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5G-Netz: Westeuropa holt auf – technisches Manko bleibt

A radio mast for mobile communications is seen over the town of Bottrop, Germany, Tuesday, March 7, 2023. German mobile network operators have to reassess previously installed Chinese-made components  ...
Eine 5G-Antenne im deutschen Bottrop. Bild: keystone

Westeuropa holt bei 5G-Mobilfunk im internationalen Vergleich auf

26.06.2024, 09:5626.06.2024, 09:56

Jeder vierte Mobilfunkvertrag in Westeuropa enthält inzwischen die Möglichkeit, das schnellere 5G-Netz nutzen zu können. Mit einer Marktdurchdringung von 26 Prozent liegen die westeuropäischen Mobilfunkprovider im internationalen Vergleich nur auf dem vierten Platz.

In Führung liegt nach einer Analyse des Mobilfunkausrüsters Ericsson Nordamerika (59 Prozent) vor Nordostasien (41 Prozent) und der Region des Golfkooperationsrates (34 Prozent). Die Zahl der 5G-Mobilfunkverträge nimmt demnach in allen Regionen weltweit zu und erreicht zum Ende des ersten Quartals 2024 die Zahl von 1,7 Milliarden.

Der am Mittwoch in Stockholm veröffentlichte Ericsson Mobility Report prognostiziert für die Zukunft jedoch ein Kopf-an-Kopf-Rennen und einen Wechsel an den Spitzenpositionen. Bis 2029 erwartet die Studie, dass Westeuropa bei der 5G-Nutzung auf Platz drei aufholt, mit 86 Prozent aller Verträge direkt hinter Nordamerika (90 Prozent) und der Region des Golfkooperationsrates (89 Prozent). Nordostasien droht mit 80 Prozent zurückzufallen.

Deutlich höhere Datenübertragungsraten

Die fünfte Generation des Mobilfunks (5G) bietet deutlich höhere Datenübertragungsraten als die bisherigen Standards UMTS (3G) und LTE (4G). Zudem reduziert sich die Verzögerungszeit (Latenz), was 5G für Echtzeit-Anwendungen wie das Steuern von Maschinen aus der Ferne oder Telemedizin-Anwendungen nutzbar macht. 5G-Technik eignet sich auch besser als 3G oder 4G, um grosse Menschenmengen online zu bringen, etwa die Besucher in einem grossen Fussballstadion.

Laut Ericsson wird der Boom bei der 5G-Nutzung in Westeuropa durch ein technisches Manko gebremst. Die bisher häufig genutzten Frequenzen unterhalb von 1 Gigahertz ermöglichen zwar eine grossflächige Abdeckung, können jedoch bei Kapazität und Geschwindigkeit nicht mit den Frequenzen im mittleren Spektrum rund um 3,5 GHz mithalten.

Dies mindere die Nutzererfahrung, da zwischen dem «Klick» des Nutzers und dem Zeitpunkt, an dem ein Video abgespielt oder eine Webseite geladen wird, zu viel Zeit vergehe.

Technische Fortschritte verzeichnet Ericsson bei den Smartphones. Die Endgeräte unterstützen zunehmend 5G Standalone, die vollwertige Version von 5G.

Smartphones ab Android 13 und iPhones von Apple ab iOS 17 unterstützen zudem das sogenannte Network Slicing. Diese Technik teilt ein physikalisches Netz virtuell in verschiedene Teile (Slices) auf, um bestimmte Dienste wie die Übertragung von Videos im Netz bevorzugt zu behandeln. (rbu/sda/dpa)

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