Das Alterszentrum Schöftland wurde Ziel eines Cyber-Angriffs. Unbekannte schleusten eine Schadsoftware ins System der Institution ein und blockierten Bewohnerdaten. Für deren Rückgabe forderten die Hacker ein Lösegeld - das Altersheim liess sich erpressen.
Bund und Polizei raten dringend davon ab, Lösegelder zu bezahlen. Das amerikanische FBI etwa empfahl die Zahlung, weil die Verschlüsselung der Hacker nicht zu knacken sei.
Tatsache ist, das Alterszentrum Schöftland hat gezahlt. Und dafür seine Daten in vollem Umfang zurück erhalten. Zur Polizei ging die Institutsleitung erst später. Die AZ hat mit dem Verwaltungsratspräsident Hans Rudolf Würgler gesprochen. Er sagt: «Es war eine Risiko-Abwägung. Unser Aufwand, die Daten wieder herzustellen, wäre relativ hoch gewesen. Uns war bewusst, dass die Behörden davon abraten, zu zahlen.»
Trotzdem habe man sich nicht zuletzt auch auf Anraten des externen IT-Supporters entschieden, das Risiko einzugehen, am Ende trotz Zahlung doch ohne Daten dazustehen. Doch der Deal hat geklappt.
Das Alterszentrum konnte sämtliche Daten wieder entschlüsseln. Gezahlt hat man die unbekannten Hacker in der Cyber-Währung Bitcoin. Die Forderung betrug einen Bitcoin, was zum damaligen Zeitpunkt einem Wert von 7800 Dollar entsprach, wie Verwaltungsratspräsident Hans Rudolf Würgler sagt.
Bei einem Jahresumsatz von zehn Millionen Franken für die Institution eine tragbare Summe. «Wir haben keine Veranlassung gesehen, eine grosse Sache aus dem Vorfall zu machen, solange keine Gefährdung für Personen oder für den Betrieb bestand.»
(aargauerzeitung.ch)