Liebe Frau Freitag. Ich bin irgendwie in eine sehr sehr dumme Situation geraten.
Lieber Sebastian
Ja verzwickt, zugegeben. Aber ich sage Ihnen jetzt einfach mal, was mir als Erstes auffällt bei Ihrer Frage:
Sie schieben die Verantwortung ab, oder möchten Sie zumindest abschieben: Sie sind in eine dumme Situation geraten (passiv). Irgendwie. (Da sage ich jetzt mal nichts dazu.) Die Frau hat sich in Sie verliebt, Sie sind grundsätzlich mal unschuldig an der Verzwicktheit der Situation (passiv).
Wenn Sie in dieser passiven Haltung bleiben, können Sie weitermachen und zuschauen, wie alles den Bach hinabgeht. Ihre Freundschaft. Ihre Firma oder Ihr Arbeitsplatz. Und schlussendlich auch die Beziehung zur neuen Frau, weil es schwierig ist, auf verbrannter Erde was neues zu pflanzen.
Wenn Sie das Dilemma beenden wollen, müssen Sie die Sache in die Hand nehmen und Verantwortung übernehmen. Wie Sie das tun? Indem Sie sich einbringen in die Sache und mitentscheiden. Sich klar werden, was Sie eigentlich wollen und was nicht. So wie Sie es im Moment beschreiben, macht es mit ihnen. Kommen Sie also wieder ins Machen und Sie haben die Fäden Ihres Lebens wieder etwas in der Hand.
Wie Sie entscheiden sollen werde ich Ihnen nicht sagen, das müssen Sie schon selber wissen. Aber nur so viel: Denken Sie die Beziehung mit der Frau Ihres Freundes mal ein paar Jahre in die Zukunft. Stellen Sie sich vor, Sie sind 3 oder meinetwegen 5 Jahre zusammen. Der erste Rausch ist längst weg, der Alltag ist eingekehrt, der Sex und die körperliche Anziehung spielen nicht mehr die Rolle, die sie heute spielen. Fühlen Sie sich richtig rein und seien Sie knallhart ehrlich mit sich. Ist es das dann immer noch wert? Wenn ja: go for it. Wenn nicht, dann nicht.
Ganz herzlich, Ihre Kafi.
Kafi Freitag (40!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 11-jährigen Sohn in Zürich.
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