VW wird beim Zeitplan für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor konkreter. VW-Manager Klaus Zellmer schreibt auf LinkedIn: «Zwischen 2033 und 2035 steigen wir in Europa aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen aus. In den USA und China etwas später. In Südamerika und Afrika wird es aufgrund der noch fehlenden politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen noch ein gutes Stück länger dauern.»
Die VW-Tochter Audi wird ab 2026 nur noch Elektroauto-Modelle neu auf den Markt bringen. Audi sagte kürzlich, dass man 2026 das letzte komplett neue Modell mit einem Verbrennungsmotor lancieren werde. Die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotor soll bis 2033 nach und nach auslaufen. «Danach produzieren wir gar keine verbrennungsmotorischen Fahrzeuge mehr», sagt Audi-Chef Markus Duesmann. Davon ausgenommen sei China, da man dort über das Jahr 2033 hinaus mit einer Nachfrage nach Verbrennern rechne.
Kürzlich wurde bekannt, dass auch Fiat bis zum Jahr 2030 den kompletten Abschied vom Verbrenner plant. «Zwischen 2025 und 2030 wird unsere Produktpalette schrittweise auf rein elektrische Fahrzeuge umgestellt», sagt Fiat-Chef Olivier François.
Damit reihen sich VW, Audi und Fiat in die wachsende Liste der Hersteller ein, die das Verbrenner-Aus bereits kommuniziert haben: Ford und Volvo stampfen Benzin- und Hybridfahrzeuge bis 2030 ein, BMWs Mini ist ab 2031 rein elektrisch unterwegs und Jaguar ab 2025. GM steigt bis 2035 aus.
Renault knüpft bei seiner Elektroauto-Offensive an traditionelle Kleinwagenmodelle der Vergangenheit an. Der in den 90er-Jahren ausgemusterte R5 soll als eines von zehn bis 2025 geplanten Elektroauto-Modellen wieder auferstehen. Dies kündigte der Konzern am Mittwoch an. An das Kultauto R4, ebenfalls ein Klassiker des letzten Jahrhunderts, werde ausserdem das Modell «4ever» erinnern, wie Insider erklärten.
Der Kompaktwagen R5 werde ein Drittel weniger kosten als der Renault Zoe, 2020 der absatzstärkste Stromer in Europa, der zurzeit Marktanteile an den neueren VW ID.3 verliert. Offenbar strebt Renault beim R5 Preise zwischen 20'000 und 30'000 Euro an, womit der ID.3 preislich unterboten würde. Die tieferen Kosten sollen unter anderem mit NMC-Akkus (Nickel, Mangan und Cobalt) erreicht werden, die etwas mehr Reichweite liefern und sich leichter recyceln lassen.
Renault setzte sich zugleich höhere Ziele beim Umschwung von Verbrenner- zu Elektroautos. Bis 2030 sollen neun von zehn verkauften Autos oder insgesamt eine Million Neuwagen rein batterieelektrisch fahren.
Teslas China-Chef Tom Zhu kündigte im Februar 2021 ein neues Basismodell an, das um die 25'000 US-Dollar kosten soll. Bei uns wird der Preis höher liegen, aber die 40'000 Franken des Model 3 wird der seit Jahren angekündigte Tesla-Kleinwagen definitiv unterbieten. Entwickelt und produziert wird der «Baby-Tesla» in China.
Zum Auto selbst ist praktisch nichts bekannt. Als wahrscheinlich gilt, dass es ein Kompaktmodell mit Steilheck auf Basis des Model 3 wird. Auch wann es auf den Markt kommt, ist ungewiss.
Next-generation battery tech will give the upcoming Tesla Model 2 entry-level hatchback an eye-catching range for its price https://t.co/yqYnr4bDpe pic.twitter.com/EGiubz1R3g
— Autocar (@autocar) June 28, 2021
Im Herbst 2020 stellte Tesla-Chef Elon Musk ein 25'000 Dollar teures Tesla-Modell in drei Jahren in Aussicht, also Ende 2023. Musk sagte allerdings bereits 2018, dass man wohl in ungefähr drei Jahren einen 25'000-Dollar-Tesla bauen könnte. Ein kleiner Tesla im Stil des VW ID.3 dürfte sich vor allem in Europa gut verkaufen.
Das Problem: Aktuell sind leistungsstarke Akkus für Kleinwagen noch zu teuer und daher nur in Ober- und Mittelklasseautos zu finden. In wenigen Jahren aber werden die Batterie-Preise auf ein Niveau sinken, das es E-Autobauern erlaubt, Kleinwagen mit ordentlicher Reichweite ab 20'000 Franken rentabel zu verkaufen. VW hat daher ein günstiges E-Auto, das unter dem gut 30'000 Franken teuren Kompaktwagen ID.3 angesiedelt ist, für 2025 angekündigt.
Der kleine VW ID.2 soll laut dem E-Autoportal Edison Reichweiten zwischen 250 und 400 Kilometern bieten. In der Basisversion soll der rund vier Meter lange Fünfsitzer um die 20'000 Franken kosten.
Volkswagen verrät mehr über seine Elektrostrategie bis 2026 https://t.co/hjcuAxsEEt pic.twitter.com/3jKPJGAuQk
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2026 sollen «Schwestermodelle des ID.2 in optisch sehr eigenständigen Versionen auch bei den beiden Konzernmarken Seat und Skoda in grossen Stückzahlen starten», berichtete Edison Ende April. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die kleinen E-Autos dann die neuen, preisgünstigen und besonders sicheren Lithium-Eisenphosphat-Batterien erhalten, auf die neuerdings auch Tesla setzt. Diese Batterien erlauben bis zu 10'000 Ladezyklen, was theoretisch eine Lebensdauer für mehrere Millionen Kilometer ermöglicht.
Es gibt zwar schon heute kleine E-Autos für rund 20'000 Franken, etwa der neue Dacia Spring. Diese sind aber aufgrund ihrer geringen Reichweite primär als Stadt- oder Zweitauto ausgelegt. Das Problem aus Herstellersicht: Sie verdienen mit Kleinwagen meist nur dann gut, wenn sie sehr hohe Verkaufszahlen erreichen. Ansonsten werfen teurere Modelle wie SUVs, Sportwagen oder Limousinen weitaus höhere Gewinne ab. Deshalb setzen die Autobauer vorderhand auf die grossen, renditestarken Modelle.
Tesla lanciert vor dem angekündigten Kleinwagen den Luxus-Sportwagen Roadster, bei VW kommt der für 2023 vorgesehene E-Kombi vor dem kleinen ID.2.
Honda präsentierte 2017 mit dem Sports EV Concept einen optisch aussergewöhnlichen Elektro-Sportwagen. Nun sollen die Japaner den Serienstart vorbereiten. Testfahrzeuge seien bereits in Tokio gesichtet worden, schreiben lokale Medien. Der neue Elektroflitzer könnte ab 2022 den auslaufenden Verbrenner-Roadster S660 ersetzen.
Der Sportwagen ähnelt optisch dem bereits verfügbaren elektrischen Kleinwagen Honda e, der zwar vielen gefällt, aber aufgrund seiner geringen Reichweite und des relativ hohen Preises keine Verkaufsrekorde aufstellt.
Hyundais Ioniq 5 ist für viele E-Auto-Enthusiasten das spannendste Elektroauto des Jahres. Nun gibt es ein erstes Foto des noch getarnten Ioniq 6.
Bereits Ende Mai hat der koreanische Konzern bestätigt, dass die Model-3-ähnliche Mittelklasse-Limousine 2022 auf den Markt kommen soll.
Am 1. Oktober will Mercedes-Benz die Produktion seines ersten elektrischen Serien-Lkw beginnen. Zunächst soll der eActros in zwölf europäischen Märkten angeboten werden. Produktionsstandort ist Wörth am Rhein.
Das Fahrzeug, dessen Reichweite Mercedes-Benz mit bis zu 400 Kilometern angibt, wird allerdings kein Schnäppchen. Der Preis liege etwa beim Dreifachen eines vergleichbaren Diesel-Lkw, sagte Andreas von Wallfeld, Leiter Vertrieb & Marketing von Mercedes-Benz Trucks. Für die Kunden in der Transportbranche sind die Gesamtkosten inklusive Posten wie Treibstoff, Wartung und Verschleiss allerdings wichtiger als der reine Anschaffungspreis. Bei diesen Gesamtkosten liege der eActros in einigen Märkten bereits beinahe gleichauf mit vergleichbaren Fahrzeugen, sagte von Wallfeld. Er erwarte, dass der Gleichstand bald erreicht wird – im Durchschnitt aller Länder etwa im Jahr 2025.
Zudem werde ja über Diesel-Verbote in Städten diskutiert. Wenn diese kämen, gehe es nicht mehr um Kosten, sondern um die Frage, ob man noch hinein dürfe. Konkrete Produktions- oder Verkaufsziele nannte Mercedes-Benz nicht. Der Hochlauf der Produktion soll allerdings «moderat» erfolgen.
Volvo holt sich für den Ausbau der Elektromobilität den schwedischen Batteriespezialisten Northvolt an die Seite. Der zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Autobauer und Northvolt wollen in Schweden ein Forschungs- und Entwicklungszentrum errichten, das 2022 an den Start gehen soll.
Vier Jahre später wollen die Partner eine Batteriefabrik mit einer Jahreskapazität von bis zu 50 Gigawattstunden in Betrieb nehmen. Ein Standort für die in Europa geplante Fabrik mit 3000 Mitarbeitern stehe noch nicht fest.
Northvolt, an dem Volkswagen mit 20 Prozent beteiligt ist, hatte sich bei einer Finanzierungsrunde unlängst 2,75 Milliarden Euro für den Ausbau seines Werks in Nordschweden gesichert. Volvo will ab 2024 Batteriezellen aus dieser Fabrik beziehen. Auch von BMW und Scania hat Northvolt Milliardenaufträge erhalten. Weltweit erweitern Batteriehersteller derzeit ihre Kapazitäten, um mit der steigenden Nachfrage der Autobauer Schritt zu halten.
Volvo hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zur Mitte des Jahrzehnts 50 Prozent seiner Neuwagen reine Elektroautos sind. Bis 2030 wollen die Schweden nur noch vollelektrische Autos verkaufen.
Mit Material der Nachrichtenagenturen AWP, SDA, DPA und Reuters.
Wenn der einigermassen anständige Daten aufweist, wird das wohl mein Elektroeinstieg! :-D