Es ist die wichtigste Mobilfunkmesse des Jahres. Den Mobile World Congress in Barcelona lässt kaum ein Unternehmen aus, das seine Brötchen mit Smartphones, Tablets, Laptops oder anderen mobilen Geräten verdient. Hier präsentieren Sony, Nokia, Samsung und wie alle heissen die Gadgets, die 2017 ein Loch in unsere Portemonnaies reissen sollen. Kommen wir also ohne weitere Umschweife zu den Highlights.
Huawei aus China ist inzwischen nach Samsung und Apple die Nummer Drei im Smartphone-Markt – nicht zuletzt dank des Vorgängers P9, der 2016 mit seiner Dual-Kamera für Gesprächsstoff sorgte.
Das P10 kommt wiederum mit einer Dual-Kamera, die Huawei zusammen mit Leica entwickelt hat. Im neuen Modell soll vor allem die Front-Kamera für Selfies verbessert worden sein. Für die mitlesenden Tech-Nerds: Wir haben es mit einem optisch stabilisierten 12-Megapixel-Farbsensor mit einer f/2.2-Blende sowie einem 20-MP-Schwarz-Weiss-Sensor zu tun. Für alle anderen: Deine Selfies werden vermutlich nie besser aussehen ;)
Zudem kann man mit Huaweis Doppel-Kamera nette Tiefenschärfe-Effekte erzielen und den Fokus nachträglich verstellen.
Nicht kleckern, sondern klotzen, heisst das Motto bei Sony: Konkret steckt im neuen Xperia XZ Preimum der neuste, beste, schnellste Prozessor, den man 2017 für teures Geld kaufen kann, sprich ein Snapdragon 835. Dazu kommt ein 4K-Display (für was das auch immer gut sein mag) und eine 19-Megapixel-Kamera, die Zeitlupenaufnahmem mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde liefert – was inbesondere Video-Fans begeistern dürfte.
Nachdem LG vor einem Jahr mit seinem an sich innovativen Baukasten-Smartphone G5 Schiffbruch erlitten hat, ist das G6 nun wieder ein Smartphone für die Massen. Statt Spielereien erhält man ein grundsolides Smartphone mit einem grossen 5,7-Zoll-Display, 32 GB Speicher (erweiterbar) und der neusten Android-Version 7.0. Ganz nebenher ist es auch das mit Abstand schönste LG-Smartphone.
Für mich ist das #lgg6 schon jetzt der Star der Messe #iFrickMWC #mwc17 pic.twitter.com/C16tKQUAjB
— Jean-Claude Frick (@jcfrick) 27. Februar 2017
Technisch hat LG (fast) alles in sein Smartphone gepackt, was ein Flaggschiff-Handy 2017 haben muss: Aluminium-Rahmen, grosser 3300 mAh-Akku, Schnelllade-Funktion, es ist wasserfest und der Google-Assistent ist auch dabei. Einziger Wermutstropfen: Das G6 kommt ohne den allerneusten Prozessor, da Samsung angeblich für sein kommendes Galaxy S8 die Bestände des Snapdragon 835 gehamstert haben soll.
Auch Samsung hat nun einen Surface-Klon: Mit dem Galaxy Book stellt man in Barcelona ein 2-in-1-Gerät (Notebook und Tablet in einem) vor, das mit Microsofts Betriebssystem Windows 10 und Intels neustem Prozessor (Kaby Lake) ausgestattet ist.
Die Eingabe auf dem 10,6 oder 12 Zoll grossen Touch-Bildschirm erfolgt wahlweise über die magnetisch andockbare Tastatur-Hülle oder mit Hilfe eines digitalen Stiftes.
Die Galaxy Books werden mit Tastatur und Zeichenstift geliefert. Man zielt also vor allem auf Kunden ab, die professionell mit den Geräten arbeiten wollen. Samsung hat dabei mit dem deutschen Schreibgeräte-Hersteller Staedtler zusammengespannt, um einen digitalen Stift zu entwickeln, der genau wie ein klassischer Bleistift aussieht.
Je nach Modell gibt es 4 oder 8 GB Arbeitsspeicher und 64 bis 256 GB internen SSD-Speicher, der per Speicherkarte erweitert werden kann. Die Galaxy-Books kommen mit USB-C, Gigabit-WLAN und optional LTE.
Offizielle Preise gibt es noch nicht: Gemunkelt wird, dass das kleinere Galaxy Book für rund 800 Franken zu haben sein wird, während für das grosse etwa 1400 Franken fällig werden sollen.
Das Display bietet den bekannten Klappmechanismus. Dadurch lässt es sich um 360 Grad drehen und aus dem Laptop wird im Handumdrehen ein grosses Tablet.
Leichte Notebook-Tablet-Hybridgeräte wie Microsofts Surface oder Samsungs Galaxy Book sind praktisch, aber bislang zu langsam, um Gamer-Notebooks zu ersetzen, die besonders viel Leistung benötigen. Das will Lenovo mit dem Yoga 720 ändern.
Das 15,6 Zoll grosse Tablet-Notebook ist derzeit wohl das schnellste 2-in-1-Gerät mit einem 4K-Display, dem neusten i7-Prozessor und für Gamer besonders wichtig, einer GeForce GTX 1050. Diese Grafikkarte macht das Yoga 720 nicht zum schnellsten PC der Welt, aber zu einem Gamer-freundlichen Notebook, das zusätzlich als Tablet genutzt werden kann.
Das Yoga 720 mit 13-Zoll-Display wird ab 1000 Franken voraussichtlich im April erhältlich sein. Das 15-Zoll-Modell soll rund 1200 Franken kosten.
Der Name Nokia kehrt 2017 auf die Smartphone-Bühne zurück. Das erste neue Modell heisst schlicht Nokia 6 und richtet sich an alle, die ein günstiges Gerät mit der jeweils neusten Android-Version möchten. Entwickler HMD und Nokia wollen sich vor allem durch schnelle Software-Updates von der Konkurrenz abheben und liefern ihre Smartphones daher mit dem Original-Android-Betriebssystem von Google aus.
Für rund 250 Franken erhält man ein Mittelklasse-Smartphone mit Aluminiumgehäuse und den folgenden technischen Spezifikationen:
Genau genommen ist es nicht Nokia selbst, sondern der neu gegründete finnische Smartphone-Hersteller HMD Global, der die Marke Nokia mit mehreren Handys und Smartphones zurückbringt. HMD hat sich hierfür von Microsoft das Recht erkauft, Handys und Smartphones unter der Marke Nokia zu vertreiben.
Das KEYone ist das erste neue Gerät, seit Blackberry die Entwicklung und Produktion der Telefone komplett in die Hand der chinesischen Firma TCL gelegt hat. Es läuft wie die anderen jüngsten Blackberrys mit Googles Android und nicht mehr mit dem hauseigenen Betriebssystem. Einzigartig macht es die klassische Tastatur unterhalb des 4,5 Zoll grossen Touchscreens, die ähnlich wie ein Laptop-Trackpad auf Wischgesten reagiert. Dank der zusätzlichen Sicherheits-Software von Blackberrey sei das KEYone «das sicherste Android-Telefon auf dem Markt», sagte TCL-Chef Nicolas Zibell.
Die Blackberrys sind für die Chinesen eine Chance, neue Marktsegmente zu erschliessen. Blackberry steuere weiterhin unter anderem Sicherheits-Anwendungen zu den Geräten bei, sagte der zuständige Manager des kanadischen Smartphone-Pioniers, Alex Thurber.
Zu den neuen Funktionen gehört, dass jede Taste zum Direktstart einer App genutzt werden kann, zum Beispiel «F» für Facebook oder «w» für die Wettervorhersage.
Das KeyOne dürfte im April erscheinen und bei uns um die 600 Franken kosten.
Das Tab S3 ist ein 9,7 Zoll grosses Tablet mit Android 7.0. Es soll sich mit hochwertigem Design – die Rückseite ist komplett in Glas gehalten – und üppiger Ausstattung vor allem in der Oberklasse behaupten.
Der Tablet-Markt war zuletzt unter Druck geraten, die Verkäufe stagnierten. Im Premium-Markt hochwertiger Tablets, der von Apples iPad und Microsofts Surface dominiert wird, sehe Samsung jedoch noch viel Luft nach oben, sagte Samsung-Manager Brandon Jung.
Das Galaxy Tab S3 mit der neusten Android-Version ist sowohl auf Unterhaltung ...
... als auch auf Produktivität ausgerichtet.
Das Tab S3 greift auf 4 GB Arbeitsspeicher und 32 GB internen Speicher zurück, wobei dieser über eine MicroSD-Karte auf bis zu 256 GB erweitert werden kann.
Lenovos Miix 320 ist ein unschlagbar günstiger Windows-Laptop – der mit seiner abnehmbaren Tastatur zusätzlich als Tablet genutzt werden kann. Günstige Windows-Laptops gibt es natürlich schon lange, aber die waren meist grottenschlecht. Das Miix 320 kommt hingegen mit Intel’s Atom-X5-Prozessor, der zwar nicht für Games oder Photoshop taugt, fürs Surfen im Web oder Office aber allemal schnell genug ist.
Zum Arbeiten ist das 10,1 Zoll grosse Display eher klein, dafür kann an der Full-HD-Auflösung (1920 x 1200) nichts bemängelt werden – schon nicht gar nicht bei einem Preis von wohl unter 300 Franken. Das Hybridgerät mit Windows 10 kommt ab April in den Handel.
Schon cool 😎 #nokia #nokia3310 #mwc17 #smartphone #gadget #barcelona https://t.co/egr8HT4eer pic.twitter.com/nT1Vc3Or2T
— Lorenz Keller (@Lorenz_Keller) February 27, 2017
Nokia legt seinen grössten Handy-Erfolg neu auf und bringt das 3310 zurück. Das simple Handy erscheint im 2. Quartal 2017 – ganz ohne App-Schnickschnack, dafür mit einer Standby-Zeit von einem Monat.
Das neue Nokia 3310 kommt ganz ohne Android und Apps aus. Muss es auch, denn der interne Speicher fasst nostalgische 16 MByte (nicht GB!). Auch das Design orientiert sich stark am Vorgänger, die Neuauflage ist aber dünner, leichter und abgerundeter.
Technisch wurde leicht modernisiert: Ein 2,4-Zoll-Farb-Display erfreut das Auge, eine 2-Megapixel-Kamera mit Blitz erlaubt simple Schnappschüsse, die sich glücklicherweise auf einer MicroSD-Karte speichern lassen. Praktisch ist zudem, dass man zwei SIM-Karten einsetzen kann, was das Nokia 3310 zum idealen Ferien-Handy macht. Für den Fall, dass man mal ins Internet möchte, gibt's sogar einen Webbrowser. Auch alt bekannte Funktionen wie UKW-Radio und MP3-Player sind wieder an Bord. Und bevor ich's vergesse: «Snake» ist auch zurück.
Mit Material der Agentur SDA.