten sie in den grossen Städten als Tagelöhner.

Oftmals müssen sie hunderte von Kilometer zu Fuss zurücklegen, viele von ihnen haben seit Tagen keine richtige Mahlzeit mehr gegessen. Die indische Regierung hat nun versprochen, hunderte Food-Camps aufzustellen, die gratis Essen abgeben.

7:10
Deutschland hilft Italien
Wegen der dramatischen Notlage in norditalienischen Spitälern aufgrund der Coronavirus-Krise fliegt die deutsche Luftwaffe einige Patienten nach Deutschland aus. Der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation der deutschen Bundeswehr, solle am Samstag sechs schwererkrankte Italiener von Bergamo nach Köln bringen.

Die Maschine sei am Morgen in Köln gestartet, sagte ein Sprecher am Samstag. «In Zeiten grösster Not ist es selbstverständlich, dass wir unseren Freunden zur Seite stehen», sagte zudem die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bezüglich des Einsatzes. «Deshalb holen wir mit unserer fliegenden Intensivstation der Luftwaffe jetzt Schwerstkranke aus Italien zur Behandlung nach Deutschland. Das ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Europa muss zusammenhalten.» (sda/dpa)
05:24
Coronavirus-Schnelltest in den USA zugelassen
In den USA ist ein Schnelltest zugelassen worden, der innerhalb weniger Minuten eine Infizierung mit dem neuartigen Coronavirus nachweisen soll. Die Test-Kits würden von einem mobilen Labor ausgewertet, das nur etwa so gross sei wie ein Toaster, teilte der Hersteller Abbott am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Der Test stelle innerhalb von fünf Minuten fest, ob eine Probe mit Sars-CoV-2 infiziert sei. Ein gesichertes negatives Ergebnis dauere 13 Minuten, hiess es weiter. Dank der geringen Abmessungen könne der Schnelltest ausserhalb von Spitälern in besonders betroffen Gebieten eingesetzt werden, sagte Abbott-Chef Robert Ford.

Die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA erklärte, der Test sei im Rahmen eines Dringlichkeitsverfahrens bis auf Widerruf zugelassen worden. Der Hersteller erklärte, innerhalb eines Monats rund fünf Millionen Tests produzieren zu wollen. (sda/dpa/afp)
05:19
Rekordanstieg der Fallzahlen in USA
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in den USA ist am Freitag so stark angestiegen, wie noch nie zuvor an einem Tag. Die Behörden meldeten rund 18'000 neue Erkrankungen. Damit wächst die Zahl der bekannten Fälle auf mehr als 103'000. Insgesamt sind jetzt rund 1700 Todesfälle infolge des Coronavirus gemeldet.

Die USA verzeichnen die meisten bestätigten Ansteckungen weltweit. Erst am Donnerstag hatte das Land mit seinen Fallzahlen China und Italien überholt - die beiden Pandemie-Brennpunkte in Asien und Europa.

Ärzte und Pfleger schlugen angesichts eines Patientenansturms vielerorts Alarm. Das medizinische Personal forderte mehr Schutzausrüstung. In New York, New Orleans, Detroit und anderen Brennpunkt-Städten warnten Mediziner vor einem Mangel an qualifiziertem Personal, Arzneimitteln und medizinischer Ausrüstung. Vor allem würden für die Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Atemwegserkrankung Covid-19 mehr Beatmungsgeräte benötigt, hiess es. (sda/apa/reu)
epa08327510 A healthcare professional from AFC Urgent Care waits for the next patient during a day of Covid-19 testing in the parking lot of their location in North Andover, Massachusetts, USA 27 Marc ...
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4:20
Erstes Todesopfer in Jordanien
Nun ist auch in Jordanien das erste Coronavirus-Todesopfer registriert worden. Eine 83-jährige Frau, die auch an einer Blutvergiftung gelitten habe, sei an Covid-19 gestorben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Petra am Samstag unter Berufung auf das Prinz-Hamsah-Spital.

In Jordanien sind 212 Coronavirus-Fälle registriert. Am Mittwoch hatte das Königreich mitgeteilt, seine am vergangenen Samstag verkündete unbefristete Ausgangssperre lockern zu wollen - kleine Geschäfte für Grundbedarfsgüter dürften wieder geöffnet werden. (sda/dpa/reu)
03:54
Tom Hanks zurück in den USA
Nach seiner zweiwöchigen Coronavirus-Quarantäne in Australien ist das Schauspieler-Ehepaar Tom Hanks und Rita Wilson zurück in den USA. Das Promiportal TMZ und die «New York Post» berichteten am Freitag (Ortszeit), die beiden seien per Privatjet in Los Angeles angekommen.

Die zwei Personen könnten nicht glücklicher aussehen, hiess es weiter. Laut «New York Post» kniete der 63-jährige Oscar-Preisträger («Philadelphia») auf der Landebahn des Flughafens nieder und tanzte anschliessend.

Vor gut zwei Wochen hatten Hanks und Wilson als erstes Promi-Paar ihre Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus bekanntgegeben. Zunächst aus einem Spital in Australien und später aus der Selbstisolierung in ihrem Haus meldete sich das Paar mehrmals mit Updates über seinen Zustand. (sda/dpa)
FILE - In this Feb. 9, 2020 file photo, Tom Hanks, left, and Rita Wilson arrive at the Oscars at the Dolby Theatre in Los Angeles. The couple have tested positive for the coronavirus, the actor said i ...
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03:24
Macron fordert mehr europäische Solidarität
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in der Debatte über «Corona-Bonds» mehr europäische Solidarität angemahnt. «Wir werden diese Krise nicht ohne eine starke europäische Solidarität in Bezug auf Gesundheits- und Haushaltsfragen überwinden».

Neun EU-Länder, unter ihnen Frankreich und Italien, hatten am Mittwoch in einem Schreiben an EU-Ratspräsident Charles Michel ein «gemeinsames Schuldeninstrument» zur Bekämpfung der Coronavirus-Krise gefordert. Deutschland stemmt sich seit Jahren gegen Forderungen nach Eurobonds zur Vergemeinschaftung von Schulden.

Die EU müsse gemeinsam handeln, um die Kosten dieser schweren Krise zu schulten, sagte Macron. Dies könne über ein «gemeinsames Schuldeninstrument» oder eine Aufstockung des EU-Haushalts zur Unterstützung der am schwersten betroffenen Länder geschehen. Die Summe sei zweitrangig. Es sei wichtig, ein Zeichen zu setzen. Trotz der Zurückhaltung Deutschlands und anderer Länder «müssen wir diesen Kampf fortführen», sagte Macron. (sda/afp)
epa08322723 French President Emmanuel Macron delivers a speech after the visit of the military field hospital outside the Emile Muller Hospital in Mulhouse, eastern France, 25 March 2020, on the tenth ...
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02:39: Auch Irland verhängt Ausgangssperre
Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie ist in Irland in der Nacht zum Samstag eine Ausgangssperre in Kraft getreten. «Jeder muss zu Hause bleiben, unter allen Umständen», sagte Regierungschef Leo Varadkar am Freitagabend, als er die Massnahme verkündete.

Die Regelung gilt bis zum 12. April. Die Iren dürfen demnach nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen, etwa zum Arbeiten, für Arztbesuche oder für Lebensmitteleinkäufe. Auch sportliche Betätigung an der frischen Luft in der Nähe der eigenen Wohnung sei gestattet, hiess es. Treffen ausserhalb der Familie seien hingegen verboten. (sda/afp)
01:25
China beendet Isolation von Wuhan
In der chinesischen Stadt Wuhan kehrt allmählich der Alltag zurück: Die Isolation der Millionenmetropole, die als Ausgangspunkt der Coronavirus-Pandemie gilt, ist am Samstag (Ortszeit) beendet worden.

Die Einreise in die Hauptstadt der Provinz Hubei ist nun wieder erlaubt, während das Ausreiseverbot noch bis zum 8. April gilt. Der U-Bahnverkehr rollte am Samstag wieder an und die ersten Einkaufszentren werden in der kommenden Woche ihre Pforten öffnen.

In den vergangenen Tagen waren bereits die Banken in Wuhan wiedereröffnet worden und auch die Linienbusse in der Stadt nahmen ihren Betrieb auf. Die Bewohner sind aber weiterhin aufgerufen, keine unnötigen Fahrten anzutreten und ältere Menschen sollen den Nahverkehr meiden. Die Abriegelung der Provinz Hubei war bereits am Dienstag weitgehend aufgehoben worden. (sda/afp/reu)
epa08327885 A passenger wearing a mask poses for a photo while riding the subway train in Wuhan, Hubei Province, China, 28 March 2020. The city of Wuhan, China's epicentre of the coronavirus outb ...
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22:54
Boliviens grösste Mine unterbricht Arbeit wegen Coronavirus
Boliviens San Cristóbal-Mine in Potosí, die über eines der grössten Zink-, Blei- und Silbervorkommen der Welt verfügt, hat wegen der verschärften Massnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie vorübergehend den Betrieb eingestellt.

Dies gab ihr Betreiber Minera San Cristóbal in einer Erklärung «angesichts der Bestimmungen der Regierung und der Sorge um die Gesundheit und das Leben der Arbeitnehmer» am Freitag bekannt. Minera San Cristóbal ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des japanischen Sumitomo-Konzerns.

Die bolivianische Übergangspräsidentin Jeanine Áñez hatte am Mittwoch den Gesundheitsnotstand ausgerufen, der von Donnerstag an bis zum 15. April gelten sollte. Die neuen Einschränkungen sahen vor, die Grenze komplett zu schliessen und die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung enorm einzuschränken. (sda/dpa)
Führt seit dem Rücktritt von Präsident Evo Morales die Übergangsregierung in Bolivien an: die Rechtsgerichtete Jeanine Áñez. (Archivbild)
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22:22
Auch Simbabwe verkündet Ausgangssperre wegen Corona-Krise
Als Reaktion auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Simbabwe hat nun auch die Regierung in dem Krisenland im südlichen Afrika eine nationale Ausgangssperre verhängt. Diese gelte ab Montag für 21 Tage, verkündete Präsident Emmerson Mnangagwa am Freitag.

In dem Land mit rund 14 Millionen Einwohnern, das in einer schweren Wirtschaftskrise steckt, wurden bislang fünf Fälle von Covid-19 bestätigt, ein Menschen ist an der Krankheit gestorben.

Auch in dem bei Touristen beliebten Namibia sollte noch am Freitag eine Ausgangssperre in einigen Landesteilen beginnen. Diese werde «später» auf das ganze Land ausgeweitet, sagte Staatschef Hage Geingob, ohne Details zu nennen. Im Nachbarland Südafrika begann bereits am Donnerstagabend eine landesweite Ausgangssperre, um die Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 einzudämmen. (sda/dpa)
epa08306462 Zimbabwe's President Emmerson Mnangagwa speaks at the launch of the Covid -19 Preparedness and Response Plan at the State House in Harare, Zimbabwe, 19 March 2020. There is no confirm ...
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21:39
Für Beatmungsgeräte: Trump aktiviert Kriegswirtschaftsgesetz
US-Präsident Donald Trump hat in der Coronavirus-Krise ein Kriegswirtschaftsgesetz aktiviert, um den Autobauer General Motors zur Produktion von Beatmungsgeräten zu zwingen. General Motors (GM) habe «Zeit verschwendet», erklärte Trump am Freitag.

Er setze deswegen den sogenannten «Defence Production Act» ein. Das Gesundheitsministerium könne damit von General Motors verlangen, Regierungsaufträge für Beatmungsgeräte «anzunehmen, auszuführen und ihnen Vorrang einzuräumen».

Das Gesetz wurde 1950 während des Koreakriegs beschlossen. Mit ihm kann die US-Regierung in Krisenzeiten Unternehmen verpflichten, bestimmte Aufträge anzunehmen. Trump hatte das Gesetz bereits vor zehn Tagen ins Gespräch gebracht, war vor einer tatsächlichen Anwendung zunächst aber zurückgeschreckt.

Zuletzt war der Druck auf den Präsidenten gewachsen, dieses Mittel angesichts des Mangels an medizinischem Material einzusetzen. Trump ist wiederholt vorgeworfen worden, nicht entschlossen genug gegen die Pandemie vorzugehen.

«Das heutige Vorgehen wird helfen, eine schnelle Produktion von Beatmungsgeräten sicherzustellen, die Leben von US-Bürgern retten werden», erklärte Trump am Freitag. Bisherige Verhandlungen mit GM seien zwar «produktiv» gewesen; der Kampf gegen das Coronavirus sei aber zu dringlich, um bei der Auftragsvergabe weiterhin den «normalen Weg» zu gehen.

Hilfspaket gebilligt

Trump unterzeichnete am Freitag ein massives Konjunkturpaket, mit dem rund 2 Billionen US-Dollar in die Wirtschaft gepumpt werden sollen. Trump teilte auf Twitter mit, er habe gerade «das grösste wirtschaftliche Hilfspaket in der amerikanischen Geschichte» unterschrieben.

Mit einem Volumen von 2,2 Billionen US-Dollar «wird dieses Gesetz die dringend benötigte Hilfe für die Familien, die Arbeiter und die Unternehmen unserer Nation bringen». Nur Stunden zuvor hatte nach dem von Trumps Republikanern dominierten Senat auch das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus den Gesetzesentwurf beschlossen.

Das Weisse Haus, die Republikaner und die Demokraten hatten sich erst nach zähen Verhandlungen auf das Konjunkturpaket einigen können. Das Volumen des Pakets entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Damit bekommen der Gesundheitssektor und besonders vom Coronavirus betroffene Staaten zusätzliche Milliardenbeträge.

Zudem soll es umgehend direkte Auszahlungen an die meisten Steuerzahler geben: Erwachsene sollen 1200 US-Dollar pro Person bekommen, zusätzlich soll es 500 US-Dollar pro Kind geben.

Ein wichtiger Bestandteil des Pakets sind auch Kredite für kleinere und mittlere Unternehmen von insgesamt rund 350 Milliarden Dollar, die zu bestimmten Bedingungen später erlassen werden können. Das Finanzministerium soll zudem noch 500 Milliarden Dollar für weitere Notkredite für Unternehmen zur Verfügung haben.

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte: «Unsere Nation steht heute vor einem wirtschaftlichen und gesundheitlichen Notstand von historischem Ausmass.» Die Abgeordneten votierten in einem vereinfachten und damit beschleunigten Verfahren, in dem einzelne Stimmen nicht erfasst wurden.

Nach Daten des US-Arbeitsministerium vom Donnerstag stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA in der Woche bis 21. März etwa um das Zehnfache von 282'000 auf rund 3,3 Millionen. Das war der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung. Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts. In der Vorwoche - zu Beginn der Epidemie in den USA - waren die Erstanträge nur um 70'000 auf 281'000 angestiegen.

Die USA haben inzwischen mit mehr als 94'000 Fällen die weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Infektionen. Mehr als 1400 Tote sind bislang verzeichnet. (sda/afp/dpa)
President Donald Trump speaks before signing the coronavirus stimulus relief package, at the White House, Friday, March 27, 2020, in Washington, as from left, Treasury Secretary Steven Mnuchin, Senate ...
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20:51
Italiens Präsident ruft EU zu Solidarität auf
Angesichts der zunehmenden Zahl von Coronavirus-Todesopfern hat der italienische Präsident Sergio Mattarella am Freitag in einem Appell an die EU zu Solidarität aufgerufen. Mattarella urgierte die EU zu «gemeinsamen Initiativen». «Ich hoffe, dass jeder voll begreift, wie akut die Bedrohung für Europa ist», sagte der Präsident.

Solidarität sei im gemeinsamen Interesse notwendig, meinte der Staatschef in seiner Videobotschaft an die Nation «Auch heute melden wir eine schmerzhaft hohe Zahl von Todesopfern», sagte der Präsident, der die Italiener aufrief, die Vorbeugungsmassnahmen streng einzuhalten, um eine weitere Ausbreitung der Epidemie zu bekämpfen.

Mattarella dankte den Sanitätern, die sich unermüdlich für die Kranken einsetzen. Er dankte auch den Sicherheitskräften und den Arbeitnehmern, die mit ihrem Engagement lebenswichtige Produktionen aufrechterhalten. Die ganze Welt bewundere Italiens Verantwortungsbewusstsein und Einsatz im Kampf gegen die Pandemie.

Zugleich müsse Italien bereits auch an den Neustart denken. «Wir müssen effiziente Instrumente gegen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten für die Zeit nach der Epidemie einsetzen. Beim Wiederaufbau hat unser Volk stets das Beste von sich gegeben», sagte Mattarella. (sda/apa)
epa08327302 Italian President, Sergio Mattarella, during the speech to the Nation about the COVID-19 Coronavirus emergency, at the Quirinale Palace in Rome, Italy, 27 March 2020. EPA/QUIRINALE PALACE  ...
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20:48
Belgien verlängert Ausgangssperre bis nach Ostern
Die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre in Belgien gilt noch mindestens bis nach den Osterferien. «Die Massnahmen werden um zwei Wochen bis zum 18. April verlängert», sagte Regierungschefin Sophie Wilmès am Freitag in Brüssel. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens sei derzeit die einzige Möglichkeit, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen.

Zudem sollen die Regeln strenger durchgesetzt und Verstösse stärker geahndet werden. Seit vergangenem Mittwoch dürfen die Menschen in Belgien nur in Ausnahmefällen, etwa für Arztbesuche und Lebensmitteleinkäufe, ihre Häuser verlassen und müssen dabei Mindestabstand halten.

Öffentliche Verkehrsmittel verkehren weiterhin und der Weg zur Arbeit ist nur erlaubt, wenn ein Arbeiten von zu Hause aus nicht möglich ist. Auch sportliche Betätigung an der frischen Luft ist gestattet - solange Distanz gewahrt wird.

Diese Vorgaben bleiben dieselben, die Durchsetzung soll aber deutlich strenger werden. Die Polizei habe nun das Recht, bei Verstössen auf der Stelle Bussgelder zu verhängen, sagte Regierungschefin Wilmès.

Auch Unternehmen sollen häufiger kontrolliert werden. Für sie gilt, dass Angestellten das Arbeiten von zu Hause wenn möglich erlaubt sein muss. Geschäfte und Arbeitgeber müssen in ihren Räumlichkeiten und beim betrieblichen Transport für die Einhaltung der Abstandsregeln sorgen - andernfalls drohen hohe Bussgelder und Zwangsschliessungen. Für Supermärkte gilt: Ein Kunde pro zehn Quadratmeter Ladenfläche.

Anders als in Frankreich, wo seit vergangenem Dienstag ebenfalls eine strenge Ausgangssperre gilt, müssen die Menschen in Belgien weiterhin nicht gegenüber den Sicherheitskräften ihren Aufenthalt auf der Strasse schriftlich begründen. Idee etwa der sportlichen Betätigung sei es, in Bewegung zu bleiben «und nicht, sich stundenlang im Park aufzuhalten», sagte Wilmès. Verstösse könnten also leicht festgestellt werden.

Belgien verzeichnete bislang 7284 bestätigte Ansteckungsfälle. 289 Menschen starben an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Auch wenn die Zahl der Ansteckungen mittlerweile etwas langsamer ansteige, «ist es noch viel zu früh, um zu sagen, dass die Epidemie unter Kontrolle ist», warnte die Regierungschefin. (sda/afp)
epa08327304 Belgian prime minister Sophie Wilmes (L) and Belgian regional Flemish prime minister Jan Jambon (R) attend a press conference following a National Security Council meeting on coronavirus i ...
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20:42
Bolsonaro kündigt Milliardenhilfen für Unternehmen an
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat Milliardenhilfen für von der Corona-Krise betroffene kleine und mittelständische Unternehmen angekündigt. Seine Regierung werde 40 Milliarden Real (sieben Milliarden Euro) für solche Betriebe zur Verfügung stellen, sagte Bolsonaro am Freitag bei einer Konferenz mit dem Chef der brasilianischen Notenbank.

«Unser Anliegen ist es, Arbeitsplätze zu erhalten», sagte Bolsonaro. In der Corona-Krise gebe es «zwei Wellen»: zunächst die Pandemie selbst und schliesslich die wirtschaftlichen Auswirkungen. «Wir tun alles, um das Ausmass dieser Wellen zu minimieren», betonte der rechtsradikale Staatschef.

In den kommenden zwei Monaten sollen kleine und mittelgrosse Unternehmen Kredite zu Niedrigzinsen aufnehmen können, um die Gehaltsfortzahlungen für ihre Mitarbeiter sicherstellen zu können. Im Gegenzug sollen sich die Betriebe verpflichten, in dieser Zeit keine Mitarbeiter zu entlassen. Nach Regierungsangaben soll das Hilfsprogramm rund 1,4 Millionen Unternehmen und 12,2 Millionen Beschäftigten durch die Krise helfen.

Am Donnerstagabend hatte das Parlament in Brasília einen Gesetzentwurf bewilligt, der eine einmalige Beihilfe in Höhe von 600 Real für Arbeitslose sowie im informellen Sektor Beschäftigte wie Strassenverkäufer vorsieht. Ursprünglich hatte die Regierung eine Beihilfe von nur 300 Real geplant.

Bolsonaro in der Kritik

Bolsonaro war in dieser Woche landesweit in die Kritik geraten, weil er die von Gouverneuren mehrerer Bundesstaaten verhängten Eindämmungsmassnahmen gegen das Coronavirus in Zweifel gezogen hatte. Der Staatschef warf den Gouverneuren vor, Brasilien in den Ruin zu treiben und «soziales Chaos» zu verursachen.

In einer Fernseh- und Radioansprache warf er den regionalen Behörden eine Politik der «verbrannten Erde» vor. Im Internet riefen Bolsonaro und sein Sohn Flavio zu einem Ende der Ausgangsbeschränkungen in mehreren Städten und Bundesstaaten auf.

Die Äusserungen vom Dienstag stiessen bei Ärzten, Behörden und auch unter Anhängern des Präsidenten auf scharfe Kritik. Sie warnten vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Bislang infizierten sich in Brasilien offiziellen Angaben zufolge etwa 3000 Menschen mit dem Erreger, 77 Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19. Wie hoch die Dunkelziffer ist, weiss niemand.

Bolsonaro hatte am Donnerstag zudem angedeutet, dass die brasilianische Bevölkerung gegen jede Art von Infektion resistenter sei als andere Nationen. «Der Brasilianer sollte ein Studienfach sein, er wird nie krank», sagte Bolsonaro. «Selbst wenn er in die Kanalisation eintaucht, passiert ihm nichts.» Tatsächlich wurde Brasilien in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Epidemien heimgesucht, darunter dem Dengue-Fieber und Zika. (sda/afp)
Brazil's President Jair Bolsonaro speaks to journalists about the new coronavirus at Planalto presidential palace in Brasilia, Brazil, Friday, March 27, 2020. Even as the new coronavirus cases mo ...
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19:58
Mangel an Schutzkleidung ist enorme Bedrohung
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird der Mangel an Schutzkleidung für das medizinische Personal immer mehr zu einem drängenden Problem. «Wenn das medizinische Personal in Gefahr ist, sind wir alle in Gefahr», warnte am Freitag in Genf der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Dies sei eine enorme Bedrohung.

«Der chronische globale Mangel an Schutzkleidung ist inzwischen eine der grössten Herausforderungen in unserer kollektiven Anstrengung, Leben zu retten» sagte Tedros. «Dieses Problem kann nur in internationaler Kooperation und Solidarität gelöst werden.» Tedros zufolge schickte die WHO bereits knapp zwei Millionen Stück Schutzkleidung in 74 Länder. Etwa ebenso viel solle demnächst an weitere 60 Staaten gehen.

Mit dem neuen Coronavirus sind inzwischen nachweislich mehr als eine halbe Million Menschen in aller Welt infiziert. Tedros warnte jedoch davor, Medikamente gegen das neuartige Coronavirus einzusetzen, deren Wirksamkeit bislang nicht nachgewiesen ist.

«Die Geschichte der Medizin ist voller Beispiele von Mitteln, die auf dem Papier und im Reagenzglas funktionierten, aber nicht im Menschen, oder die sogar schädlich waren», sagte er. Zudem könnten unkontrollierte Versuche Engpässe bei Medikamenten kreieren, die Patienten mit anderen Diagnosen dringend bräuchten.

Unter anderem hatte US-Präsident Donald Trump das Malariamittel Chloroquin ins Gespräch gebracht, und getwittert, es könne vielleicht bahnbrechende Ergebnisse bringen. Prompt versuchten Tausende in den USA, sich das Medikament zu besorgen.

Weltweit starteten am Freitag in mehr als 45 Ländern Tests mit vier Medikamenten oder Kombinationen von Medikamenten, sagte Tedros. Die ersten Patienten wurden in Norwegen und Spanien in die Studie aufgenommen. Es handelt sich um die «Solidaritätsstudie», die durch grosse Beteiligung schneller Ergebnisse bringen soll als herkömmliche klinische Studien. (sda/dpa)
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Director General of the World Health Organization (WHO), informs to the media about the update on COVID-19 (previously named novel coronavirus (2019-nCoV), during a new pre ...
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19:13
US-Repräsentantenhaus billigt 2,2-Billion-Dollar-Hilfspaket
Das US-Repräsentantenhaus hat am Freitag das Hilfspaket gegen die Corona-Krise im Umfang von 2,2 Billionen Dollar gebilligt. Damit es in Kraft tritt, muss es noch von US-Präsident Donald Trump unterschrieben werden. Dieser hat zugesagt, die entsprechenden Gesetze umgehend abzuzeichnen.

Angesichts der Verschärfung der Lage in den USA hat die Oppositionsführerin und Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, allerdings bereits vor dem Votum erklärt, zur Bekämpfung des Virus werde noch mehr Geld nötig sein.

Die USA haben bei der Anzahl der Infektionen mittlerweile China überholt, wo die Krankheit im Dezember erstmals auftrat. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bereits gewarnt, die USA könnten das globale Zentrum der Pandemie werden. (sda/reu)
House Speaker Nancy Pelosi of Calif. speaks before she signs the Coronavirus Aid, Relief, and Economic Security (CARES) Act. after it passed in the House on Capitol Hill, Friday, March 27, 2020., in W ...
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19:10
Papst spendet Sondersegen: "Wir sitzen alle im selben Boot"
Papst Franziskus hat im Zuge der Corona-Pandemie den Sondersegen «Urbi et Orbi» gespendet und die Menschen zu mehr Zusammenhalt in der Krise aufgerufen.

«Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Strassen und Städte gelegt. Sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt», sagte der Pontifex am Freitag vor dem menschenleeren Petersplatz in Rom.

«Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern.»

Der Segen «Urbi et Orbi» (der Stadt und dem Erdkreis) ist der wichtigste der katholischen Kirche und wird eigentlich nur zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Damit ist eine Generalabsolution, also der Straferlass bei Sünden, verbunden.

Angesichts der Corona-Krise entschied sich der Papst zu dem historischen Ereignis. Dabei sass der 83-jährige Franziskus alleine vor den Stufen des Petersdoms, Regen fiel über Rom. Der Petersplatz ist im Zuge der allgemeinen Ausgangssperre in Italien gesperrt. Für die Zeremonie wurde auch ein Pestkreuz geholt. Es war während der Pest 1522 durch Rom getragen worden.

Franziskus erinnerte die Menschen an ihre Verletzlichkeit. «Der Sturm legt unsere Verwundbarkeit bloss und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben», sagte der Papst. «Er macht sichtbar, wie wir die Dinge vernachlässigt und aufgegeben haben, die unser Leben und unsere Gemeinschaft nähren, erhalten und stark machen.» (sda/dpa)
Papst Franziskus hat im Zuge der Corona-Pandemie den Sondersegen "Urbi et Orbi" gespendet und die Menschen zu mehr Zusammenhalt in der Krise aufgerufen.
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18:50
Spielzeugfirma verkauft Plastikfiguren mit Mundschutz
Ein tschechischer Spielwarenhersteller reagiert kreativ auf die Coronavirus-Krise: Die Marke Igracek hat ihr Sortiment um Plastikfiguren erweitert, die einen Mundschutz tragen. Sie stellen Ärzte, Krankenpfleger und Feuerwehrleute, aber auch einfache Familienmitglieder dar.

Hintergrund ist, dass in Tschechien nach dem Willen der Regierung jeder in der Öffentlichkeit eine Mund- und Nasenbedeckung tragen muss.

«Das war ein spontaner Einfall», sagte Firmenchef Miroslav Kotik am Freitag der Agentur CTK. «Die Igracek-Figuren stellen die Menschen um uns herum dar - und die laufen jetzt mit einem Mundschutz herum.» Die Serie ist auf 20'000 Exemplare limitiert.

Damit es realistischer aussieht, griff man auf eine alte Spritzform aus Zeiten zurück, als die Figuren noch keine Nase hatten. Ein Teil des Verkaufspreises soll für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus gespendet werden.

Mit der Spielzeugfigur Igracek schuf die damalige Tschechoslowakei in den 1970er Jahren quasi das östliche Gegenstück zum westdeutschen Playmobil. Das Produkt war auch in den anderen sozialistischen Ostblockstaaten beliebt. Seit 2010 wird das Spielzeug in einer modernisierten Form in der Kleinstadt Nove Veseli, rund 125 Kilometer südöstlich von Prag, hergestellt. (sda/dpa)
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Coronavirus: Was du wissen musst
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Coronavirus: Was du wissen musst
Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 geht um die Welt. Was du darüber wissen musst.
quelle: ap / zoltan balogh
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Hier grillt eine Abgeordnete den Chefbeamten, bis er Corona-Gratistests verspricht
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218 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
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Antichrist
25.03.2020 12:53registriert März 2020
Es geht aufwärts. Pornhub premium ist gratis.
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Glenn Quagmire
25.03.2020 12:31registriert Juli 2015
Korrekt wäre: Spanien hat mehr Tote, als China offiziell angegeben hat.

Die Chinesen haben ein vielfaches mehr Opfer als alle anderen zusammen, aber das Regime verheimlicht das vor dem Westen und der eigenen Bevölkerung.
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Lunaral
26.03.2020 09:25registriert Juni 2015
China berichtet seit Tagen im Bezug auf Infektionszahlen nur von importierten Fällen und behauptet es gebe keine neuen lokalen Fälle mehr.
Wie ist so etwas möglich bei einer so grossen Bevölkerung? Absolut KEINE neuen lokalen Fälle? Infos aus China betrachte ich in normalen Zeiten bereits mit grosser Skepsis, aber dies scheint mir nun schlicht unvorstellbar und absurd.
Eure Meinung dazu?
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