- Ein Machtkampf in der Vereinsführung, Diskussionen um den Trainer, eine sportliche Negativserie und der drohende Abstiegskampf: Die Voraussetzungen für die Grasshoppers vor dem 270. Stadtzürcher Derby waren alles andere als gut. Doch der Rekordmeister liess sich von den internen Querelen der letzten Wochen nichts anmerken – im Gegenteil: Das Team von Murat Yakin stand dem Sieg näher.
- FCZ-Keeper Yanick Brecher verhinderte mit zwei Glanzparaden in der Schlussphase eine Niederlage für die Mannschaft von Ludovic Magnin. Der ehemalige Internationale bestritt als FCZ-Cheftrainer bereits sein drittes Derby innerhalb von zwei Monaten. Raphael Dwamena hatte den FCZ in der 28. Minute in Führung gebracht, Kenan Kodro erzielte mit seiner vierten Torchance innerhalb weniger Minuten den Ausgleich für die Grasshoppers (58.).
- Die Vorzeichen hatten nicht darauf hingedeutet, dass sich das Heimteam gegen die formstarken Gäste durchsetzen würde. Luzern war mit der Referenz von sechs Siegen aus acht Partien unter Seoane ins Berner Oberland gereist. Sie passten sich aber der Thuner Spielweise weitgehend an, agierten betont defensiv und legten den Fokus darauf, keinen Treffer zu kassieren. Mit entsprechend tiefem Unterhaltungswert präsentierte sich das Duell zumindest vor der Pause.
- Mit Dejan Sorgic sorgte ein ehemaliger FCL-Junior für die Entscheidung und den spielerischen Höhepunkt. Der in der Luzerner Agglomeration aufgewachsene Serbe erzielte zwölf Minuten vor Schluss das 1:0, indem er nach sehenswertem Dribbling und schönem Pass von Grégory Karlen den Ball ins Tor chippte. Am Ende war der FCL mit dem 0:1 noch gut bedient. Sandro Laupers Freistoss (87.) konnte Goalie Jonas Omlin spektakulär abwehren.
- Für Thun setzte sich mit dem zweiten Sieg in Folge der Aufwärtstrend der letzten Wochen fort. Chefcoach Marc Schneider legt seit dem 2:7-Debakel in Sitten am 11. März auch in den Trainings noch mehr Augenmerk auf die defensive Arbeit. Gegentreffer kassierten die Thuner seit dem letzten bei der besagten Kanterniederlage in nunmehr 280 Minuten keine mehr. In diesen drei Zu-Null-Spielen stand wieder der vor der Saison zur Nummer 2 degradierte Goalie Guillaume Faivre zwischen den Pfosten. (sda)
Zürich - Grasshoppers 1:1 (1:0)
14'196 Zuschauer. - SR Schnyder. -
Tore: 27. Dwamena (Marchesano) 1:0. 59. Kodro (Jeffren) 1:1.
Zürich: Brecher; Thelander, Palsson, Kryeziu; Winter (46. Rohner), Rüegg, Domgjoni, Schättin; Marchesano (82. Maouche); Dwamena (92. Odey), Frey.
Grasshoppers: Lindner; Sainsbury (86. Pnishi), Bergström, Zesiger; Lika, Basic, Taipi (76. Pusic), Doumbia; Lavanchy, Kodro; Djuricin (46. Jeffren).
Bemerkungen: Zürich ohne Alesevic, Bangura, Brunner, Rexhepi, Sarr, Schönbächler (alle verletzt), Nef und Pa Modou (gesperrt), Grasshoppers ohne Bajrami, Cvetkovic (beide verletzt) und Rhyner (gesperrt). Verwarnungen: 9. Zesiger. 26. Winter. 38. Doumbia (alle im nächsten Spiel gesperrt). 60. Domgjoni. 82. Bergström. 83. Kryeziu (alle wegen Fouls).
Thun - Luzern 1:0 (0:0)
5439 Zuschauer. - SR Schärer. -
Tor: 78. Sorgic (Karlen) 1:0.
Thun: Faivre; Glarner, Lauper, Sutter, Kablan; Tosetti, Karlen, Hediger, Ferreira (85. Da Silva); Sorgic (92. Facchinetti), Spielmann (71. Hunziker).
Luzern: Omlin; Grether, Knezevic, Cirkovic (44. Schindelholz), Sidler; Voca, Custodio; Schneuwly, Rodriguez (80. Juric), Vargas (71. Wolf); Demhasaj.
Bemerkungen: Thun ohne Bigler, Bürgy, Costanzo, Gelmi, Joss, Nikolic und Schwizer, Luzern ohne Feka, Gvilia, Kryeziu, Lucas, Schmid, Schulz, Schürpf und Schwegler (alle verletzt). Super-League-Debüt von Stefan Wolf (19). Verwarnung: 48. Kablan (Foul). (zap/sda)