Der Australier David Goodall ist 104-Jahre alt und in die Schweiz gekommen, um zu sterben. Er will dies mit Hilfe der Sterbehilfeorganisation Eternal Spirit der Ärztin Erika Preisig (60) tun, und zwar morgen Donnerstag im Sterbezimmer in Liestal.
Goodall hält es für ein Menschenrecht, dass er seinem langen Leben aktiv und bewusst ein Ende setzen kann. Das ist seine Botschaft, die er am Mittwochnachmittag vor den Medien vertrat. Goodall will öffentlichkeitswirksam zeigen, dass auch Sterbehilfe ein letzter würdevoller Schritt sein kann. «Ich denke, dass jeder über dem mittleren Alter das Recht haben sollte, sein Leben zu beenden, wann er möchte», sagte er in Liestal.
Doch was denkt jemand, der weiss, dass er im Verlaufe des kommenden Tages tot sein wird? Bekommt er keine Bedenken? Nein, sagt Goodall. Aber lieber wäre er in Australien gestorben, doch Sterbehilfe wie in der Schweiz ist down under verboten.
Morgen will seine Familie aus Paris anreisen und ihn im letzten Moment zur Seite stehen. Wer genau kommt, weiss Goodall aber nicht genau.
Kein Wunder: Nach einer guten halben Stunde wirkt Goodall sichtlich müde und sein Arzt schliesst die Medienkonferenz. Goodall wendet sich noch an seine Familie: «Ich schicke ihnen meine Liebe.» Dann wird er im Rollstuhl aus dem Raum gebracht.