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Swisscom startet 5G bereits dieses Jahr – obschon es noch gar keine Handys gibt

ZUM THEMA SWISSCOM STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG - A customer tests a mobile phone at a Swisscom Shop of the telecommunications provider Swisscom AG on Avenue Bergieres 42 in L ...
Swisscom rollt 2018 5G in der Schweiz aus. Handys sind aber noch keine verfügbar. Bild: KEYSTONE

Swisscom startet 5G früher – das sollten iPhone- und Android-User wissen

Das mobile Internet steht vor einer Revolution: Bei Apple laufen Tests für iPhones mit Intel-Modem. Einzelne Android-Hersteller dürften noch schneller sein.
22.02.2018, 05:4322.02.2018, 07:26
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Ursprünglich wollte Swisscom das superschnelle Handynetz 5G erst 2020 aufschalten. Doch jetzt gibt das Staatsunternehmen Gas: «Swisscom zieht den Termin vor und plant, 5G in der Schweiz bereits im vierten Quartal 2018 punktuell auszurollen», sagt der Swisscom-Netzchef Heinz Herren in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Mit dem früheren Einführungstermin von 5G setzt Swisscom die Konkurrenten Sunrise und Salt unter Druck.

So schnell ist 5G
Die neue Technologie verleiht dem Mobilfunk einen gewaltigen Geschwindigkeitsschub. Das Surfen von unterwegs im Internet wird etwa 100 Mal schneller als mit der jetzigen Spitzentechnologie 4G. Der Inhalt einer DVD liesse sich damit in wenigen Sekunden laden. Zudem werden die Antwortzeiten viel kürzer. Erst mit 5G ist autonomes Fahren mit vernetzten Autos möglich. (sda)

Momentan besitzt aber Swisscom noch nicht einmal die nötigen Lizenzen dafür, diese werden durch den Bund erst Mitte Jahr vergeben. Die Swisscom ist sicher, dass sie den Zuschlag erhält. «Der neue Zeitplan sieht nun vor, dass eine schweizweite Abdeckung mit 5G in zwei Jahren erreicht ist und nicht erst 2022.»

Derzeit sind Mobilfunktbetreiber weltweit in den Starlöchern. Bei den olympischen Spielen nutzen koreanische Anbieter 5G bereits versuchsweise. In der Schweiz sind aber bis Ende Jahr noch gar keine 5G-Handys verfügbar.

Im laufenden Jahr würden auch schon erste 5G-fähige Geräte lanciert, allerdings keine Mobiltelefone. «Es wird sich dabei wahrscheinlich um Router und USB-Sticks handeln, mit denen auf dem Laptop eine drahtlose Verbindung zum Internet hergestellt werden kann.»

 Der Swisscom-Netzchef erwartet, dass die Frequenzen in der zweiten Jahreshälfte wohl versteigert werden. Der neue Zeitplan von Swisscom setzt voraus, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen rasch angepasst werden. Der Ständerat befasst sich etwa Anfang März mit einer möglichen Lockerung der Strahlenschutzverordnung.

Apples geheime Experimente 

Seit letztem November wissen wir, dass der iPhone-Hersteller eng mit dem Chiphersteller Intel zusammenarbeitet, um seine iPhones mit einem 5G-Modem zu bestücken. Dies verriet angeblich ein Informant dem US-Magazin Fast Company.

Laut Bericht versucht der bei Mobilgeräten ins Hintertreffen geratene US-Chiplieferant, den grossen Konkurrenten Qualcomm bei den 5G-Modems zu überflügeln. Bei Intel arbeite «eine kleine Armee» an der Entwicklung der erforderlichen Technologie.

Die Fertigstellung des Modems würde den Plänen Apples für ein 5G-iPhone im Jahr 2019 oder 2020 entsprechen. Einzelne Android-Hersteller dürften schneller sein und und erste 5G-Smartphones noch vor Apple auf den Markt bringen.

5G-iPhones werden in der Lage sein, Verbindungsgeschwindigkeiten von 1 Gigabit pro Sekunde und darüber hinaus zu erreichen – das wird das mobile Internet revolutionieren und völlig neue Anwendungen ermöglichen.

Der Umstieg auf 5G sei allerdings technisch komplex und erfordere viel Koordination zwischen den Smartphone-Herstellern und den potentiellen Mobilfunk-Providern.

Ein Intel-Promo-Video zum mobilen Internet der Zukunft

(amü/dsc)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zeit_Genosse
22.02.2018 08:05registriert Februar 2014
Man sollte nicht nur die Filetstücke lizenzieren, sondern mit einer Auflage, dass der 5G-Betreiber mind. schweizweit ein 4G-Netz bieten muss, um eine 5G-Lizenz zu erhalten. Wenn man Service-Public privatisiert, müssen klare Konzessionen und Leitungsvereinbarungen bestehen. Es ist sehr zu begrüssen, dass die Schweiz in der Digitaltechnik schnell und führend ist. Das stärkt die Zukunftsfähigkeit der Schweiz und führt zu einer wirtschaftlichen Belebung und sichert bei Schlüsseltechnologien früh dabei zu sein.
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Political Incorrectness
22.02.2018 08:15registriert Juni 2016
Mitarbeiter: "Chef, was machen wir wegen dem VoIP-Desaster?"
Chef: "Lancieren wir halt 5G 2 Jahre früher, dann vergessen das die Leute."
Mitarbeiter: "Geniale Idee, Chef. Freue mich drauf! Und VoIP?"
Chef: "VoIP? 5G!"
437
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fabsli
22.02.2018 09:54registriert November 2016
Mimimimimi!
Kommt 5G: Sie sollen lieber 4G flächendeckend machen. Kommt 5G nicht: Sie sollen doch endlich was für die Zukunft tun und 5G bauen.
2010
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